Verena Brunschweiger publiziert das Manifest „Kinderfreie aller Länder, vereinigt euch!“
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseVon Adele Schopenhauer über Shulamith Firestone ins 21. Jahrhundert: Verena Brunschweiger präsentiert Kinderfreie als eine verkannte Größe in unserer Welt. Es geht ihr dabei nicht darum zu behaupten, dass kinderfreie Frauen und Männer immer und überall die besseren Menschen sind. Aber sehr wohl darum zu zeigen, dass es eine anmaßende Position ist, Menschen mit Kindern zu bevorzugen und sie als Helden zu feiern. Ganz im Gegenteil sind sie in den Augen Brunschweigers für einen Großteil unserer Probleme wesentlich mit verantwortlich und perpetuieren mit ihrem narzisstischen Drang, anderen diese Welt aufzuzwingen, die kapitalistische, staatlich strukturierte Industriegesellschaft und das heutige Deutschland. Wer immer mehr Konsument:innen braucht und will, sind das Kapital und der Staat. Dagegen muss sich für Brunschweiger endlich Widerstand regen.
Eine Mesalliance von Marx (der total antifeministisch und reproduktionsfixiert war) und radikalfeministischen Positionen. Eine linke Antwort an Konservative und alle Rechten, aber auch an traditionsfixierte Grüne und manche Linken. Angesichts von Klimakrise, rechtsextremer Familienideologie, Homo- und Transphobie, alltäglichen sexistischen Skandalen, Kriegen, NATO-Streubomben, Kriegen um Zugang zu Wasser und einer immer und überall ungeheuer lärmenden Welt fordert dieser Band: Kinderfreie aller Länder, vereinigt Euch!
Anmerkung der Redaktion: literaturkritik.de rezensiert grundsätzlich nicht die Bücher von regelmäßigen Mitarbeitern der Zeitschrift, Angehörigen der eigenen Universität oder aus dem Verlag LiteraturWissenschaft.de. Diese Bücher können hier jedoch gesondert vorgestellt werden.
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