Dennis Borghardt und Sarah Maaß publizieren die Studie „Der Wert der Preise. Valorisierungsdynamik in der deutschen Literaturpreislandschaft 1990-2019“
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseIn ihrer Studie Der Wert der Preise. Valorisierungsdynamik in der deutschen Literaturpreislandschaft 1990–2019 präsentieren Sarah Maaß und Dennis Borghardt Ergebnisse des mehrjährigen, von der DFG geförderten Forschungsprojekts Literaturpreise im deutschsprachigen Raum seit 1990: Funktionen und Wirkungen an der Universität Duisburg-Essen (2018–2022, Leitung: Prof. Dr. Alexandra Pontzen).
Die deutsche Literaturpreislandschaft wird u.a. im Hinblick auf Preisdichte, Themen- oder Genreballungen und Dotierungsgefälle in Augenschein genommen, dabei wird die Diversität der Literaturpreise für den Untersuchungszeitraum von 1990–2019 erstmals empirisch aufgeschlüsselt. Die Autoren dokumentieren die Polyfunktionalität und Interdependenz der ca. 850 regelmäßig in Deutschland verliehenen Preise, untersuchen deren Austauschbeziehungen mit literaturbetrieblichen sowie gesellschaftlichen Kontexten und entwerfen ein theoretisches Modell, das Literaturpreise als Knotenpunkte literarischer und soziokultureller Diskurse ausweist.
Die Verfasser arbeiten u.a. mithilfe zahlreicher Fallstudien heraus, dass die Literaturpreislandschaft seit 1990 sich nicht – wie von Kritikern des Öfteren angenommen – auf inflationäres Wachstum reduzieren lasse: Vielmehr gewinne jeder Preis durch die Kombination unterschiedlicher Merkmale ein spezielles Profil. Neugründungen und Einstellungen von Preisen führen zu Veränderungen des Preisfeldes sowie der im Preisgeschehen verhandelten Wertordnungen, die quantitative Zunahme der Preise ziehe eine Ausdifferenzierung des Preisnetzes mit sich.
Anmerkung der Redaktion: literaturkritik.de rezensiert grundsätzlich nicht die Bücher von regelmäßigen Mitarbeitern der Zeitschrift, Angehörigen der eigenen Universität oder aus dem Verlag LiteraturWissenschaft.de. Diese Bücher können hier jedoch gesondert vorgestellt werden.
Ein Beitrag aus der Redaktion Gegenwartskulturen der Universität Duisburg-Essen
|
||