Perspektiven von Liebe

Valerie Wilson Wesleys Liebesroman "Vier Frauen"

Von Pia HunekeRSS-Newsfeed neuer Artikel von Pia Huneke

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

"Zu viele Frauen. Zu viele Frauen, verdammt noch mal!", muss sich Randall in der Liebesnacht mit Taylor eingestehen, als sein Körper streikt. Sein Geist versteht allerdings erst viel später.

"Vier Frauen" erzählt von Medora, Ana und Taylor, dessen Geschichten sich in der Figur des erfolgreichen Kunsthändlers Randal kreuzen. Medora ist eine talentierte Malerin, die Randall vertritt, Ana eine leidenschaftliche Kunstsammlerin, die Randall berät und Taylor Studentin der Kunstgeschichte, die genau wie Randall Kunsthändlerin werden will. Alle haben Sex mit Randall, und dieser erscheint als Mr. Big, der den Frauen jeweils unheimlich viel geben kann, nur nicht seine Treue. Natürlich läuft es darauf hinaus, dass sich die drei Frauen begegnen ... Der Vergleich mit Mr. Big rechtfertigt sich durch das Ver-sprechen auf dem Buchcover: "Für alle, denen ,Sex and the City' nicht genügt: Eine Geschichte voller Tiefgang und Seele." Das Buch von Wesley hat allerdings ziemlich wenig mit der gekünstelt-peppigen Serie zu tun, außer dass der Schauplatz jeweils New York ist.

Valerie Wilson Wesley, Chefredakteurin des afroamerikanischen Magazins "Essence", schrieb einen Roman über die Liebe, über Eltern-Kind-Beziehungen, und darüber, dass man zu jeder Zeit sein Leben ändern, aber nie andere Menschen verändern kann, wie man es gerne wollte.

Durchaus reizvoll ist die personale Erzählperspektive, aus der die gleiche Handlung teils aus unterschiedlichen Sichtweisen präsentiert wird. Jede Frau hat damit ihre eigene Geschichte, und man kann kontrastive oder sich gleichende Sichtweisen gewinnen. Dabei erkennt man viele andere Berührungspunkte zwischen den Figuren. Fast alle haben zum Beispiel entweder einen Vater- oder Mutterkomplex, und das wohl um die Erkenntnis zu verdeutlichen, "daß in der Liebe die Vergangenheit die Menschen immer wieder einholt."

Die meisten Handlungen werden als Reflexion einer Person wiedergegeben, was der Autorin die Chance bot, jeweils die Lebensgeschichte der Figur mit einzuflechten.Zum Glück wird das Buch dadurch nicht langweilig und bewahrt sich immer einen leichten Gestus, aber es wird auch nicht psychologisch tiefgründig, zumindest werden psychologische Strukturen immer gleich offengelegt.

Man kann Wesleys Roman wohl trotz der Beziehungsdramen, die sich immer wieder auf ein problematisches Verhältnis zu den Eltern zurückführen lassen, als leichte Kost bezeichnen. Wesley konstruiert eine lebensnahe Romanwelt, in der sich in einigen Punkten vor allem Frauen oder aber sensible Frauenverführer, die lernen wollen, dass man sich entscheiden muss, wiederfinden können.

Ein Roman, der zwar nicht überrascht, dessen wahre Lebensweisheiten durch die drei starken Protagonistinnen aber nicht pathetisch daherkommen.

, sehen sich die beiden einer größeren Macht gegenüber als erwartet: Denn auch Primo hat besondere Augen und ist selbst ein raffinierter Meister der Hypnose. Von zwei Kindern mit einer Mopsdame namens Petula im Schlepptau lässt er sich wenig beeindrucken. Doch hier kommt Mollys neueste Eigenschaft zum Einsatz: sie kann mit ihren hypnotischen Augen die Zeit anhalten ...

Der Sog geht weiter - und wir befinden uns mitten drin im hypnotischen Strudel einer ebenso spannenden wie witzigen Story rund um die Machenschaften der blendenden Hollywood-Industrie. Eine mitreißende Geschichte um ein sympathisches Mädchen mit magischen Kräften: turbulent und temporeich, voller Spannungen und überraschenden Wendungen. Und ganz nebenbei ein kleiner Seitenhieb auf die Dieter Bohlens dieser Welt, die mit ihren hypnotisierenden Fähigkeiten in der Medienwelt ihre Marionetten tanzen lassen.

Überdenken sollte man allerdings das pink-glänzende Cover, welches vermuten lässt, diese Geschichte sei nur für Mädchen geschrieben, denn damit liegt man sicherlich falsch. Diesem hypnotisierenden Abenteuer von und mit Molly, Rocky und Petula wird sich kaum ein junger Leser entziehen können. Also ungedingt lesen. Wozu hat man denn schließlich seine beiden Augen?

Titelbild

Valerie Wilson Wesley: Vier Frauen. Roman.
Übersetzt aus dem Amerikanischen von Getraude Krueger.
Diogenes Verlag, Zürich 2004.
414 Seiten, 22,90 EUR.
ISBN-10: 3257861087

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