Oskar Ansulls neuer Gedichtband „in die laufende trommel“

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Oskar Ansulls Band in die laufende trommel vereinigt Gedichte, die von 1988 bis 2021 entstanden sind. Einige wurden bereits in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien – u.a. bei Suhrkamp, im Aufbau Verlag und bei Faber & Faber – veröffentlicht. in die laufende trommel schreibt formal und thematisch Ansulls vorangegangene und lang vergriffene Gedichtbände Disparates (1984) und Entsicherte Zeit (1988) fort, die dem neuen Band beigebunden und somit neu zu entdecken sind.

Der Lyriker geht von der geschichtlichen Zäsur aus, die Auschwitz und Hiroshima markiert, öffnet den Blick in innerste Räume und geht an äußerste Ränder. Er spricht darin vom Persönlichsten und wird dennoch nie nur privat. Der Band lässt sich rückwärts in die Zeit eines halben Jahrhunderts lesen und zeigt dabei eine oft erstaunliche Aktualität. Die Gedichte buchstabieren Zustände der Welt, die der Mensch inzwischen aktiv mitgestaltet. Der Begriff ,Anthropozän‘ taucht zwar in keinem Vers auf, aber seine Bedeutung ist durchaus zu erkennen. Der Untertitel „drehmomente“ benennt eine innere Verknüpfung, die wie ein Roter Faden fast alle Gedichte des Bandes durchzieht.

Anmerkung der Redaktion: literaturkritik.de rezensiert nicht die Bücher von Mitarbeitern der Zeitschrift, Angehörigen der eigenen Universität oder aus dem Verlag LiteraturWissenschaft.de. Diese Bücher können hier jedoch gesondert vorgestellt werden.

Eine Leseprobe aus dem Buch bietet der Wehrhahn Verlag an.

 

Titelbild

Oskar Ansull: Gedichte: in die laufende trommel / Entsicherte Zeit / Disparates.
Wehrhahn Verlag, Hannover 2021.
240 Seiten , 22,00 EUR.
ISBN-13: 9783865258618

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