Auch die ‚Huberin‘ ist Kernkraft-Expertin

Emilia Fiandra erarbeitet ein Handbuch zum deutschen Atomdrama

Von Lisette GebhardtRSS-Newsfeed neuer Artikel von Lisette Gebhardt

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Sprachliche Experimente sind es bei Karl Valentin, die in seinem kleinen Kabarettstück Die Atombombe (1946/47) anhand der Figurenrede der „Huberin“ einen „Zustand von Unwissen und Desorientierung“ erkennen ließen, wie er sich bei vielen gerne als informiert auftretenden Bürgerinnen und Bürgern bemerkbar macht, wenn sie einem dem technischen Fortschritt weniger gewogenen Gegenüber neue naturwissenschaftliche Zusammenhänge erklären wollen: Die Exegese von Valentins Atombombe ist eine von 81 philologischen Aufschlüsselungen bekannter und weniger bekannter „Atomdramen“, die die italienische Germanistin Emilia Fiandra (Universität Roma Tre) in ihrem 2020 erschienenen Kompendium Von Angst bis Zerstörung. Deutschsprachige Bühnen- und Hördramen über den Atomkrieg 1945-1975 präsentiert. 

Am Puls der Zeit

Spätestens nach der Havarie des Atomkraftwerks Fukushima I am 11. März 2011, in deren Verlauf es in vier von sechs Reaktorblöcken zu Kernschmelzen kam und die nach einer Schätzung der Gesamtradioaktivität der freigesetzten Stoffe auf der Internationalen Bewertungsskala für nukleare und radiologische Ereignisse (INES) als Höchststufe 7, d.h. als katastrophaler Unfall, eingeordnet wurde, rückte das Thema Kernenergie als Risikotechnologie – nebst den seit „Tschernobyl“ weitgehend verdrängten Gefahren des Atomzeitalters – wieder stärker ins Blickfeld der Geisteswissenschaften. Sowohl „Tschernobyl“ als auch der Kontext „Hiroshima/ Nagasaki“ bedürfen im 21. Jahrhundert der Relektüre. Die vorliegende Kompilation ist also ein willkommener Beitrag zur immer noch ungeschriebenen Literaturgeschichte des Atomaren; sie beschäftigt sich mit einem Genre, nämlich mit dem „Aufbruch des Theaters in das Atomzeitalter“. Schon vor Karl Valentins „Huberin“ entstand – laut Fiandra – im Oktober 1945 das wohl das erste „Atomdrama“, das Oratorium Atom Bombe von Franz Fassbind: Es war ein Schweizer Autor, der die amerikanischen Atombombenabwürfe auf Japan und damit das „schrecklich Neuartige“ literarisierte. 

Ziel der Germanistin ist es, aus literaturgeschichtlicher Perspektive zunächst eine vollständige Bestandsaufnahme des Materials anzufertigen, um dann die „Relevanz und Komplexität der Atomdramatik“ innerhalb der deutschsprachigen Literatur nachzuweisen. Mit seinem stattlichen Umfang besitzt das Werk Handbuchcharakter; 495 von 642 Seiten entfallen auf die jeweils ca. fünfseitigen Synopsen der Theaterstücke und Hörspiele („Bühnen- und Funkdramatik“). Auf den 147 Seiten der „Einleitung“ stellt sich die Verfasserin der Aufgabe, ihr reiches Material einzuordnen. Das Atomdrama als zeitdiagnostisch-kritische Einlassung bilde, wie sie betont, etwas „völlig Neues aus“, etwas, das „durchaus eine Gattungseigenständigkeit beanspruchen kann“ (wenig später gibt sie sich ein wenig vorsichtiger), charakterisiert einerseits durch „spezifische politische Konflikte“, andererseits durch „latente Ängste“, die sich in den Stücken aktualisiert fänden. Es zeigten sich im Hinblick auf die formale Gestaltung, die Motivik und Metaphorik und „sogar im lexikalischen Bereich“ „gewisse Grundmodelle“. Zu Recht weist die Verfasserin auf fachsprachliche Formulierungen hin, die die literarische Adaption des Atomaren prägen: „Hypozentrum“, „Epizentrum“, „Uranbarren“, „Schweres Wasser“, „elektrische Ladung“, „Halbwertszeit“ usw. Die literaturhistorische Agenda folgt dem Forschungsdesiderat einer Sichtung des Gesamtmaterials. Die zeitgeschichtliche Eingrenzung ergibt sich durch den mittels des ersten Abwurfs einer Atombombe geschaffenen „Umbruch in der Bewusstwerdungsgeschichte der menschlichen Verletzbarkeit“, eine Zäsur, die – wie allseits bekannt – im August des Jahres 1945 anzusetzen ist, während das Ende der Atomdramatik, so Fiandra, in die Mitte der 1970er Jahre falle, da hier in Bezug auf die nukleare Bedrohung der Welt eine „Entspannung der internationalen Lage“ eingetreten sei, nicht zuletzt begünstigt durch die Unterzeichnung des Non-Proliferation Treaty.

Adäquate Vermessungen?

Im einführenden Abschnitt des Buchs setzt sich die Verfasserin mit Periodisierungen, der „Topographie der Bombe“ und dem einschlägigen „Motivrepertoire“ auseinander. Sechs identifizierte „Atomszenarien“ beinhalten die „Japan-Dramatik“, das „Pilotendrama“, antiamerikanistische und sowjetophile Entwürfe, zu denen in vier Unterpunkten u.a. das Thema „Kalter Krieg“ und „gutes Atom“ zählen, des Weiteren eine von Pessimismus geprägte „Apokalyptik“ mit ebenfalls vier Unterpunkten (Die Angst Nummer Eins / Weltende als Dramenende / Fortschritt als Weltende / Das Katastrophen- und Survival-Drama) sowie „Naturwissenschaftsdramen“ in drei Subspezifizierungen (Wissenschaft und Schizophrenie / Der gottnahe und der gottferne Physiker / E = mc2 und andere Formeln). Besondere Aufmerksamkeit legt Fiandra auf die Heldenfiguren der Atomdramaturgie. Sie beschreibt den von „Skrupeln gequälten Physiker“, den „verrückten Wissenschaftsfanatiker“, den „risikobewussten Atomspion“ und den „reuigen Bomberpiloten“. Die Verfasserin hält zudem fest, dass die Theaterliteratur der Nachkriegszeit – und mit ihr das Atomdrama – sich mit ihrem Appell an die „Pflicht des entscheidungsfähigen Subjekts“ „direkt an die Öffentlichkeit“ richte und auf „operative Wirkung“ abziele, wobei sie aufgrund der „eigenen nationalen Misere“ eine „gehemmte Rezeption der Atombombe im deutschen Bewusstsein“ feststellt, die erst nach den Bikini-Atomexperimenten in Gang komme: „Die erst mit Bikini eintretende Medialisierung der Nukleartests machte den Einsatz der Bombe auf Japan auch für das breite Publikum im weiteren Sinne ‚erfahrbar‘“. 

Fiandra kartographiert die recherchierten Texte in verschiedenen, zeitliche und inhaltliche Kriterien veranschaulichenden Graphiken und Tabellen. Darüber hinaus erfahren sie Vermessungen in „multidimensionalen Skalierungen“ (MDS), um Ähnlichkeitsbeziehungen zwischen den Werken offenzulegen. MDS oder Ähnlichkeitsstrukturanalyse ist ein auf den vor allem in den 1950er Jahren mit Forschungsarbeiten hervortretenden, am MIT Lincoln Laboratory tätigen amerikanischen Psychometriker und Psychologen Warren S. Torgerson (1924-1999) zurückgehendes Verfahren der multivarianten Statistik, das es ermöglichen soll, durch die visuelle Anordnung von Objekten im Raum und durch die sich in bestimmten Konfigurationen ergebende Zuordnungsdistanz metrische – und daraus resultierende inhaltliche – Informationen über die Objekte zu ermitteln. Im Fall des Clusters mit „Japan-Kategorien“ lassen sich Hauptmotive wie die radioaktive Verstrahlung und die Figur des Hiroshima-Piloten ausmachen. Zudem komme eine weniger augenfällige Kombination wie Schatten und Schuhe zum Tragen:

Also Schatten und Schuhe, scheinbar unbedeutende Motive, oft miteinander verschränkt. Und mögen sie auf den ersten Blick auch weniger bezeichnend sein als andere Motive von größerer politischer Relevanz, so bestätigt gerade ihre vermeintliche Marginalität die Breite der behandelten Themen sowie die Fähigkeit der multidimensionalen Skalierung, auch nicht-hegemoniale Kategorien zu erfassen, um dabei Fülle und Vielfalt der Übersicht zu garantieren.

Bei manchem Rezipienten des Bandes mögen sich Zweifel hinsichtlich der Skalierungsmethode einstellen. Zuerst dahingehend, dass man die Erschließung literarischer Texte, die ein Sujet mit sehr sensiblen ethisch-philosophischen Implikationen behandeln, sozusagen dem Maschinellen überantwortet. Allein diese Verschiebung literaturwissenschaftlicher Kompetenz vom menschlichen Interpreten hin zum elektronischen Akteur mutet merkwürdig an – möchte man doch als Literaturexeget gerne weiter die These vertreten, es gelänge nur der eben von Menschen geschaffenen Kunst, in diesem Fall der Literatur, mit Sprach- und Denkfiguren, entwickelt aus der komplexen künstlerischen Vermengung intellektueller Distanz und emphatischer Wahrnehmung, eine oft als unsagbar beschworene Dimension der Geschehnisse von „Hiroshima“ und „Nagasaki“ abzubilden. Naheliegender wäre es wohl, dass der Literaturwissenschaftler / die Literaturwissenschaftlerin die Texte selbst dechiffriert. Was ist der Mehrwert der MDS-Methode? Um die nicht uninteressante Verschränkung der Metaphern Schatten und Schuhe zu erkennen, hätte es möglicherweise keiner Skalierung bedurft, ist der mit seinem Stoff vertraute Literaturspezialist doch qua Berufsehre darauf abonniert, „nicht-hegemoniale Kategorien zu erfassen“. 

Auch auf einer zweiten Ebene erscheint es eingedenk der Thematik nicht überzeugend, dem elektronischen Hilfsmittel allzu viel Raum zu gewähren: Texte, in denen Naturwissenschaft und Technik für die größte Tragödie der Menschheit verantwortlich gemacht werden, ihrerseits mit einem technischen Verfahren zu bearbeiten – das überdies aus der Ära des Kalten Kriegs stammt und das man heute im Rahmen der Debatten um die digitale Identität bzw. um die psychometrische Vereinnahmung des Menschen als neue Risikotechnologie fürchtet –, entbehrt nicht einer gewissen fast tragikomischen Qualität. Leser / Leserinnen der Studie, die über literarische Phantasie verfügen, würden vielleicht anmerken, ein den Texten anhaftender Geist habe sich der Germanistin aufgedrängt und sie genötigt, im gedanklichen Universum des 1951 gegründeten Lincoln Laboratory zu verweilen; das „Labor“ ist ein Forschungs- und Entwicklungszentrum des US-Verteidigungsministeriums, gegründet für die Anwendung innovativer Technologien auf Probleme der nationalen Sicherheit.

Hätten die Auswertungen der Skalierungen ein nennenswertes Ergebnis erbracht, wären sie trotz ihrer Mimikry des Naturwissenschaftlichen als Ergänzung literaturwissenschaftlicher Analysen zu akzeptieren gewesen. So wiederholen die Vermessungen aber nur in sich addierender Redundanz die bereits dargebotenen Makro- und Mikro-Einteilungen von Themen, Motiven und zentralen Argumenten der Texte.

Japan

Für Rezipienten, die Interesse an der Darstellung Japans im deutschsprachigen Atomdrama haben, bietet der Band anregende Lektüre. Fiandra kann immerhin allein elf Beispiele nennen, die eine „ausschließlich auf japanischem Boden“ lokalisierte Handlung aufweisen. Zu ihnen zählen Gerhard Stübes Harakiri (1959) und Erasmus Schöfers Der Pikadon (1964). Als Resümee der Japan-Thematik wird erneut auf den „konstanten Gebrauch“ von Motivkombinationen und neuartigen Bildern hingewiesen, die „stark codifizierte narrative Paradigmen der Atomkatastrophe“ hervorbrachten, in die sich „verschiedene Motive einbinden“ ließen: „Atombombenblitz, japanische Fischer, Hiroshima-Pilot und natürlich das Schatten- und Schuhmotiv“. Ferner gehörten zur „Narrativität der Atombombe“ aus einer (fiktionalisierten; Anmerkung LG) „japanischen Perspektive“ die Argumente einer (vom europäischen Künstler argumentativ instrumentalisierten) „unwissenden, nichtsahnenden Bevölkerung“ und der Topos von der kaum möglichen „Darstellung des Undarstellbaren“. Typisch für die „literarische Ikonisierung des ersten Bombenabwurfs in den Japan-Dramen“ sei der „Darstellungscode, der auf der Vermengung von Atombombenblitz und fassungsloser Bestürzung der Betroffenen“ beruhe. 

Sicher sind die Feststellungen als solche meist zutreffend, wurden jedoch in dieser allgemeinen Art schon oft vorgetragen. Aus gegenwärtiger Sicht fehlt der Rückbezug zu aktuellen Einschätzungen anderer europäischer/westlicher und zu japanischen Literarisierungen der Ereignisse. Mehrperspektivisch-komparatistische Ansätze der zeitgenössischen japanischen Germanistik und Deutungen japanologisch geschulter Philologen zu Themen wie der Erfahrung atomarer Verstrahlungen (Stichworte „Pikadon“ oder „Hibakusha“) erbrächten wohl eine zeitgemäße, differenziertere Exegese. Für eine neuere Kommentierung des Atomzeitalters und seiner Viktimologie wäre z.B. Thomas Pekars Analyse zu Günther Anders‘ Hiroshima-Schriften zu empfehlen gewesen. Vielfach ist auch die Hibakusha-Thematik, deren Charakterisierung unbedingt der beschriebenen Erweiterung bedurft hätte, in den letzten Jahren in Primär- und Sekundärtexten aufgegriffen worden. In Bezug auf den von ihr erstellten Kanon erklärt die Literaturhistorikerin durchaus schlüssig:

Japan-Dramen, die die Tragödie der Bevölkerung problematisieren, konzipieren spezifische Figuren von Hibakusha, die nicht einfach als Opfer der Bombe erscheinen. Sie wecken Mitleid, teils Furcht und manchmal auch Abscheu und Argwohn seitens der restlichen Bevölkerung, die nur vergessen will und sie nicht als Individuen wahrnimmt, sondern höchstens als soziale oder ökonomische Bürde. 

An dieser Stelle hätten sich Bezüge zu „Fukushima“ und zu Diskriminierungen in der gegenwärtigen Gesellschaft angeboten. 

Als Handbuch gelungen

Die Stärke des Bandes liegt im präsentierten Material. Neben den Synopsen der Atomdramen findet der Rezipient eine Übersicht zu ausgewählter Primär- und Sekundärliteratur. Hilfreich sind ebenfalls die Namens- und Sach-Indizes. Fiandras Appell, dass eine Literatur des Atomaren größere Beachtung innerhalb der Literaturforschung verdiente, ist zuzustimmen, auch wenn der derzeitige Forschungsstand bereits fortgeschrittener sein dürfte, als es die Studie suggeriert. Als informativ erweisen sich ihre Exegesen zu den anti-amerikanischen Atomdramen, in denen auch „DDR-Dramen“ der frühen 1950er Jahre erörtert werden, sowie die Notizen zu „Wissenschaft und Schizophrenie“; diese behandeln die „seelische Spaltung“, als deren „Korrelat“, wie die Verfasserin erläutert, die Kernspaltung erscheine: „Oft transferieren die Autoren die zentrale Problematik der Spaltung in physikalischen Vorgängen auf der inhaltlichen Ebene der Dramen in die der Auffächerung von ethischen und sozialen Bezugssystemen“. Ein Beispiel für das charakteristische Motiv der Spaltung sei Frank Zwillingers in den Jahren von 1920-1945 an verschiedenen Orten der Welt zeitgleich spielendes Stück Kettenreaktion. Ein planetarisches Theater in 4 Zyklen (1972) mit den sprechenden Untertiteln: „AtomspaltungWeltspaltungSpaltung der SeelenSpaltung der Herzen“. Zwillinger, der sich in seinem Verständnis des Atomaren offenbar auf Robert Jungks Heller als tausend Sonnen (1956) stützt, sieht die Dinge, wie Fiandra erklärt – die sich hier und an anderer Stelle wohl an die Analysen von Clemens Özelt (2018) anlehnt –, schon damals in „großangelegter Theaterdimension“, d.h. in einem großen Zusammenhang, nicht nur global, sondern „planetarisch“ und sogar jenseits des Anthropozentrischen. 

Insgesamt fehlt der Monographie – über die anerkennenswerte Materialsammlung und die Trouvaillen hinaus – ein stärker innovativ orientierter Zugang zum Thema. Dieser hätte schon mit einem detaillierteren, produktiven Dialog mit den bislang geleisteten Forschungen beginnen können. Ein für die behandelten Inhalte doch sehr grundlegender Artikel, nämlich der im Band Das nukleare Jahrhundert von Michael Salewski enthaltene Beitrag Bombe und Kultur. Künstlerische Reflexionen über die Atombombe von Hiroshima bis Černobyl (Ulrich Krökel 1998) wird z.B. gar nicht erwähnt, was angesichts der von der Verfasserin zu Recht beklagten kargen Forschungslage verwundert; nur Salewskis Name steht im Index aufgelistet. Der Artikel hatte die Adaption des Atomthemas u.a. in Drama und Hörspiel (hier auch zum Schatten des Herrn Tagota aus Oskar Wessels Hörspiel Hiroshima) und zum Motivinventar erörtert. Ähnlich wie Fiandras Einführung hebt er die Themen des Apokalyptischen und der Angst im Atomzeitalter hervor, widmet sich den „deutschen Physikerdramen“ mit den zunächst willfährigen, dann in manchen Fällen zunehmend von Skrupeln geplagten, „sich einem zermürbenden Dilemma ausgesetzt sehenden“ Atomphysikern (Krökel) als zentrale Figuren. 

Die gewisse Schieflage, die Fiandras Arbeit beeinträchtigt, war im Grunde bereits durch den Titel „Von Angst bis Zerstörung“ gegeben: Er lässt kein schlüssiges Bild vor dem geistigen Auge entstehen. Eine disparate, etwas altertümliche, teilweise fachsprachlich zu forciert wirkende Ausdrucksweise stört ebenfalls. Bedauerlich bleibt aber vor allem, dass es die Verfasserin versäumt, gegenwärtige Ansätze und Blickrichtungen, die eine Literatur des Atomaren nahelegen würde, miteinzubeziehen – etwa die Perspektive des Post-Anthropozäns.

Referenzliteratur:

Ulrich Krökel (1998): „Bombe und Kultur. Künstlerische Reflexionen über die Atombombe von Hiroshima bis Černobyl“. In: Salewski, Michael (Hg.): Das nukleare Jahrhundert. Eine Zwischenbilanz (Historische Mitteilungen, Beihefte, Band 28). Wiesbaden: Steiner Verlag, S. 188-216.

Thomas Pekar (2007): „Nach Hiroshima. Effekte apokalyptischen Denkens bei Günther Anders“. In: Walter Gebhard (Hg.): Ostasienrezeption in der Nachkriegszeit. Kultur-Revolution – Vergangenheitsbewältigung – Neuer Aufbruch. München: iudicium, S. 209-220.

Clemens Özelt (2018): Literatur im Jahrhundert der Physik: Geschichte und Funktion interaktiver Gattungen 1900-1975. Göttingen: Wallstein.

Ein Beitrag aus der Redaktion Gegenwartskulturen der Universität Duisburg-Essen

Titelbild

Emilia Fiandra: Von Angst bis Zerstörung. Deutschsprachige Bühnen- und Hördramen über den Atomkrieg 1945–1975.
V&R unipress, Göttingen 2020.
642 Seiten, 85,00 EUR.
ISBN-13: 9783847111061

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