In München fing es an

Bernhard Rusch beweist, dass die Wiege des Dadaismus in München stand

Von Petra BrixelRSS-Newsfeed neuer Artikel von Petra Brixel

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Jede Geschichte hat ihre Vorgeschichte, und die folgt einer anderen, bis zur vermeintlichen Quelle. Der Dada-Experte und Mitarbeiter am Hugo-Ball-Almanach Bernhard Rusch hat die Frage nach genau dieser Quelle des Dadaismus gestellt: Wo und mit wem fing Dada an? Die Antwort „München“ wird überraschen. Zürich, die Hochburg des Dadaismus, hatte eine Vorgeschichte, und diese erzählt Rusch in seinem Buch Dada & München auf 250 Seiten.

Rusch widersetzt sich dem Narrativ, dass die Kunstbewegung Dada 1916 in Zürich entstanden ist, im „Cabaret Voltaire“, mit Hugo Ball und Emmy Hennings. Dieser Vorgang muss wesentlich differenzierter gesehen werden, und folglich heißt es im Vorwort: „Denn Dada kam nicht aus dem Nichts. Das entscheidende Zusammentreffen von Tristan Tzara und Hugo Ball in Zürich ist zwar ohne die zufälligen, kriegsbedingten Verwerfungen kaum vorstellbar, genauso wenig wäre aber Dada ohne Hugo Balls Münchner Erfahrungen und die in München geschlossenen Freundschaften mit Emmy Hennings und Richard Huelsenbeck entstanden.“

Rusch ist Ermittler für den Beweisantrag, dass in der Bayerischen Landeshauptstadt die Wurzeln von Dada lagen. Der Beweiskette folgt der Leser/die Leserin[1] mit zunehmender Spannung.

Eine Romanze ist nichts Halbes und nichts Ganzes

Der Autor hat dem Titel einen Untertitel beigestellt: „Eine Art Romanze“. Das ist ein elegantes Hilfsmittel. Eine Romanze ist nichts Ganzes und nichts Halbes, eben eine Vorstufe bzw. Vorgeschichte. Die „Liebesgeschichte Dada“ spielte sich in Zürich ab, doch in München war das Kennenlernen der Protagonisten, das Anbahnen, sich Entwickeln, der Flirt. In München zeigte sich, wer in dem Liebesreigen mitspielen wird. Der 1914 beginnende Weltkrieg führte die Protagonisten dann im Exil zusammen, verschweißte sie für eine gar nicht so lange Zeit, aber lange genug, um eine neue Kunstströmung zu entwickeln, die sich innerhalb Europas ausbreitete und auch in den Vereinigten Staaten Anhänger fand.

Künstler und Künstlerinnen wurden vereint, die ihren Zweifel an tradierten Normen mittels eigener Ideale in Literatur und bildender Kunst ausdrückten. Sie gaben gesellschaftliche Gewissheiten der Zerstörung preis, lehnten Ordnung und Regeln ab und wendeten sich gegen die bürgerlichen Kunstformen.

Im neutralen Zürich trafen sie sich, um im Cabaret Voltaire richtig loszulegen. Diese Zeit war so prägend, dass der Dadaismus zu einem Begriff wurde und bis in die heutige Zeit leuchtet. So ernsthaft es den Dadaisten zumute war, so sehr wurden und werden sie aber auch verkannt. Das „Ver-Rückte“ ist als Stempel geblieben, der Name Programm: Dada ist bizarr, grotesk, skurril und absurd.

Männer vernetzen sich

Dass Dada jedoch fern von Albernheiten war, schreibt der Schweizer Schriftsteller Friederich Glauser und konstatiert, für Hugo Ball sei der Dadaismus „eine ernste, tiefe und verzweiflungsvolle Angelegenheit“[2] gewesen. Denn: „Was nützte Logik, was Philosophie und Ethik gegen den Einfluss jenes Schlachthauses, das aus Europa geworden war? Es war ein Bankrott des Geistes. […] Und der Versuch, mit Hilfe von Worten, von Sätzen dieses Morden zu bekämpfen, musste von vornherein naiv und unmöglich erscheinen. Es war ein Versuch, die Hilfsmittel zu zertrümmern, die der Materialismus sich angeeignet hatte, um seine Welt zu verteidigen.“[3] (An dieser Stelle sei die Bemerkung erlaubt, dass es sich um das Jahr 1914 handelt und nicht um 2023.)

Der erste Dada-Abend war am 14. Juli 1916. Friedrich Glauser stieß 1917 zu den Dadaisten und staunte über die Möglichkeit, „Vokale und Konsonanten so aneinanderzureihen, dass Wohllaut und Rhythmus entstehen“.[4] Er schildert seine persönliche Spezialität, in Gedichten „Sprachensalat“ aus der deutschen und französischen Sprache zuzubereiten.

Der Dadaismus hat etwas Revolutionäres, Zügelloses, Alles-in-Frage-Stellendes und ernsthaft Hinterfragendes. Und wie ernst es den Männern war, macht Rusch klar. „Männer“? Ja, das ist eine der überraschenden Erkenntnisse: In den von Rusch angehängten „Biografischen Informationen zu den Hauptpersonen“ und „Personen aus dem Umfeld“ sind unter den 24 Namen nur drei Frauen vermerkt: Emmy Hennings, Marietta di Monaco und Sofie Taeuber.

Der Blick in Bernhard Ruschs Zettelkasten

Rusch hat gesammelt; er lässt den Leser an Biografien und Schicksalen, Denkkonzepten, Irrungen und Wirrungen teilhaben. Da geht es konkret um Sophie Taeuber und den Tanz, um Frank Wedekind, um Quereinsteiger und Boheme, die Münchner Kammerspiele, Revolution, den Bachmair-Verlag, das Künstlertheater, Kunst in Kriegszeiten, die Galerie Goltz, Psychologie, Paul Klee, Christian Schad, George Grosz, Hans Richter und auch um Dada in Berlin.

Die Themen werden an Persönlichkeiten gebunden wie Hans Arp, Marcel Duchamp, Otto Flake, Richard Huelsenbeck, Franz Jung, Klabund, Alfred Vagts, Johannes R. Becher, Hugo Ball, Emmy Hennings, Erich Mühsam … Viele von ihnen waren bereits in Zusammenhängen wie Anarchismus, Expressionismus, Psychoanalyse, moderner Tanz und Theater bekannt. Rusch stellt die Protagonisten als Wegbereiter dar, und es wird klar, dass in jedem Anarchisten auch mehr oder weniger ein Dadaist (und umgekehrt) steckte, dass die Psychoanalyse dadaistische Züge trug, zumindest wenn sie – wie bei Otto Gross und Friedrich Glauser – auch noch mit Kokain und Morphium verbunden war.

Die Chimäre der Erinnerung

Am Anfang des Buches wird München als im Grunde biedere Stadt beschrieben, die es geschafft hatte, sich mit Schwabing (Maxvorstadt) einige Extravaganzen zu leisten. Es war ein überschaubarer Bezirk, ein Schmelztiegel von Besonderheiten, ein Biotop von Verrücktheiten. „Tradition und Freiheit braucht es nämlich, damit in einer Stadt Kunst gedeihe.“

Der Autor weist darauf hin – en passant –, dass „gern antibürgerliche Lebensführung der Boheme und avantgardistisches Kunstbestreben vermengt wird“, und bezweifelt, dass es vor 1911 „so etwas wie eine Schwabinger Boheme gegeben hat“. Die Boheme sei im Nachhinein verklärt worden. „Vielleicht speiste sich ihr Ruhm schon immer aus den Erinnerungen derer, die meinten, dabei gewesen zu sein.“

Wirklich? Sind der Anarchismus des Erich Mühsam, die Psychoanalyse des Otto Gross, das Tanzwunder des Rudolf von Laban, die Radikalität eines Franz Jung und das Café Stefanie des Leonhard Frank bloße „Verklärung“ gewesen? War alles keine Realität? Man denkt an die Bücher von Leonhard Frank, Karl Otten, Oskar Maria Graf, Johannes R. Becher, Franz Jung, Hans Brandenburg, Richard Seewald, Claire Goll, Franziska zu Reventlow und auch Erich Mühsam. Rusch bemüht sich um eine Relativierung der Vergangenheit, indem er darauf hinweist, dass Zeitzeugen oftmals mit jahrzehntelanger Verspätung ihre Erinnerungen zu Papier bringen und dabei verschweigen, verklären oder umdeuten, so dass „Ereignisse der Vergangenheit mit dem Wissen der Gegenwart eingeordnet und bewertet wurden“.

Da sich Rusch auf die Erinnerungen längst Verstorbener stützen muss, ist er sich dieser Problematik bewusst. Er hat den Anspruch, auf „unsubstanzierte Pauschalaussagen zu verzichten“, doch wie soll das ehrlicherweise gehen? Auch Rusch gelingt das nicht immer, und so lässt man sich gelegentlich vom leichtfüßigen Stil mitreißen und fragt sich plötzlich: Wie war das gemeint? Beispiel eins: „Allerdings waren weite Teile der Gesellschaft gegen Ende des Kaiserreichs sowieso weitestgehend entpolitisiert. Man lebte vor dem Weltkrieg in persönlicher Freiheit und relativem Wohlstand, die nationale Einheit war hergestellt und soziale Spannungen hatten keineswegs die Kraft, die Existenz des bestehenden Systems wirksam infrage zu stellen.“ Alles nicht so schlimm? Beispiel zwei: „Gross […] half zwei Frauen, denen er als Therapeut beistand, sogar beim Selbstmord, indem er ihnen Gift gab“. Das stimmte in einem Fall, im anderen nicht. Beispiel drei: Rusch zitiert die Malerin und Tänzerin Sophie Taeuber, die an der Debschitz-Schule eine kunstgewerbliche Ausbildung genoss und sich über ihre Mitstudentinnen beklagte, die „gar nicht daran gewöhnt sind, richtig zu arbeiten“. Rusch leitet daraus ab, dass die Studentinnen „auf der Schule wohl vor allem deshalb gelandet waren, weil sie nichts Besseres mit ihrer Zeit anzufangen wussten.“ Diese Verallgemeinerung ist der Schule nicht angemessen.

Dadaismus in privaten Betten

Ruschs Buch ist eine Dokumentation. Der Autor hat für jede Aussage den passenden Beleg, er präsentiert sein Wissen über Personen und Netzwerke im Hinblick darauf, wie sich – in München – die vielfältigen Kreativitäten und Ideen, Fantasien und Aktionen in Richtung auf Dadaismus bewegten. Dabei steht sich Rusch gelegentlich selbst im Weg, indem er Wichtiges dem Unwichtigen gleichwertig zur Seite stellt.

Da ist zu lesen von einer „Gruppe Menschen, die sich im Mai 1911 die Zeit gemeinsam zwischen privaten Betten und Lokalen wie dem Simplicissimus oder dem Café Stefanie vertrieb.“ Der Leser erfährt, dass Erich Mühsam Emmy Hennings in seinen Tagebüchern als „hurenhaft“ bezeichnet, dass „Jeder mit ihr schlafen will“ und dass „die gefällige Emmy Hennings […] als einen Bettgenossen Ernst Moritz Engert“ wählte. Selbst Rusch bezeichnet sie als „Gelegenheitsprostituierte“. Will der Leser das so genau wissen, zumal Rusch – der Gerechtigkeit halber – Erich Mühsam als misogyn hätte outen sollen. Das alles hat mit Dada nichts zu tun – oder doch? Fördert sexuelle Ungeniertheit die Entwicklung des Dadaismus?

Ein Dadaisten-Fänger

In kurzen Kapiteln und mit lesefreundlichem Druckbild skizziert Rusch Protagonisten und ihre Beiträge zum zukünftigen – Züricher – Dadaismus. Es sind Maler, Grafiker, Verleger, Psychoanalytiker, Literaten, Sängerinnen, Tänzerinnen, Schauspielerinnen, Galeristen, Bildhauer, Lyriker, Objektkünstler oder Kabarettisten. Gerade diese Bandbreite überrascht, so dass man immer wieder „Ach, der auch und die auch!“ ausruft.

Zu jedem gibt es das passende Bonmot, die maßgeschneiderte Beschreibung oder auch ein anekdotisches Aperçu. Der Autor hat ein Netz über München-Schwabing geworfen und all das eingefangen, was mit Dada zu tun haben könnte: als Vorarbeit zum „richtigen“ Dada in Zürich. Denn: „Dada in München kommt in der dadaistischen Geschichtsschreibung kaum oder gar nicht vor. Das hat wohl vor allem damit zu tun, dass Dadas Charakter ein deklamatorischer ist: Dada war da, wo es jemand behauptete. Und dieser jemand fehlte für München.“ Nun ist dieser „jemand“ Bernhard Rusch.

Von München nach Zürich

Im letzten Drittel seines Buches stellt Rusch den Übergang von der Münchner Vorarbeit zum sich konkretisierenden Dadaismus in Zürich dar. Nur durch die im Exil zusammengewürfelte Gesellschaft und die Situation der Vertriebenen – Exil hat immer auch dadaistischen Charakter – war es den Dadaisten möglich, die entsprechenden Texte zu produzieren. Es brauchte genau diese Menschen in genau dieser Situation mit genau diesem Geist.

„Dada entstand eher zufällig aus vorhandenen Ideen und der Notwendigkeit, zu überleben, bei den von der Familie alimentierten Personen vielleicht auch aus Langeweile.“ Das klingt beliebig. Alles zufällig, aus Langeweile? Nein, dazu war es den „Machern“ zu ernst, ihre Leidenschaft zu groß.

Dada in Berlin

In dem Kapitel „Vom Anarchismus zu Dada Berlin“ spielt Franz Jung eine maßgebliche Rolle. An seinem Beispiel werden einander widersprechende „Wahrheiten“ deutlich. Rusch zählt ihn zu den „Top 15“ der Münchner Dadaisten, Jungs Biograf Fritz Mierau schreibt allerdings: „Franz Jung hat sich immer strikt dagegen gewehrt, Dadaist gewesen zu sein.“[5] Und in einem Brief 1959 an Karl Otten erklärt Franz Jung selbst: „Ich habe mit Dada überhaupt nichts zu tun gehabt. Als Dada mehr sichtbar als Bewegung in D[eutschland] auftauchte, war die sogenannte Revolution bereits im Gange und ich hatte damals sowieso keine Zeit mich mit Dada zu beschäftigen. Ich glaube auch kaum, daß ich nur einer einzigen Veranstaltung des Dada in Berlin beigewohnt hatte.“[6] Wenig später „räumt er jedoch ein, dass er mit dem Dadaismus in seinen Anfängen zu tun gehabt habe.“[7] Obwohl Jung behauptet: „Die Freie Straße hat doch überhaupt mit Dada nichts zu tun“[8], wird diese von 1915 bis 1918 unter verschiedenen Herausgebern (Jung war der Erste) erschienene Zeitschrift zu den anarchistischen und dadaistischen Publikationen gezählt. Sie diente der Vorarbeit für eine Neuordnung der gesellschaftlichen Beziehungen.

Es lohnt, ausführlich zu dem Thema Franz Jung und Dada das Kapitel „Das Verschwinden von Franz Jung“[9] in Mieraus Biografie nachzulesen, ist doch gerade dies ein schönes Beispiel für die Jagd nach dem Phänomen Dada in München und Berlin.

Dada in München nach 1918

Eindrucksvoll schildert Rusch, wie sich die Dadaisten nach dem Ersten Weltkrieg von Zürich und zum Teil auch von ihren persönlichen Zielen verabschiedeten. Kurz gab die Räterepublik Anlass zu Hoffnung auf ein neues Gesellschaftsmodell, doch als die Revolution in München zusammenbrach, war es gleichzeitig ein Ende dadaistischer Energie. „Die Resignation nach dem Scheitern ließ manch dadaistische Aktivitäten als sinn- und ziellos erscheinen.“ Dem Anarchismus wurde durch staatliche Verfolgung der Protagonisten die Basis entzogen, wiederum galt die Schweiz als Zufluchtsort.

In München fehlte „nahezu jede Form dadaistischer Außenwirkung. Es gab keine Zeitschriften, Ausstellungen oder andere Gruppenaktivitäten im Namen Dadas. […] Die Lehr- und Experimentierjahre waren vorbei, damit auch ein Teil dadaistischer Unbekümmertheit. Dada begann sich selbst als Kunstrichtung zu verstehen und wurde als solche wahrgenommen.“ Das klingt nach Vermarktung der „Marke Dada“.

Nur einen einzigen Dadaisten macht Rusch in München nach Krieg und Revolution aus: Alfred Vagts. Er war einer der Unscheinbaren: „Manchen scheint er auch begegnet zu sein, allerdings ohne irgendwelche bleibenden Eindrücke zu hinterlassen. Seine Erinnerungen bleiben oberflächlich, von anderen Dadaisten wird er überhaupt nicht erwähnt.“ Was zeichnete Vagts als Münchner Dadaisten aus, so dass Rusch ihm ein Kapitel widmet? 1919 nahm Alfred Vagts Kontakt zu dem Dadaisten Tristan Tzara auf, mit der Bitte, seine Gedichte zu veröffentlichen. Von Vagts ist überliefert, dass er Dada-Dichten als das Leichteste empfand, denn: „Man folgt der Ideenassociation, wenn sie genügend antibourgeois.“ Vagts schrieb Verse „mit dem Gedanken: Kann das vielleicht gerade noch verstanden werden?“

Ruschs Kommentar spricht einen wunden Punkt an: „Letztendlich beschrieb er [Vagts] damit die Gefahr für Dada: das Abgleiten in reine Spielerei.“ Das kann nur mit Wehmut gelesen werden, denn was heute – abgesehen von einer Klientel mit ausgesprochener Dada-Expertise – mit Dada verbunden wird, ist dieses angeheftete Markenzeichen: verrückte Spielerei. „Witzig wollte Dada nie sein,“ schreibt Rusch. Sein Fazit zum Nachkriegs-Dada: „Dada verzettelte sich in Provokation und Nabelschau. Aus der Selbstbetrachtung entwickelten sich keine neuen tragfähigen Ideen, auf denen eine Neubelebung in München hätte aufbauen können. Stattdessen lösten sich auch schon bestehende dadaistische Gruppen in Deutschland im Laufe des Jahres 1920 auf.“

Das Fazit

„Und so hoffe ich, insgesamt ein realistisches Bild der Beziehung zwischen München und Dada gezeichnet zu haben“, schreibt Rusch am Schluss. Ihm ist zuzustimmen. Sechs Jahre hat er an diesem Buch gearbeitet, und dass immer wieder neue Fakten auftauchen werden, liegt in der Natur der Sache.

Bernhard Ruschs Sammlung ist bemerkenswert. Da benutzt er sogar an einer Stelle das Wort „zusammensammeln“, was Wolf Schneider – Sprachkritiker der Journalisten – sicher gerne als Beispiel für Pleonasmus genommen hätte. In „sammeln“ steckt schon „zusammen“. Aber klingt nicht „zusammensammeln“ mit „4 m“ selbst dadaistisch?

Zuletzt ist die ausführliche Bibliografie zu erwähnen. Hier unterteilt Rusch in „An Dada Beteiligte“, „Personen aus dem Umfeld“ und „Andere Personen“, „Über München“, „Über Dada“, „Andere Themen im Kontext“, „Zeitschriften“ und „Hugo-Ball-Almanach“. Wer mehr lesen will, findet somit reichlich Anregungen. Dass Bernhard Rusch ein Kenner der Dada-Bewegung ist, zeigen Beiträge in Journalen, Zeitschriften, Jahrbüchern und im Hugo-Ball-Almanach. Und auch dieses Buch.

[1] Im Folgenden wird auf das Gendern verzichtet, ich beziehe für den „Leser“ auch die „Leserin“ ein, für „man“ auch „frau“.

[2] Friedrich Glauser: Dada und andere Erinnerungen aus seinem Leben. Zürich 2013, S.43.

[3] Glauser, S.43.

[4] Glauser, S.41.

[5] Fritz Mierau: Das Verschwinden von Franz Jung. Hamburg 1998, S.94.

[6] Mierau, S.94.

[7] Mierau, S.94.

[8] Mierau, S.94.

[9] Mierau, S.94ff.

Bernhard Rusch: Dada & München. Eine Art Romanze. Schrägverlag, Altrip 2022. 250 Seiten, 30 Illustrationen, 18,19 Euro plus Versandkosten.
Das Buch (ohne ISBN) ist nur über den verlagseigenen Shop auf der Homepage www.schraegverlag.de erhältlich.

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Bernhard Rusch: Dada & München. Eine Art Romanze.
Schrägverlag, Altrip 2022.
250 Seiten, 18,19 EUR.

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