Love, peace, and happiness
Ein Kursus über Verächter und Verehrer Thomas Manns, über einige seiner Romane, über das Begehren als politische Kategorie, über die Jugend, die nicht zuhört, und die Wendung ins Mythische
Von Walter Delabar
Eigentlich darf ich mich überhaupt nicht mit Thomas Mann beschäftigen. Meine just Ehemalige hat ihn mir nämlich verboten, und wie alle Welt weiß, hört die Freiheit von Forschung und Lehre an der Wohnungstüre, am Küchentisch oder vor dem Schlafzimmer auf. Suchen Sie sich etwas aus. Da es sich bei der bewussten Dame zwar um eine willensstarke Person handelt, sie mich dennoch nicht in Unwissenheit belassen wollte, hat sie ihr Verbot auch begründet: Ich brächte nämlich nicht die angemessene Verehrung auf, hat sie ihrerzeit dazu gemeint. Und ich habe mich lange Zeit daran gehalten. Denn sie hat in der Tat Recht. Ich verehre ihn nicht.
Den "Zauberberg" habe ich im Studium gelesen und erinnere mich an endlose Stunden in meinem Lesesessel, die ich nur all zu gerne unterbrochen habe, um mit meinen Freunden durch die Stadt zu ziehen. Den "Erwählten" nahm ich in meiner Zeit als Altgermanist zur Kenntnis - selbstverständlich -, aber Hartmanns Original fand ich besser (klar). Mit wenigen Worten: Ich fand Thomas Mann immer langweilig, aber ich bin auch ein wirklich ungeduldiger Mensch.
Zu meiner hartnäckigen Ignoranz beigetragen hat freilich ein Phänomen, das in früheren Generationen wohl eher den Geheimen Rat, Herrn von Goethe, als letzte ganzheitlich gebildete Persönlichkeit betroffen hat: Die Bewunderung für die Große Persönlichkeit. Friedrich Gundolf hat Goethe etwa 1916 die "größte Einheit, worin deutscher Geist sich verkörpert", genannt. Großes Geld also, mit dem hier gezahlt wird. Und Thomas Mann hat anscheinend genau diese Nachfolge angetreten, nicht ganz ohne es selbst gewollt zu haben. Aber ob er sich des Ausmaßes bewusst gewesen ist, die die Thomas Mann-Verehrung heute angenommen hat? Zumindest hat er auch das Gegenteil davon kennen gelernt, und das gleich mehrfach.
Vor einigen Jahren hatte ich das Vergnügen - und es war wirklich eines - einen Neffen Manns in Berlin zu betreuen, der eine Autobiografie geschrieben hatte, die allerdings in weiten Teilen seine Erinnerungen an die Familie Mann enthielt. Sein eigenes Leben war zwar eigentlich außergewöhnlich genug: Der Mann war lange Jahre, unter anderem im Krieg, in Japan gewesen, hatte schließlich eine akademische Karriere in Kanada durchlaufen und war ein anerkannter Asien- und besonders Japan-Experte geworden. Aber nobilitiert wurde sein Leben durch seine Verwandtschaft mit Thomas Mann (die am Ende gar keine war, aber das ist ein anderes Thema). Und genau darüber sprach er auch in seinem Berliner Vortrag. Offensichtlich wusste er genau, was sein Publikum von ihm wollte. Denn ob Thomas Mann ein guter oder schlechter Autor ist, ob seine Texte etwas taugen oder überschätzt sind - solche Fragen interessierten im Auditorium offensichtlich niemanden.
Stattdessen leuchteten beinahe sämtliche Augen aufmerksam gespannt, sobald es um intime Details der Mann'schen Familie ging, und alle Fragen, die schließlich an den bekannten Japanologen gerichtet wurden, drehten sich um das Binnenleben dieses letzten Bürgers und seiner Familie, zu der ja neben Katia eben auch Klaus, Erika, Golo, Michael und Elisabeth Mann gehörten.
Als Bertolt Brecht, der wohl nachhaltigste Thomas Mann-Verächter, im Exil den Kollegen als jemanden beschimpfte, der von seiner sicheren Position hinter seinem Schreibtisch aus die Alliierten dazu legitimierte, das deutsche Volk wenigstens ein paar Jahrzehnte zu züchtigen, dann hatte er wenigstens ein paar Gründe dafür: den Thron des Literaten-Königs anzusägen, seine politische Haltung scharf zu verurteilen, den mangelnden Mut und das mangelnde Rückgrat Thomas Manns anzuprangern - und schließlich auch ein Literatur- und Autorkonzept anzugreifen, das mit größter Entschlossenheit eine Position außerhalb der Gesellschaft behauptete, was unter Autorinnen und Autoren seit der Jahrhundertwende eine äußerst beliebte Attitüde war. Je weniger die Gesellschaft sie achtete und wahrnahm, desto mehr bliesen sie sich selbst auf: Denker, Prophet, Wächter, Mahner, Lehrer (oder praeceptor), Richter - die Liste der behaupteten Positionen ist lang, und Thomas Mann hat sie sogar selbst ergänzt. Damit stand er genau für das Gegenteil von dem, was Brecht anvisierte, der ja moderne Literatur als dezidiert politisch verstand und praktizierte, der Autoren nicht als Außenseiter der Gesellschaft verstand, sondern als politische Kombattanten mit speziellen Aufgaben. Und Brecht hatte jedes Recht, Mann nicht zu mögen - freilich nicht, weil Thomas Mann das objektiv besonders angeboten hätte. Man kann ihn mögen, man muss aber nicht. Aber Autorinnen und Autoren untereinander haben nun einmal das Recht, ihre Abneigungen zu pflegen, wie sie wollen. Immerhin geht es dabei um Vieles: um Renommee, um die Position am literarischen Markt, um Absatz und Einfluss.
Ein wenig anders ist das bei dem persönlichen Interesse von Nicht-Kombattanten. Warum interessiert mich die sexuelle Disposition von Thomas Mann? Warum will ich etwas von den Spannungen und Verletzungen zwischen Heinrich und Thomas Mann wissen, und zwar von jenen, die noch unterhalb der konzeptionellen Auseinandersetzungen um die deutsche Literatur und Kultur liegen? Warum zerren wir Szenen wie die in Breloers Mann-Film ans Tageslicht, in der Thomas und Katia voller Verachtung auf Heinrichs Frau Nelly Kröger blicken (besetzt mit einer fabelhaften Veronika Ferres)? Geht das eigentlich irgendjemanden irgendetwas an? Warum ist das Privatleben Manns überhaupt so faszinierend? Warum wird die Biografie eines Thomas Mann selbst zum Studienobjekt, zum Text, und wieso geraten die Texte des Künstlers damit zum Beleg der Biografie? In der Thomas Mann-Verehrung spielt jedenfalls das Interesse am literarischen Werk noch die geringste Rolle, selbst bei denen, die in der Lage wären, jede Zeile zu memorieren.
Nicht einmal die Forschung kann sich von dem Sog, der von dieser Art des Umgangs ausgeht, nicht freimachen. Tzvetan Todorov hat zwar vor langen Jahren die Biografistik des engeren literaturwissenschaftlichen Feldes verwiesen. Das hat aber niemanden groß gestört, denn wo Biografien verlangt werden, werden sie auch geschrieben. Auch wenn die Beliebigkeit der in diesem Zusammenhang gern verwendeten psychoanalytischen Erklärungsformeln ihren Wert auf nahe Null sinken lässt, die Biografie scheint - auch für die Literaturwissenschaft - noch die besten und handhabbarsten Erklärungsmodelle bereit zu legen. Aber eigentlich, so fragt man sich gelegentlich - zumal als Krimi-Leser -, ist es doch mehr als erstaunlich, dass bei all den verkorksten Kindheiten und verdrängten Wünschen und Trieben noch so viele Menschen lediglich zu Autoren werden und doch so wenige zu Serienmördern. Aber vielleicht kommt das ja noch.
Unbeantwortet ist dennoch die Frage, was eine Person wie Thomas Mann überhaupt zum Gegenstand der Verehrung macht - was ihn über andere, modernere "celebrities" nicht hervorhebt, sondern mit ihnen gemein macht, auch wenn hier keine kreischenden Teenies, sondern ehrwürdige, sensible und reflektierte Intellektuelle mit betonter Zurückhaltung ihrer Ehrerbietung Ausdruck geben. Aber offensichtlich befriedigt die öffentliche Figur Thomas Mann Bedürfnisse, die in unserer Gesellschaft kurrent sind. Das Interesse an ihm ist gleich bleibend hoch, und es ist zugleich in sich widersprüchlich: Seine uneinholbare Größe wird ebenso betont wie er durch die biografische Wühlarbeit in den Orkus der kleinmütigen und entehrenden Normalität zurückgestoßen wird. Der größte deutsche Autor des 20. Jahrhunderts geifert als über 70-Jähriger hinter einem halbwüchsigen Jüngling her? Wenn das denn peinlich sein soll, wieso stürzt sich alle Welt darauf, statt betreten zur Seite zu blicken? Um den großen Meister auf ein menschliches Maß zurückstutzen zu können? Habituelle Orientierung an Vorbildfiguren und deren Zerstörung gehen anscheinend doch eine unlösbare Melange ein.
Lübecker Lebensform
Aber kommen wir zurück zum Ausgangspunkt: Ja, ich gestehe, ich verehre Thomas Mann nicht, immer noch nicht, sein Leben interessiert mich eigentlich nicht - aber ich bin zugleich auch hier geständig: Ich habe gegen das Verbot meiner Ehemaligen radikal verstoßen. Ich habe nicht nur angefangen, Thomas Mann zu lesen, ich habe auch angefangen, über ihn zu schreiben. Um über Mann schreiben zu können, muss man sich natürlich auch in seine Biografie, seine Briefe und Tagebücher, seine Essays und Reden vertiefen und erfährt dabei eine Menge auch über ihn. Aber das heißt eigentlich nichts anderes, als dass es um das Bemühen geht, seine Texte besser verstehen zu lernen. In genau dieser Wertigkeit. Und seine Texte, behaupte ich, sind der Grund sich mit dieser Person überhaupt auseinander zu setzen, mit der uns ansonsten nichts verbindet, keine familiären Bande, keine Verpflichtungen, ja nicht einmal mehr Zeitgenossenschaft. Thomas Mann ist nur noch als "Text", als "Symbol", als "Bild", als "Zeichen" erfahrbar - und das verpflichtet uns insbesondere auf seine textlichen Produkte.
Nun gibt es natürlich zu meinem Regelverstoß eine Annäherungsgeschichte, die mit - womit sonst - den "Buddenbrooks" und mit Lübeck beginnt. Denn wenn man in Lübeck über den Mühlenteller in die Stadt geht, die Hüxstraße als Lieblingsmeile ansteuert und von dort über die Königsstraße an Karstadt vorbei auf die Mengstraße stößt, um in Richtung Trave zu laufen, dann muss der Anfang der "Buddenbrooks" gefallen (trotz der Schlange nachmittags vor dem Parkhaus direkt neben dem Buddenbrook-Haus). Und auf dem Weg nach Travemünde, der heutzutage wieder einmal kräftig umgebaut wird, ist die Frage durchaus erlaubt, ob Tony Buddenbrook die Kutschfahrt hinaus in die Sommerfrische auf dieser Strecke absolviert haben mag. Und wie geht es sich durch die Vorderreihe, wie wohnt es sich am Leuchtturm? Laut ist es da heute und immer noch beeindruckend, vor allem, wenn wieder eines der Containerschiffe oder eine der Fähren Richtung Skandinavienkai einläuft. So etwas ist keine ernsthafte Auseinandersetzung (ach Gott, ja), das ist nett, all das ist Folklore - und Thomas Mann hat eine Menge davon zu bieten in seinem Erstling.
Aber (schönes Wort, das einem erlaubt, auch das Gegenteil zu behaupten) dieses einhundertundvier (!) Jahre alte Buch ist eben auch brillant - so viel besser als die anderen Bücher der Saison, etwa Gustav Frenssens "Jörn Uhl", das ja ein ganz ähnliches Thema behandelt und wahrlich nicht wirklich schlecht ist. Und Arthur Schnitzlers "Leutnant Gustl" ist doch nur eine Erzählung.
Dass die "Buddenbrooks" stilistisch ins 19. Jahrhundert gehören, ist keine unbedingte Neuigkeit und auch kein Widerspruch, auch sachlich und thematisch ist das Buch am 19. Jahrhundert orientiert. Aber damit ist es eben auch an ein Thema gekoppelt, das seine Aktualität nicht verloren hat: an den Umbau von Gesellschaft und an die Reaktion darauf, ja, vor allem die hilflose und untaugliche Reaktion, in der sich das Beharren auf bislang erfolgreiche Handlungskonzepte mit hektischen Versuchen vermischt, dem Neuen angemessen zu begegnen.
Was wir mitverfolgen anhand dieser drei bis vier Generationen unter Lübecker Honoratioren ist der "Verfall einer Familie", wie es im Untertitel heißt, und damit der Niedergang des alten Handelsbürgertums, die Hilflosigkeit angesichts der Aggressivität der neuen Eliten, die Unfruchtbarkeit, die mit der kulturellen Verfeinerung verbunden ist, und nicht zuletzt der Druck, der auf allen Beteiligten lastet. Die Welt verändert sich in diesem späten 19. Jahrhundert in einem Maße, wie es heute kaum noch vorstellbar ist (aber, wer weiß, vielleicht wieder vorstellbar wird). Aus Städten werden Metropolen, das Land wird im kulturellen Diskurs mehr und mehr zum Erholungsraum, im ökonomischen jedoch zu Ressource, die verbrauchbar ist. Noch 1930 berichtet der Journalist und S. Fischer-Autor Heinrich Hauser in seinem Ruhrgebietsreportage "Schwarzes Revier" von der Radikalität, mit der eine Landschaft, in diesem Fall das Ruhrgebiet, durch diesen Veränderungsprozess geprägt, ja verbraucht wird. Wo nur knapp 100 Jahre zuvor noch bestenfalls ein lockerer Verbund kleiner Siedlungen bestand, zeigt sich jetzt eine Landschaft nach der Verwertung, "halb bedeckt ist mit Glas, mit Stein, mit Eisen und zur anderen Hälfte nackte Erde, aufgerissen, verwühlt, beschmutzt, befleckt mit dem Abfall der Städte", eher "Feldlager" als Städte nennt Hauser dieses Areal. Von den Chemieindustrie- und Braunkohlegebieten im Süden Berlins, vom schlesischen und vom saarländischen Revier, aber auch von den großen Häfen sind ähnliche radikale Veränderungen zu berichten, die eben nicht nur das Geschäft verändern, sondern die gesamte Lebenswelt. Der Witz und die besondere Qualität der "Buddenbrooks" ist, dass diese "totale Mobilmachung" der Gesellschaft zwar die Folie bildet, auf der der Roman und seine Erzählung möglich werden. Aber von all dem ist in dem Buch kaum etwas zu spüren und wenig zu lesen. Freilich, die Auswirkungen sind denkbar drastisch.
Die Selbstverständlichkeit, mit der die Gründergeneration der Buddenbrooks noch agierte, die Klarheit, mit der sie - richtige - Entscheidungen treffen konnte, die Gewissheit, mit der sie zu sich selbst stand, ist den Nachfahren verloren gegangen. Thomas Buddenbrook ist der letzte der Konsuln und Senatoren aus dem Hause Buddenbrook. Sein Bruder Christian - der Taugenichts - ist schon verloren, Thomas' Sohn Hanno wird schon nicht mehr die Nachfolge antreten und zieht ja zu Recht die Linie unter die Abstammungsliste, "weil nichts mehr kommt". Dennoch und auch in diesem Wissen versucht Thomas sich dem Untergang mit aller Haltung entgegen zu stemmen, deren er - trotz seiner abweichenden Neigungen - in der Lage ist. Dazu liest er sogar ein Kapitel aus Schopenhauers "Die Welt als Wille und Vorstellung" - ja, der Herr Senator, der mit geschäftlichen und politischen Aufträgen mehr als beschäftigt ist, nimmt sich die Zeit dazu, denn es drängen ihn Sinn- und Existenzfragen. Dieses Buch erlaubt es ihm, über seine eigene endliche Existenz, die ihm trotz aller Bemühungen so fragil geworden ist, hinaus zu schauen: "Diese seine Persönlichkeit und Individualität, dieses schwerfällig, störrische, fehlerhafte und hassenswerte Hindernis, etwas anderes und Besseres zu sein." Wenn der Einzelne schon nicht fortbestehen wird, so doch seine Gattung, und genau in deren Fortbestand, so erklärt Schopenhauer dem von Krisen geschüttelten Thomas Buddenbrook, besteht der ganze Sinn des Lebens, eben auch dieses Herrn, der dies ganz widersinnig zu deuten vermag: "Ich werde leben!" Nun denn, nicht mehr lange, zumindest im profanen Sinn diesseits von Schopenhauer.
Damit ist sein Bemühen doppelt vergeblich, weder die Haltungsethik noch die Gattungsphilosophie erhalten Thomas das Leben und der Familie Stand und Ehre. Die vom Lübecker Sprössling Thomas Mann erzählte Geschichte diskreditiert solche Lösungen drastisch genug (auch wenn sie sich selbst damit an ihre Stelle setzt, aber das ist ein anderes Thema): Thomas fällt mit seinem Tod in die Gosse, vor der er sich sein ganzes Leben gefürchtet zu haben scheint, den "Pelz mit Kot und Schneewasser bespritzt. Seine Hände, in den weißen Glacéhandschuhen, lagen ausgestreckt in einer Pfütze. So lag er und so blieb er liegen, bis ein paar Leute herangekommen waren und ihn umwandten." Der Bürger des (eben schon nicht mehr) alten und erst recht nicht neuen Schlags fällt, unabhängig davon, was er dagegen auch macht. Er müsste seine eigenen Qualitäten aufgeben, um dem eigenen Untergang zu entgehen. Aber ob er dann etwas taugte, das bleibt durchaus offen.
"Love rescue me"
"Königliche Hoheit" jedenfalls bietet dazu eine gleichfalls erheiternde wie aufschlussreiche Variante, die zugleich den Byzantinismus des Wilhelminismus zitiert. Hier aber muss dann der Repräsentant des Hofes (wir sind also noch eine Etage höher als bei den "Buddenbrooks") sich mit der Tochter des Industriekapitäns ("Gemischte Warenhandlung") liieren, um schließlich nicht nur zu neuen Höhen aufzusteigen (von der Repräsentanz der Macht zu deren Besitz), sondern auch noch das marode Herzogtum vor dem Ruin zu retten. Wenn man denn hier, angesichts dessen, dass die "Königlichen Hoheiten" ohnehin nur noch repräsentieren und lieber von nichts zu genau etwas wissen wollen, von Macht reden will. Die Liebe rettet das Reich, das sich allzu lange auf die alten Ressourcen (den Forst) und Verhaltensnormen (Treue und Würde) gestützt hat, natürlich, was sonst? Das Geld des amerikanischen Kapitalismus vielleicht? Die Experimentalanordnung, wie Erhard Schütz den Entwurf des 1909 erschienenen Romans genannt hat, hat zwar viel von Kolportage, aber sie ist konsequent, denn auch hier beschäftigt Mann anscheinend das Verhältnis des Überlebten zum Neuen, und dass der Autor, der sich ein knappes Jahrzehnt später als leidenschaftlicher Antidemokrat bekennt, hier die Lösung des Problems im Onkel aus Amerika sucht und findet, mag ironisch sein, ist aber in jedem Fall eine amüsante Volte. Auch die vorrangige Funktion der Liebe ist ein denkwürdiges Konstrukt, ist sie doch hier nicht der Sprengkörper des Sozialen, wie in den großen mittelhochdeutschen Epen um die Könige Artus, Marke und Gunter, sondern sie eröffnet den Lösungsweg aus der Sackgasse, in der sich das Reich befindet. Dennoch besteht sie - in der Person der von Klaus Heinrich angebeteten Magnatentochter Imma - auf Wahrhaftigkeit und Ernsthaftigkeit (neudeutsch auf Authentizität), ein Problem, das angesichts des "hohen Berufs" Klaus Heinrichs (er übernimmt die Repräsentationspflichten seines Bruders Albrecht) durchaus der Lösung bedarf und sie auch erhält.
Das Happy End freilich hat man dem armen Thomas Mann bitter übel genommen. Und so wundert es wenig, wenn er sich danach davon wieder abwendet und lieber seine Szenerie gleich ganz anders aufbaut.
"Der Zauberberg" ist das Ergebnis. Ein aufschlussreiches allemal. Ein bezauberndes Buch zudem, das in seiner Machart Respekt abfordert: Germanistische Examenskandidaten, die sich in der mündlichen Prüfung ob der Lektüre gebührend erschüttert zeigen, haben gute Notenchancen. Der Hinweis, man möge sich doch den Roman mit dem gespitzten Bleistift und am besten wiederholt zur Lektüre vornehmen, haftet, von Mann selbst stammend, im ersten Moment einen Hauch von Arroganz an. Zumal an unsereins gerichtet: Literaturwissenschaftler verunstalten ihre Bücher ohnehin mit Anstreichungen, Eselsohren, Zetteln und neuerdings mit Post-its - denen muss Mann das nicht sagen. Aber solche Weisungssucht ist angesichts des Werks selbst ohnehin irrelevant: Der Auftritt Madame Chauchats vor der versammelten Zauberberg-Gesellschaft ist einfach grandios gemacht. Der französische Dialog zwischen Clawdia Chauchat und dem beinahe mittelmäßigen Helden Hans Castorp inmitten des Buches ist atemberaubend (auch in der deutschen Übersetzung, die die "Große kommentierte Frankfurter Ausgabe" neuerdings und gleich zweimal mitliefert). Die Diskussionen zwischen Naphta und Settembrini sind brillant, und wer die Peeperkorn-Kapitel des Buches nicht mag, und sei es, weil - ganz unwissenschaftlich - sie doch das Vorbild Gerhart Hauptmann ganz nebenbei durchblicken lassen, dem ist literarisch wohl nicht zu helfen.
Aber auch hier: Begeisterung ist eine angenehme Begleiterscheinung bei der Lektüre von Texten. Der ästhetische Genuss, der ja angeblich Form und Inhalt gleichermaßen zum Gegenstand macht, ist eine feinsinnige Beschäftigung, dennoch sind beide Nebensachen auch bei der Lektüre von E-Literatur, zumal sich die ästhetische Wahrnehmung gern schon einmal in den Genuss artifizieller Kunstfertigkeit verirrt - zumeist ist das freilich eine schale Angelegenheit. Beides wird jedoch klar von Relevanz geschlagen.
Relevanz kann selbstverständlich eine Menge bedeuten, für den einen ist das im wöchentlichen "Perry Rhodan" abgehandelt, für den anderen hält Goethes "Faust" dafür her, und für einige weitere sind es gesellschaftliche Problemlagen, die in Texten besonders aufschlussreich, interessant oder gelungen dargestellt und vielleicht sogar exemplarisch gelöst werden. Bei den "Buddenbrooks" war dies das Unvermögen der sich zivilisierenden Kaufmannsfamilie, sich an die Notwendigkeiten ihrer Zeit anzupassen. Im "Zauberberg", der in vielem wie eine Replik oder Variante zu den "Buddenbrooks" daherkommt, sind die Fragen von gleich grundsätzlicher Art und in ihrem Mittelpunkt steht jener blasse norddeutsche junge Mann, der, zu Besuch bei seinem Vetter Joachim Ziemßen, gleich auf sieben Jahre im Lungensanatorium Berghof verbleibt. Erst der Ausbruch des Großen Krieges, der zu Beginn der Arbeit an dem humoristischen Novellengegenstück zum "Tod in Venedig" noch gar nicht sichtbar war, wird ihn von dort wieder vertreiben.
Und genau diese Rahmenhandlung ist das höchst Interessante an diesem Text, sie legt ihn nämlich thematisch fest: Junger Mann aus dem hanseatischen Kaufmannsmilieu, aus gutem, wenn auch failliertem Hause, ein wenig blasiert, aber mit hervorragenden Aussichten, in der gutbürgerlichen Gesellschaft der Hansestadt eine vornehme Rolle einzunehmen, wird aus seiner trotz allem behüteten Existenz in einen siebenjährigen Wachtraum versetzt, der ihn in das Menschen vernichtende Inferno des Grabenkriegs ausspuckt. Dort lässt ihn der Erzähler mit der Frage allein, ob denn "auch aus diesem Weltfest des Todes, auch aus der schlimmen Feuersbrunst, die rings den regnerischen Abendhimmel entzünden, einmal die Liebe steigen" werde.
Wie bitte? Die Liebe? Recht gelesen? Wie kommt er denn dazu? Weil der arme Hans - bei allem Glück, das er anscheinend noch hat - die ganze Zeit ein jämmerliches Liebeslied auf den Lippen hat? Das scheint eher ein Fall von Fronttrauma, denn ein Hinweis auf eine tiefere Wahrheit oder einen Sinn der Erzählung zu sein, die einen immerhin die vorigen knapp 1.100 Seiten beschäftigt hat. Aber einmal ernst genommen, versuchshalber (selbst den Ironie-Meister Thomas Mann), was ist das mit der Liebe?
Der Roman ist 1924 erschienen und markiert neben der Ansprache "Von deutscher Republik" aus dem Jahr 1922, die Gerhart Hauptmann gewidmet ist, Thomas Manns Bekenntnis zur Republik, immerhin zur ersten Demokratie auf deutschem Boden und damit zu einem System, das er in den "Betrachtungen eines Unpolitischen" noch als "Unfug" bezeichnet hatte. Nun hatten die aber, sechs Jahre vorher erschienen, eingestandenermaßen den reflexiven und ideologischen Ballast Manns zu tragen. Hier aber stellt er etwas in den Vordergrund, was wohl kaum als realpolitisches Kategorie verstanden werden kann und dennoch höchst reale politische Wirksamkeit für sich beansprucht, gerade unter den Deutschen dieser Nachkriegsjahre, mit dem Trauma des Kriegs und der Inflation im Gepäck: die Liebe im Roman oder profan die Humanität in der Rede. Dass beides zusammenfallen kann, wird offensichtlich, sobald Mann in der Hauptmann-Rede auf Walt Whitman und dessen "soziale Erotik" zu sprechen kommt. Der Bogen, den er dabei schlägt, ist beachtlich, baut er doch darin Männerbund und Homosexualität, Krankheit, Tod, Liebe, Schönheit und am Ende die Humanität als "in Wahrheit die deutsche Mitte" zu einer gewaltigen argumentativen Konstruktion auf. Die Faszination der Krankheit und des Todes sind schon hier eng mit der von Schönheit, Liebe und Humanität verbunden. Im Roman aber bietet er eine erzählte Lösung, setzt also eine intellektuelle Überlegung in erzählte Handlung um.
Und in was für eine! Von Beginn an ist der junge Hanseate wie besoffen von der Schwindel erregenden Höhe, in die er sich begeben hat. Und er braucht an die 700 Seiten, um sich zu akklimatisieren, während um ihn herum erst Settembrini, dann auch Naphta ein wahres intellektuelles Feuerwerk abbrennen, das ihn aber bemerkenswert unberührt lässt. Genauso unberührt wie die bacchantischen Inszenierungen Mijnheer Peeperkorns. Ganz und gar berührt aber ist Castorp von dem denkwürdigen Widerspruch von Schönheit und Krankheit, von der perfekten Oberfläche und deren moribunden Untergrund, von Liebe und Tod, vom Leben und dessen Brüchigkeit. Und das alles festgemacht an jener Clawdia Chauchat, die bei jeder Mahlzeit auf dem Berghof (und es gibt deren fünf täglich) zu spät kommt, die Saaltür klirrend ins Schloss wirft und sich der versammelten Gesellschaft präsentiert, bevor sie sich an ihren Tisch begibt. Von dieser Frau muss Hans Castorp fasziniert sein. Wer wäre es nicht? Und im Wesentlichen konzentriert sich die folgende Erzählung auf die Bearbeitung dieser Faszination und ihrer Widersprüche.
Denn Clawdia Chauchat ist krank, wie alle hier auf dem Berghof. Trotzdem ist sie schön und vor allem faszinierend. Wie kann sie aber faszinierend sein, wenn sie krank ist? Wieso ist sie schön?
Um dieses Problem zu lösen, braucht Castorp viel, viel Zeit. Er liest alles, was darüber Auskunft verspricht, er debattiert über das Leben und seine Entstehung, über das, was sich unter der Haut versteckt (die der leitende Berghof-Arzt so detailliert nach dem Modell Madame Chauchats hat malen können), und er verbindet diese Studien nicht von ungefähr mit den philosophischen, staatstheoretischen und gesellschaftspolitischen Debatten der beiden Intellektuellen in seinem Umfeld. Das Ergebnis wird, präsentiert in jenem Schnee-Kapitel, das von der Literaturwissenschaft zum zentralen erhoben worden ist. Dort findet sich nämlich der verhalten optimistische Akkord des Romans, der Sicherheit halber kursiv gesetzt, mit der der Faszination des Todes die Priorität genommen wird. An deren Stelle steht jenes Humanum, das auch die Basis des Engagements für die deutsche Republik sein soll: "Der Mensch soll um der Güte und Liebe willen dem Tode keine Herrschaft einräumen über seine Gedanken." Das ist schön gesagt und hätte so auch beinahe vom nicht mehr feindlichen Bruder Heinrich gesagt worden sein können.
Freilich, Liebe, was ist das? Im Roman ist von Liebe nicht wirklich die Rede. Allerdings kann sie in derart vielen Spielarten auftreten, dass auch der Leser hier die Orientierung verlieren mag: Amor, Caritas, Voluptas, Cupiditas, Liebe, Fürsorge, Wollust, Begierde. Latein ist manchmal eine treffende Sprache, wenn es um Varianten geht. Trotzdem entspricht die Faszination Castorps eher dem englischen Desire, dem Begehren, das ihn an- und umtreibt, aber dennoch sein Gegenüber bestehen lässt. Eine sehr menschliche Form der Liebe, wenn auch keine sehr männliche, wie Castorp im Verlauf des Romans einräumt. Dieses Begehren freilich ist sexuell nicht eindeutig konnotiert, es ist nicht hetero- und nicht homosexuell. Es ist nicht auf Dauer gerichtet, sondern nur auf seine Erfüllung. Damit steht es zwar für ein Drittes, aber nicht für die Fortpflanzung der Art, wie noch Schopenhauer - der angeblich so übermächtige Vordenker Manns - gedacht hat, sondern für den Zusammenhalt der Gesellschaft. Liebe und Humanität, Demokratie und Republik werden von Mann zusammen gedacht, und solche Liebe weiß sehr genau, dass sie sich selbst genug sein muss. Wenn das nicht ein wirksames politisches Programm wie auch ein weit reichendes gesellschaftliches Erbe ist?
Der Lärm auf der Gasse
Gerichtet jedenfalls war diese Botschaft an die mit den Füßen scharrende akademische Jugend, zuerst im Berliner Beethovensaal, in dem Mann seine Hauptmann-Rede hielt, später dann in den verschiedenen Drucken, sei es in der "Neuen Rundschau", in zahlreichen Tageszeitungen oder als Broschüre. Allein, diese Jugend hörte wohl nicht recht hin. Nicht zuletzt wurde sie gerade vom NS-Regime hofiert und profitierte von ihm.
Das Thema, das Mann jedenfalls in seinen frühen Romanen angerissen hat, wie denn das Verhältnis vom Einzelnen zur Gesellschaft aussehen könnte und was das Subjekt der Innerlichkeit dazu antreiben könnte, sich in einer egalitären Gesellschaft wieder finden zu lassen, beschäftigt ihn auch in den kommenden Jahrzehnten.
Der vornehme Repräsentant der Weimarer Republik, zu dem er in den 20er-Jahren aufsteigt, schreibt Essays, hält Reden, gibt Statements zu allem, was man ihn fragt, und bereitet das Projekt vor, das ihn bis zum Beginn der 40er-Jahre beschäftigen wird, den Josephs-Roman, dem der große Versuch über die Verbindung von Faschismus und Kunst, der "Doktor Faustus" folgen wird. Die Republik aber hat dem Autor gedankt, sei er nun ein Vernunftrepublikaner geworden oder ein Herzensmonarchist geblieben. Sie beruft ihn in die Gründungskommission der Sektion für Dichtkunst der Preußischen Akademie der Künste, sie macht ihn zum wohlhabenden Schriftsteller: Nicht zuletzt sein Erstling "Buddenbrooks" wird ab 1929 mitten in der Buchkrise in einer Millionenauflage abgesetzt. Im selben Jahr erhält er den Literaturnobelpreis für dieses Buch. Nur die Jugend will ihm nicht so recht folgen.
Es gibt dieses denkwürdige Foto, das Thomas Mann bei seiner "Deutschen Ansprache" wiederum im Berliner Beethovensaal, diesmal aber im Jahr 1930 zeigt. Mann ist merklich irritiert und schaut auf das andere Ende des Saals, die sichtbaren Zuschauer der ersten Reihen wenden sie gleichfalls dorthin. Eine Truppe von SA-Männern hatte, angeführt von Arnolt Bronnen, der sich seit einigen Jahren vom Zwilling Brechts zum nationalsozialistischen Modernisten gewandelt hatte, die Veranstaltung mit Zwischenrufen und Lärm gestört, wurde aber von der Polizei aus dem Saal gedrängt. "Thomas Mann hält einen Vortrag", soll eine NS-Zeitschrift dieses Foto kommentiert haben, berichtete Katia Mann. Diese Jugend hörte ihm in der Tat nicht zu, hätte es allerdings auch nie getan. Weder bei seiner Rede von 1922 - dort scharrte sie noch -, noch 1930.
Die Rede zeigt Thomas Mann auch auffallend defensiv. Hyper-Inflation, die Modernisierung der Gesellschaft, die mangelnde politische Stabilität der Weimarer Republik, die erneute Wirtschaftskrise seit 1929, das Erstarken der NSDAP und der Beginn der Präsidialregime in Deutschland sind von solcher Dominanz, dass auch Mann sein Bekenntnis zur Republik nicht mehr auf die soziale Erotik stützen kann, sondern auf die Vernunft bauen muss. Dass es noch schlimmer kommen würde, kann er da bestenfalls geahnt haben. In öffentlichen Stellungnahmen ist seine Ablehnung der Nazis jedenfalls deutlich, trotz der ihm sonst eigenen Vorsicht, die schließlich einige Jahre später zu seiner nur zögerlichen Absage an Nazi-Deutschland und seinem Bekenntnis zum Exil führt.
In der Rede selbst kommt er ebenfalls auf die Nazis zu sprechen. Ihren Erfolg sieht er in der "Weltfremdheit und politischen Romantik" begründet, die der Krieg samt Folgen erzeugt habe. Dann aber macht er einen Schritt, bei dem ihm dann spätestens in der Bundesrepublik insbesondere die konservativen Autoren vom Schlage Stefan Andres folgen werden. Denn der Nationalsozialismus ist nicht nur Ausdruck der Nachkriegssituation, er ist auch Ausdruck einer "Riesenwelle exzentrischer Barbarei und primitiv-massendemokratischer Jahrmarktsroheit", Erfolg könne das Ganze freilich nur deshalb haben - und hier meint man Anklänge an Ernst Bloch zu vernehmen -, weil die Bewegung "eine relative Wahrheit, Gesetzlichkeit und logische Notwendigkeit" besitze.
Damit mag er recht gehabt haben, erfolgreich jedenfalls war er damit nicht. Aber Vernunft ist in solchen Zeiten wohl nicht das taugliche Argument, zumal sie darauf angewiesen ist, dass man ihr zuhört. In dem Lärm jedoch, der die letzten Jahre der Weimarer Republik erfüllt hat, ist das wohl am wenigsten gegeben gewesen. Dass sich Mann dann in einer damalig aktuellen Arbeit am Mythos zu schaffen machte, ist immerhin konsequent.
Allerdings, wohin sind wir mit Thomas Mann gekommen? Von Liebe und Güte ist hier keine Rede mehr, in welcher Bedeutung auch immer. Dass Adrian Leverkühn nicht nur einen Teufelspakt eingeht, sondern, in der vorgeblichen Nachfolge Nietzsches, sein Leben lang eine Syphilis mit sich herumträgt, ist nun wahrlich kein positives Signal in Sachen Begehren oder Erotik, sei sie sozial oder individuell. Und die Veränderungen werden offensichtlich derart radikal, dass Modernisierungsverlierer kein Thema mehr sind, sondern die alten Erzählungen neu formuliert und aufgelegt werden müssen. Wenn die Gegenwart nicht mehr direkt zu fassen ist, dann indirekt über den Mythos. Oder es geht eben um Oberflächengestalten wie Felix Krull, die sich nun wirklich überall zurecht finden, wo nicht nach Tiefe, Echtheit und Wahrheit gefragt wird. Aber das ist ein Phänomen, in dem sich Wilhelminismus, Weimarer Republik, Drittes Reich und das Nachkriegsdeutschland nun wirklich nicht voneinander unterscheiden.
P. S.: Die oben erwähnte Lebensgefährtin durfte den Beitrag im Übrigen vor Erscheinen lesen und besteht darauf: 1. dass sich ihre Begeisterung auf die Texte bezog und bezieht und nicht auf die Person, 2. dass sie von den frömmelnden Privatfragern in Berlin entgeistert, ja angewidert war und 3. dass sie die Adelung des Neffen durch den Fakt der Verwandtschaft rundweg abgelehnt hat.