Jochen Hörischs "Geschichte der Medien" als Taschenbuch
Besprochene Bücher / Literaturhinweise2001 erschien im Eichborn Verlag Jochen Hörischs gewichtige Mediengeschichte unter dem Haupttitel "Der Sinn und die Sinne". Der Untertitel "Eine Geschichte der Medien" ist in der jetzt vorliegenden Taschenbuchausgabe zum Haupttitel geworden. Ihm wurde wiederum ein neuer Untertitel hinzugefügt: "Von der Oblate zum Internet". Ansonsten ist der Wortlaut des Buches jedoch unverändert geblieben. Der Rezensent der Erstausgabe schrieb in literaturkritik.de Nr. 11/2001: "Sprache, Bilder, Schrift, Buchdruck, Presse, Post, Foto- und Telegrafie, Film, Radio und Fernsehen, Computer und Internet: das sind die Stationen, die Hörisch, der Mannheimer Ordinarius für Neuere Germanistik und Medienanalyse, kenntnisreich und souverän im alten Medium Buch abschreitet. Und dabei die Antriebsquellen zur Entwicklung der modernen Medien in Krieg, Wirtschaft und Religion verortet."
Was Hörisch vor allem über den Zusammenhang von Religion und Medien zu sagen hat, hebt der Rezensent besonders hervor: Religion "ist, wie Hörisch nicht müde wird, zu betonen, per definitionem auf Kommunikations- und Medienprobleme spezialisiert, auf die Mitteilungen eines transzendenten Gottes etwa. Weshalb Theologie immer auch Medientheorie ist und Medientheorie, so Hörisch augenzwinkernd, 'théologie maudite'. / Religiöse Leitbegriffe, seien sie christlich, jüdisch oder islamisch, sind immer auch Medienbegriffe: Engel, Frohe Botschaften, Heilige Schrift usw. Und religiöse Ereignisse sind Medienereignisse, von der Übergabe der zehn Gebote bis zum Pfingstwunder."
K. F.