„Was bittert herein?“

Anmerkungen zu Paul Celans Werk aus psychotraumatologischer Sicht

Von Annette ViethRSS-Newsfeed neuer Artikel von Annette Vieth

Zahlreiche Nachrufe und etliche Neuerscheinungen zum 100. Geburtstag des jüdischen Nachkriegsdichters und Holocaustüberlebenden Paul Celan belegen auch 50 Jahre nach dessen Selbstmord die anhaltende Aktualität und Bedeutung seines außergewöhnlichen und in vieler Hinsicht einzigartigen lyrischen Werks, das sich sprachlich so radikal wie kein anderes mit der Shoah auseinandersetzt. Die vielen dunklen Metaphern, Wort- und Satzabbrüche seiner buchstäblich ‚heillosen’ Verse wirken mit ihrer unterschwelligen Symbolik dabei zumeist verstörend, undurchdringlich und opak und geben ihren mutmaßlichen Sinn oft erst auf den zweiten Blick, zwischen den Zeilen und/oder nur nach eingehender philologischer Spurensuche wieder. Letztere weist inzwischen eine klare Akzentverschiebung hin zu einer immer weniger kunstautonomen, rein ästhetischen und oftmals auch ästhetisierenden Lesart zugunsten einer immer gründlicheren zeitgeschichtlichen wie biografischen Einordnung. Dies ermöglicht nicht nur, die starke ‚Hermetik’ von Celans eigenwilliger Bildsprache etwas weiter aufzubrechen, sondern auch, in den darin enthaltenen vielfältigen intertextuellen und autoreferentiellen Bezügen wichtige Erinnerungsspuren zu entdecken, die bei aller scheinbaren Abstraktheit auf ganz zentrale Weise Eingang in seine Lyrik gefunden haben. Erst damit lässt sich auch die komplexe historische und persönliche Gemengelage, in der sein Werk entstand, noch besser verstehen, wie beispielsweise Wolfgang Emmerichs neue Studie Nahe Fremde. Paul Celan und die Deutschen (2020)[1] zeigt. So sehr hierdurch einerseits die diskursiven Rahmenbedingungen seines Schreibens konkretisiert werden können, so deutlich wird dabei andererseits, wie direkt und konkret Celans traumatische Erfahrungen und sein Versuch, einen Umgang damit zu finden, darin eingeflossen sind. Zumindest lässt sich das heute wohl sehr viel besser erfassen als noch zu Celans Lebzeiten, auch wenn Traumaaspekte selbstredend schon immer ihren festen Platz in der Celan-Rezeption hatten. Ohne hier weiter auf die bereits vorhandene große Menge an Forschungsliteratur und umfassender Expertise zum Autor und zu seinem Werk eingehen zu können, sollen daher im Folgenden einige wenige Überlegungen aus einem literaturwissenschaftlich noch relativ jungen Ansatz angestellt werden, der literarische Texte aus einem traumatheoretischen Blickwinkel betrachtet.[2] Dies soll dazu anregen, in künftigen Untersuchungen solche Aspekte noch etwas stärker zu berücksichtigen, auch in der Hoffnung, dass sich damit die besondere Dynamik hinter Celans anspielungsreichen Sprachbildern und poetischen Wortschöpfungen noch mehr erschließt.[3] Lässt sich doch aus traumapsychologischer Perspektive noch ein etwas anderer Blick auf seine Verse werfen, in denen das Ungeheuerliche sprachlich so radikal mittels (absoluter) Metaphern ausgedrückt wird.

Wie die neuere Traumaforschung zeigt[4], gehen traumatische Erfahrungen mit einem tiefgreifenden Sinnverlust einher, der auf einer mangelhaften mentalen Repräsentanz des traumatischen Ereignisses beruht, das in seiner stressauslösenden Unerträglichkeit stattdessen dissoziiert und aus dem Bewusstsein abgespalten wird. Diesen „Mangel an Struktur“ (Dori Laub)[5] und an Sinn(-zusammenhang) hat der psychoanalytische Traumaforscher Werner Bohleber auch beschrieben als einen „Zusammenbruch des Konstruktionsprozesses selbst, mit dem wir Bedeutungen generieren“[6]. Die US-amerikanische Traumatheoretikerin Cathy Caruth spricht beim Trauma somit von einem „massiven Anschlag[ ] auf das Verstehen[7] und erläutert: „Charakteristisch für die Unmittelbarkeit dieser Erfahrung ist […] eine Lücke, welche die Gewalt des Ereignisses auf Kosten des einfachen Verstehens und Erinnerns in sich birgt“[8]. Aus therapeutischer Sicht bedarf es daher meist einer intensiven traumarekonstruierenden Erinnerungs- und Trauerarbeit, um wieder einen Zugang zu diesen abgekapselten Gefühlsanteilen und Bedeutungsgehalten herstellen zu können. Im Interesse der Betroffenen gilt es also, der potenziellen „Unverfügbarkeit“ und mangelnden Repräsentierbarkeit des traumatischen Geschehens soweit wie möglich entgegenzuwirken und damit zu einer psychischen Integration zu finden, durch die das Erlebte von seiner empfundenen Gegenwärtigkeit und andauernden Präsenz zumindest ein Stück weit losgelöst und sozusagen wieder ‚ins Außen‘ gelangen und als ein Bestandteil der eigenen Biographie historisiert und angenommen werden kann.[9] Hier schließt auch das große Bedürfnis vieler Betroffener nach einer Anerkennung und bestätigenden Spiegelung ihrer subjektiven Erlebnisse durch die Außenwelt an. Gleichzeitig ist dieser Prozess allerdings von der besonderen „Dialektik des Traumas“ (Judith Herman)[10] geprägt, die in einem ständigen Hin- und Hergerissensein zwischen dem Wunsch zu verdrängen (um den Preis der Symptombildung) und dem aktualisierenden und potenziell re-traumatisierenden Zwang zur Mitteilung besteht. Oder wie Caruth es ausdrückt: „Traumatisiert zu sein bedeutet, von einem Bild oder Geschehen besessen zu sein.“[11] Aus Sicht der Betroffenen birgt ein Trauma so meist ein umfassendes Konfliktpotenzial in sich, das sich als Dilemma oder auch ‚die Dialektik‘ zwischen Traumaabwehr und drohender Re-Traumatisierung, zwischen mangelnder und/oder überwältigender Erinnerung, zwischen Nicht-Wissen und Nicht-Wissen-Wollen sowie zwischen Nicht-Reden- und Nicht-Schweigen-Können beschreiben lässt.

Auf die Ebene kollektiver Erfahrungen gehoben, hat diese mit dem Trauma einhergehende bedrohliche Ver-rückung des Normalen und das fundamentale Nicht-Verstehen als irritierender Mangel an Sinnhaftigkeit und jedweder Kohärenz ebenso wie die sich im Trauma manifestierende fehlende Referenz Anlass für weitreichende Diskussionen um historische Traumata und ihre Folgen gegeben. Jenseits der dabei vielfach diskutierten kulturwissenschaftlichen Frage nach einer daraus abzuleitenden grundlegenden ‚Krise der Repräsentation‘, entsteht bei Betroffenen selbst jedoch gerade aus diesem Mangel heraus offenbar das tiefe Bedürfnis nach einer wie auch immer gearteten Form der nachträglichen Symbolisierung und sinnstiftenden Bedeutungsgebung, um ihre Traumatisierungserfahrungen zu verarbeiten. Anders gesagt: Für eine annähernde subjektive Bewältigung braucht es Mittel und Wege, die zu einer mentalisierenden Traumaintegration führen, soll es nicht bei einem blinden Agieren in zwanghafter Wiederholung bleiben. [12] Dass dies oft weit weniger im Rahmen einer therapeutischen ‚Redekur‘ gelingt als vielmehr auf einer unbewusst-kreativen Ebene, davon zeugen zahlreiche künstlerische Bearbeitungen, ob in Tanz, Musik und Theater oder auch und gerade in der Literatur.

Obwohl sich ein Trauma individualpsychologisch also auf vielen Ebenen (seelisch-affektiv, somatisch, sensorisch, wahrnehmungs- und erinnerungstechnisch) niederschlägt, drückt sich in der erlebten Sprachlosigkeit vor allem ein eklatanter Kommunikationsverlust aus, ist das alles erschütternde Psychotrauma doch mit den üblichen Erfahrungen nicht kompatibel und isoliert die Betroffenen in einer tiefen Einsamkeit. Traumatisierte Menschen empfinden daher meist starke Fremdheitsgefühle und erleben sich nicht nur als von sich selbst getrennt, sondern auch von ihrer sozialen Umgebung wie abgeschnitten. Das alles beherrschende und nicht zu stillende Bedürfnis, den inneren Beschädigungen und den destruktiven Folgen dieser tiefen seelischen Verwundung Ausdruck zu verleihen, ist auch Celans Gedichten zu eigen, deren stetige Produktion auf buchstäblich existenzielle Weise mit seinem (Über-)Leben verbunden war. So schrieb er einem Freund einmal: „Ich habe nie eine Zeile gedichtet, die nichts mit meiner Existenz zu tun gehabt hätte. Ich bin, Du siehst es, Realist auf meine Weise“.[13] Für Celan drückt sich in seinen Gedichten danach offenbar ein durch und durch konkreter (wenn nicht konkretistischer) Versuch aus, das erlebte Grauen sprachlich und bildlich so präzise wie möglich darzustellen, ja in seiner ganzen Unfassbarkeit geradezu zu ‚dokumentieren‘. Mit düsterer Sprachgewalt sowie im Rückgriff auf sein jüdisches Erbe und mit unverhohlener Ambivalenz gegenüber der Sprache der nazistischen Mörder suchte Celan so bis zuletzt nach Worten, die sowohl „das Furchtbare“[14] des Massenmords reflektierten als auch das von Ver- und Zerstörung gezeichnete eigene Erleben in der mehr oder weniger geordneten Form lyrischer Verse spiegeln konnten – mit sprachlichen Bildern, die gleichzeitig alle herkömmliche Poesie sprengten. Dabei ist es vor allem diese intensive Suchbewegung selbst, die aus traumatologischer Sicht besonders ins Auge fällt. Denn ähnlich wie etwa im Schreiben von Herta Müller handelt es sich auch hier offensichtlich um eine zu keinem Ende findende Suche nach einem möglichst adäquaten Ausdruck für die erlebten Traumata – was angesichts der Monstrosität der Verbrechen notgedrungen zum Scheitern verurteilt war, sodass es gerade dieses Fehlgehen von Bedeutungen ist, das Celan in seinen Gedichten so eindringlich ausstellt.

„Adäquat“, das heißt in diesem Zusammenhang demnach insbesondere, einen subjektiv stimmigen Ausdruck für einen absoluten psychischen Ausnahmezustand zu finden, der im Erleben einer übergroßen Erschütterung, der völligen Überwältigung und extremen Inkohärenz besteht. Das Einzigartige oder auch die „absolute Singularität“ (Baer)[15] dieser individuellen Erfahrung eines vollständigen inneren Zusammenbruchs, die Jean Améry letztlich als ein Zusammenbrechen der symbolischen Ordnung dargestellt hat[16] , spiegelt sich so in dem von Celan immer wieder neu inszenierten Auseinanderfallen der Wörter und ihrer semantischen Bedeutungen, wodurch sich deren Sinn für seine Leser oft bis zur Unkenntlichkeit auflöst, während das lyrische Ich diesen in immer neuen Anläufen neu zusammenzusetzen versucht. Genau dies macht in Gedichten wie Schwarze Flocken, Mutter, Mutter, Was bittert oder eben der Todesfuge die „Unzugänglichkeit“ (Baer)[17] der traumatischen Erfahrung allererst sichtbar, ruft sie hervor und beschwört sie zugleich. Gleichzeitig zeugen diese endlos um das „Unsagbare“ kreisen müssenden Versprachlichungsversuche von einer nicht aufzulösenden Bindung an die traumatischen Geschehnisse, die für ihren Autor eine so ungewollte Präsenz entwickeln und ihn unaufhörlich an eine Vergangenheit ketten, aus der es für ihn letztlich kein Entkommen gab. So konnte Celan mit seinen Gedichten sein extremes Trauma zwar bearbeiten, nie aber bewältigen. Zu groß waren der erfahrene Vernichtungswille wie auch seine Überlebensschuld, sodass er mit seinem Suizid schließlich endgültig ins Schweigen hinüberwechselte. Annegret Mahler-Bungers meint unter einem psychoanalytisch-traumaorientierten Blickwinkel daher auch: „Celans ,Krankheit zum Tode‘ waren das Trauma des Holocaust und das Schuldgefühl des Überlebenden, und seine große Lyrik vermochte einerseits nichts gegen die zerstörte innere Landschaft auszurichten, aber sie wird immer von der Zerstörung dieser Welt und ihrer Kultur zeugen.“[18]

Celan, der nach dem Krieg in Frankreich lebte und doch das Band nach Deutschland und Österreich nie ganz zerschnitt und in der deutschen Sprache wenn auch keine Heimat mehr, so doch eine verhasst-vertraute dichterische Zuflucht fand, konnte wie so viele andere jüdische Überlebende folglich nie mehr wirklich Fuß fassen in einer Welt, die sich schwer tat, das ganze Ausmaß der nationalsozialistischen Menschheitsverbrechen zu begreifen und auch nur annähernd das Leiden der Opfer anzuerkennen. Stattdessen war man bemüht, „nach vorne zu schauen“ und das in Trümmern liegende Europa wieder aufzubauen. In diesem zeithistorischen Kontext musste der aus Czernowitz stammende Celan, der seine Familie im Holocaust (bzw. im „Churban“, wie er selbst die Katastrophe nannte)[19] verlor und selbst nur knapp der Gaskammer entronnen war, sein Trauma geradezu zwangsläufig als Stigma erleben. (Jean Améry sprach auch von seinem „Feuermal“[20]). Eingespannt zwischen dem unabweislichen Selbstauftrag zum Zeugnis ablegenden, mahnenden Erinnern und dem schieren „weiter leben“ (Ruth Klüger)[21] nach dem Genozid und seiner eigenen schweren Traumatisierung, führte er denn auch eine zutiefst prekäre und fragile Existenz. Die teils noch Jahrzehnte währende kollektive Schuldabwehr, die Celan im Lande der Täter trotz aller gegenteiligen Bemühungen Einzelner entgegenschlug, war dagegen von einem empathielosen Unverständnis gegenüber den Opfern geprägt sowie dem entschiedenen Unwillen, sich mit den mörderischen Verbrechen des NS auseinanderzusetzen. Im diametralen Gegensatz zu dieser „Unfähigkeit zu trauern“ (Alexander und Margarete Mitscherlich) leisteten Celans Gedichte in dieser Zeit ohne Unterlass die so notwendige Trauerarbeit, die der Verzweiflung ins Auge sah und sich dem eigenen Schmerz ebenso wie den vielen Verlusten zu stellen versuchte. Wie bei Ingeborg Bachmann bleibt der Schmerz über das Entsetzliche aber auch in Celans Versen letztlich immer nur angedeutet und damit unaussprechlich, auch wenn hinter den Worten stets die Verzweiflung spürbar ist. Durch diese gleichermaßen erinnerungskulturelle wie zutiefst persönliche „Hermeneutik des Zeugnisses“, wie ich es nennen möchte,[22] hat er uns einen ebenso bedrückenden wie eindrucksvollen literarischen Beitrag hinterlassen, der bis heute nachhallt. Gleichzeitig stellt sich die Frage der Erzählbarkeit traumatischer Erfahrungen wie die nach deren literarischen Bewältigungsmöglichkeiten damit nicht nur, aber eben auch bei Celan nach wie vor besonders eindringlich und erfordert in Zukunft vonseiten der Forschung womöglich noch weitere und präzisere Antworten. Eine im engeren Sinne traumapsychologische Perspektive verschiebt die bisherigen Ansätze dabei zwar vielleicht nur noch um ein Weniges, aber sie könnte doch erhellend sein.

Anmerkungen

[1] Wolfgang Emmerich: Nahe Fremde. Paul Celan und die Deutschen, Göttingen: Wallstein 2020.

[2] Dies geschieht hier insbesondere auf der Grundlage von Analysen, die ich an anderer Stelle unter anderem zum Schaffen von Celans dichterischer Seelenverwandter Ingeborg Bachmann unternommen habe. Vgl. Annette Vieth: Poetiken des Traumas. Mit Analysen zu Ingeborg Bachmanns ‚Malina’, Monika Marons ‚Stille Zeile Sechs’ und Terézia Moras ‚Alle Tage’, Würzburg: Königshausen&Neumann 2018.

[3] Einen wichtigen Beitrag hierzu hat bereits U. Baer geleistet, siehe Ulrich Baer: Traumadeutung. Die Erfahrung der Moderne bei Charles Baudelaire und Paul Celan, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2002 und Ulrich Baer (Hrsg.): „Niemand zeugt für den Zeugen“. Erinnerungskultur und historische Verantwortung nach der Shoah, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2000.

[4] Vgl. Gottfried Fischer u. Peter Riedesser: Lehrbuch der Psychotraumatologie, München/Basel: E. Reinhardt (UTB) 1999, Mathias Hirsch: Trauma, Gießen: Psychosozial-Verlag 2011 sowie Günther H. Seidler:Psychotraumatologie. Das Lehrbuch, Stuttgart: Kohlhammer 2013.

[5] Vgl. Dori Laub: Eros oder Thanatos? Der Kampf um die Erzählbarkeit des Traumas, in: Psyche 54 (2000), Heft 9/10, S. 860-894, hier S. 861 f.

[6] Vgl. Werner Bohleber: Die Entwicklung der Traumatheorie in der Psychoanalyse, in: Psyche 54 (2000), Heft 9/10, S. 797-839, hier S. 826.

[7] Vgl. Cathy Caruth: Trauma als historische Erfahrung: Die Vergangenheit einholen, in: Baer, ‚Niemand zeugt für den Zeugen‘, S. 84-98, hier S. 94, Herv. im Orig.

[8] Vgl. ebd., S. 88.

[9] Vgl. dazu auch Bohleber, Die Entwicklung der Traumatheorie.

[10] Herman: Die Narben der Gewalt, S. 9, vgl. auch Vieth, Poetiken des Traumas, S. 113 sowie S. 485.

[11] Caruth: Trauma als historische Erfahrung, S. 85.

[12] Auch Ulrich Baer zufolge, der Celans dichterisches Werk gezielt mit einem traumatologischen Ansatz deutet, braucht es daher einen „Weg von der isolierenden Sprachlosigkeit des Traumas zur Formulierung des Verlustes […]: Man muß neue Formen einer symbolischen Sprache finden“. Vgl. Baer,Traumadeutung, S. 23 f.

[13] Hier zitiert aus: Burkhard Reinartz: Der Dichter und der ferne Gott. Zum 100. Geburtstag von Paul Celan, Deutschlandfunk vom 04.11.2020 (erstmals ausgestrahlt am 29.03.2017).

[14] Wie es Baer etwa aus Celans Formulierungen im Gedicht Aschenglorie von 1967 herausliest (vgl. Baer, ‚Niemand zeugt für den Zeugen’, S. 8.

[15] Vgl. Baer, Traumadeutung, S. 20 und S. 26.

[16] Vgl. auch Vieth, Poetiken des Traumas, S. 97.

[17] Dazu auch Baer: „Die Frage, die sowohl Trauma als auch moderne Lyrik aufwerfen, lautet: Wie kann man sich einer Erfahrung aussetzen, die durch absolute Einzigartigkeit und Unzugänglichkeit gekennzeichnet ist?“ Baer, Traumadeutung, S. 27.

[18] Annegret Mahler-Bungers: „,Das Wort entschlief, als jene Welt erwachte“. Zur Literatur des Holocaust, in: Wolfram Mauser u. Carl Pietzcker (Hg.): Trauma, Freiburger literaturpsychologische Gespräche, Bd. 19, Würzburg: Königshausen & Neumann 2000, S. 27-53, hier S. 45.

[19] Vgl. auch Paul Celan: „Todesfuge“ und andere Gedichte, ausgewählt und mit einem Kommentar versehen von Barbara Wiedemann, Reihe: Text und Kommentar (Suhrkamp BasisBibliothek, Bd. 59), Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2004, hier im Kommentar S. 92.

[20] Jean Améry: Die Tortur, in: Ders.: Jenseits von Schuld und Sühne. Bewältigungsversuche eines Überwältigten. Essays, Stuttgart: Klett-Cotta 2004 [1977/1966], S. 46-73, hier S. 68.

[21] Siehe Ruth Klüger: weiter leben. Eine Jugend, München: dtv 2007 [1994/1992].

[22] Vgl. auch Vieth, Poetiken des Traumas, S. 509 ff.