Eine wissenschaftliche Einführung zum Krimi in Literatur und anderen Medien von Stefan Neuhaus

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Ein Blick in die Programme von Verlagen, Filmanbietern und Fernsehsendern legt die Vermutung nahe, dass es kein populäreres Genre gibt als den Krimi. Allein von Agatha Christies Kriminalromanen sollen mehr als zwei Milliarden Exemplare verkauft worden sein. Nicht nur in der Literatur, auch in Spielfilm und Serie ist der Krimi, wenn es um Auflagen, Zuschauerzahlen und Einschaltquoten geht, nicht zu schlagen. Dagegen steht das vergleichsweise geringe, wenn auch immer mehr zunehmende Interesse der Forschung.

Für die einschlägigen Überblicksdarstellungen scheint das Genre recht klar beschrieben zu sein, wohl auch, weil seine Popularität als Zeichen schneller Konsumierbarkeit und somit als Beleg für seine Trivialität gewertet wird. Die Konzentration auf besondere Werke (wie auf Edgar Allan Poes The Murders in the Rue Morgue von 1841) und Traditionen (etwa auf den Detektivroman in der Nachfolge von Arthur Conan Doyles Sherlock-Holmes-Erzählungen) hat zu einer segmentierten Betrachtung verschiedener Subgenres geführt, die in ihren idealtypischen Ausprägungen nur selten vorkommen. Wie soll man sinnvoll eine Kriminalerzählung von einer Detektivgeschichte, von einem Thriller oder einer Spionageerzählung unterscheiden? Was sind überhaupt grundlegende Merkmale, die eine Ein- und Abgrenzung ermöglichen?

Auf solche Fragen versucht die vorliegende Einführung, auf der Basis der bisherigen Forschung, neue Antworten zu geben, und dies ganz praxisbezogen, mit zahlreichen Beispielen in den Rahmenkapiteln und mit Beispielinterpretationen von Friedrich Schillers Der Verbrecher aus verlorener Ehre (1786) bis zur ersten Folge der ersten Staffel von Fargo (2014).

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Titelbild

Stefan Neuhaus: Der Krimi in Literatur, Film und Serie. Eine Einführung.
(UTB 5556).
Narr Francke Attempto Verlag, Tübingen 2021.
340 Seiten , 22,90 EUR.
ISBN-13: 9783825255565

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