Stefan Hermes publiziert die literaturwissenschaftliche Studie „Figuren der Anderen. Völkerkundliche Anthropologie und Drama im Sturm und Drang“
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseIn seiner 2021 im Aisthesis Verlag in der Reihe „Postkoloniale Studien in der Germanistik“ veröffentlichten Habilitationsschrift Figuren der Anderen. Völkerkundliche Anthropologie und Drama im Sturm und Drang analysiert Stefan Hermes die Inszenierung kultureller Differenz in der Literatur des Sturm und Drang und leistet somit einen interdisziplinären Beitrag zur Literaturgeschichtsschreibung und Interkulturalitätsforschung.
Die Studie umfasst vier umfangreiche Kapitel sowie ein Resümee, Literaturverzeichnis und Personenregister. Der Autor legt zunächst die methodischen und theoretischen Grundlagen seiner Arbeit dar, indem er literarische und die völkerkundliche Anthropologie als Zugänge erklärt und durch eine interkulturelle und postkoloniale literaturwissenschaftliche Perspektive ergänzt. Im Anschluss geht Hermes auf Differenzkonstruktionen zur Zeit des deutschen Frühnationalismus ein. Die Studie widmet sich zunächst den Inszenierungen verschiedener europäischer ‚Nationalcharaktere‘ (Deutschland, Frankreich, Spanien, England), im Folgenden wendet Hermes sich Juden- sowie Sinti und Roma-Figuren im Sturm und Drang, überwiegend im Drama, zu. Anschließend wird der Exotismus mit der Konzeption von außereuropäischen Figuren des Fremden in den Blick genommen. Es werden u.a. Werke von Lenz, Klinger, Goethe und Schiller untersucht.
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Ein Beitrag aus der Redaktion Gegenwartskulturen der Universität Duisburg-Essen
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