Ein von Kai Sina herausgegebener Band mit vielseitigen Beiträgen zu Maxim Billers facettenreichem Werk

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Die Einleitung zu einem Band mit über 20 Beiträgen über Maxim Biller, der zu seinem 60. Geburtstag erschienen ist, beginnt der Herausgeber Kai Sina mit den Sätzen:

Ein Werk von dreißig Jahren liegt vor uns. Es besteht aus Romanen, Erzählungen und Dramen, aus Essays, Kolumnen, ja, sogar einige Kinderbücher und Songs lassen sich dazurechnen. Aber vielleicht ist das etwas vorschnell und sowieso viel zu gravitätisch gesprochen: ,ein Werk‘. Der Umfang ist enorm, und wer versucht, Maxim Billers Schaffen im Ganzen zu überblicken, wird rasch feststellen: In Stil, Form und Ton liegen weite Strecken zwischen dem Opus magnum Biografie und den Miniaturen der Moralischen Geschichten; zwischen den 100 Zeilen Hass und den sanften Bernsteintagen; zwischen dem dokumentarischen Gegenwartsdrama Kühltransport und der romanhaften Selbsterzählung Der gebrauchte Jude.

Die Intentionen und das Profil des Bandes fasst Kai Sina abschließend so zusammen:

Das vorliegende Buch versucht der für Maxim Billers Schreiben charakteristischen Vielstimmigkeit selbst Rechnung zu tragen. Es versammelt Stimmen aus Literatur, Wissenschaft und Kritik; akademische Aufsätze stehen neben literarischen Annäherungen und thesenhaften Essays. Im polyphonen Zusammenspiel bieten die Beiträge eine erste, wenn auch weder vollständige noch abschließende Gesamtschau: von den Romanen über die Erzählungen bis hin zum Drama, zur Essayistik und Kritik. Das Buch will Anregungen geben, Perspektiven eröffnen. Es lädt ein zu einem offenen und kritischen Austausch über einen Schriftsteller, der singulär ist in der Literatur nach 1945.

AutorInnen der Beiträge sind (geordnet nach ihrer Reihenfolge in dem Band): Volker Weidermann, Jens-Christian Rabe, Norbert Otto Eke, Matthias Löwe, Russell A. Miller, Niels Penke, Dana von Suffrin, Galili Shahar, Sarah Pines, Stefan Zweifel, Tom Kindt, Daniel Kehlmann, Jan Süselbeck, Gustav Seibt, Tanita Kraaz, Bernd Auerochs, Torsten Hoffmann, Philipp Böttcher, Madame Nielsen, Katerina Kroucheva, Fabian Goppelsröder und Anke Detken. Ein Gespräch von Kai Sina und Thomas Sparr mit Rachel Salamander schließt den Band ab.

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Titelbild

Kai Sina (Hg.): Im Kopf von Maxim Biller. Essays zum Werk.
Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020.
416 Seiten, 24,00 EUR.
ISBN-13: 9783462052534

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