Vorbemerkungen zur März-Ausgabe 2024

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Es ist noch immer keine Seltenheit, dass der Blick von Leserinnen und Lesern, aber auch Journalistinnen und Journalisten, eher gen Westen schweift, wenn sie sich auf die Suche begeben nach neuer, lesenswerter, fremdsprachiger Literatur. Manchmal richtet er sich auch nach Norden oder Süden. Seltener jedoch, so scheint es, kommt noch immer die Literatur des Ostens und insbesondere Osteuropas in den Blick – und tut sie es doch, so handelt es sich oft um die Literatur der Nachbarländer Polen und Tschechien oder aber (zumindest bis vor kurzer Zeit) um jene Russlands. Die Geschichten und Autor:innen anderer osteuropäischer Länder und insbesondere Südosteuropas aber werden dabei häufig übersehen.

Aus diesem Grund möchten wir die März-Ausgabe von literaturkritik.de nutzen, um in einem kleinen Themenschwerpunkt (jüngere) Schriftsteller:innen insbesondere aus (Süd)osteuropa ins Zentrum zu rücken. Dabei befasst sich Rebecca Krug in einem Essay mit den bosnischen Autor:innen Lejla Kalamujić und Damir Ovčina, deren jüngere Publikationen neue Perspektiven auf den Bosnienkrieg eröffnen – einem noch immer omnipräsenten Thema in der postjugoslawischen Literatur. Das Thema Krieg spielt auch in der Gegenwartsliteratur der Ukraine eine dominante Rolle, wie Natalia Blum-Barth in ihrem Essay deutlich werden lässt. Darüber hinaus wirft Luzie Horn einen persönlich-essayistischen Blick auf die Literatur insbesondere Kroatiens und Sloweniens und die Möglichkeiten, diese auch hierzulande genauer kennenzulernen.

Daneben findet sich wie gewohnt eine breite Auswahl an Rezensionen zu aktuellen Veröffentlichungen sowie Essays aus den Bereichen Literatur, Kulturwissenschaften, Politik und Geschichte.

Wir wünschen eine anregende Lektüre.

 

Die Redaktion