Andreas Jacke zu Gender im populären Film und in der Popmusik

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

In seiner psychoanalytischen Studie Das Schau-Spiel der Geschlechterdifferenzen in der Populärkultur analysiert Andreas Jacke anhand konkreter Einzelfälle die Populärkultur im Film und in der Popmusik. Die Spannbreite reicht dabei von einer eingehenden Analyse in der Darstellung von weiblicher Homosexualität, anhand der TV-Serie The L Word (2004–2009), über androgyne Formen der Selbstinszenierung bei dem Popstar Prince, bis hin zu absichtlich versteckten Formen von männlicher Homosexualität in dem Vietnamfilm The Deer Hunter (1978). Es gibt ein ganzes Spektrum von Möglichkeiten und Mischformen, zu denen auch die ganz konventionellen, heterosexuellen Darstellungen von Weiblichkeit bei Marilyn Monroe oder Lena Meyer-Landrut gehören. Zudem bilden der männliche Krieg und die #Metoo-Thematik ganze Themenblöcke.

Das Buch arbeitet, ausgehend von der Dekonstruktion mit einem psychoanalytischen Instrumentarium, das zugleich aber mit Motiven aus der Gendertheorie ausgestattet ist. Zudem wird am Ende eine Taxierung der Populärkultur vorgenommen, die ausgehend von Walter Benjamin (Kitsch u.a.) und Bourdieu (Habitus) die klassenspezifische Zielrichtung, die diese Kulturform anvisiert, etwas genauer aufschlüsselt.

 

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Titelbild

Andreas Jacke: Das Schau-Spiel der Geschlechterdifferenzen in der Populärkultur.
Büchner-Verlag, Marburg 2024.
470 Seiten , 36,00 EUR.
ISBN-13: 9783963173936

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