Die programmatische Schrift „Zur Erteilung des Frauenwahlrechts“ der Frauenrechtlerin Harriet Taylor Mill erscheint in einer Neuübersetzung von Klaus Bonn

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Harriet Taylor Mill (1807–1858) war lange Zeit nur bekannt als die Frau an der Seite des Philosophen John Start Mill. Dabei hat sie, nach Angabe Ihres Ehemannes, maßgeblich zur Entstehung vieler seiner Werke beigetragen. Die Schrift Zur Erteilung des Frauenwahlrechts aus dem Jahr 1851 gilt heute als ihre wohl wichtigste eigenständige Leistung. Nun liegt der Text, nach Freuds früher deutscher Version, in einer annotierten Neuübersetzung mit Zeittafel und einem informativen Nachwort vor.

Taylor Mills Schrift, die anlässlich einer Reihe feministischer Versammlungen und Konferenzen entstanden ist, zeigt gerade heute, wie radikal und kompromisslos ihre Autorin hinsichtlich der den Frauen zugedachten Funktion im Viktorianischen England gewesen sein muss. Schließlich hat Vieles, was darin thematisiert wird, seine Aktualität nicht verloren, so etwa der Mythos von der Frau am Herd, die sich um die Kinder kümmern soll, das Verlangen nach Chancengleichheit im Beruf oder die Rolle von Frauen in der Politik.

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Titelbild

Harriet Taylor Mill: Zur Erteilung des Frauenwahlrechts. Essay.
Übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Klaus Bonn.
Limbus Verlag, Innsbruck 2020.
88 Seiten, 12,00 EUR.
ISBN-13: 9783990391792

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