Gibt es ein deutschsprachiges ‚Nature Writing‘? Gabriele Dürbeck und Christine Kanz haben einen Band zur produktiven Auseinandersetzung mit dem traditionsreichen anglophonen Label herausgeben
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseIn den letzten Jahren beginnt die Debatte um ein ‚New Nature Writing‘ auch im deutschsprachigen Literaturbetrieb Fuß zu fassen, und seit 2017 wird sogar ein Preis für deutschsprachiges ,Nature Writing‘ verliehen. Lässt sich die aus einer langen britischen und amerikanischen Literaturtradition (White; Thoreau) stammende Kategorie ‚Nature Writing‘ im deutschsprachigen Raum über die Gegenwartsliteratur hinaus auch für die Literaturgeschichte produktiv machen? Welche transnationalen Verbindungen gibt es, in welchem Verhältnis steht das Nature Writing zur Tradition der Naturlyrik und weiteren literarischen Gattungen? Warum hat sich in der Germanistik das ,Nature Writing‘ als Kategorie bislang kaum etablieren können? Wäre eine neue, eigene Benennung nicht sinnvoller? Mit diesen und weiteren Fragen setzen sich international anerkannte Literaturwissenschaftler*innen in Beiträgen u.a. zu Brockes, Goethe, Novalis, Hölderlin, A. v. Humboldt, Stifter, Fontane, Lehmann, Kolmar, Kafka, Sebald, Handke und Kinsky kritisch auseinander und zeigen Kontroversen und neue Perspektiven auf. Ein Interview mit Judith Schalansky und Marion Poschmann vermittelt Einblicke in die schriftstellerische Praxis; ein Hybrid-Text der Nature Writing-Preisträgerin 2020 Ulrike Draesner rundet den Band ab.
Anmerkung der Redaktion: literaturkritik.de rezensiert nicht die Bücher von Mitarbeitern der Zeitschrift, Angehörigen der eigenen Universität oder aus dem Verlag LiteraturWissenschaft.de. Diese Bücher können hier jedoch gesondert vorgestellt werden.
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