Zu dieser Ausgabe
"Ich denke, Goethe hätte nicht, wie so viele unserer Zeitgenossen, die Psychoanalyse unfreundlichen Sinnes abgelehnt", vermutete Sigmund Freud 1930 in seiner Frankfurter Goethepreisrede. Ein selbstbewusster Satz, in dem sich sein Autor nicht nur auf Augenhöhe mit dem Weimarer Klassiker begibt, sondern der gleichzeitig auch daran erinnert, wie umstritten die von ihrem 'Vater' Freud zu Weltruhm gebrachte neue Wissenschaft tatsächlich von Anbeginn war.
Diesen Monat feiern wir Freuds 150. Geburtstag, und das ist es literaturkritik.de allemal wert, nach der Januar-Ausgabe bereits den zweiten Freud-Themenschwerpunkt des laufenden Jahres zu präsentieren: Wie stellen sich Freuds Leistungen heute dar? Was haben uns die betreffenden Neuerscheinungen des Jubiläumsjahrs zu sagen? Und: Erlebt die Psychoanalyse gar eine (interdisziplinäre) Renaissance?
Kundige Antworten auf diese und natürlich auch noch viele andere Fragen finden Sie ab sofort auf den Seiten unserer Zeitschrift; u. a. würdigen dort Jürgen Habermas, Georg Fühlbert und Frank Deppe ihren ehemaligen Lehrer und Mentor Wolfgang Abendroth, dessen 100. Geburtstag wir diesen Monat feiern.
Wir freuen uns über Ihren Besuch, wo auch immer in der weiten Welt Sie uns gerade 'anklicken':
Ihr
Jan Süselbeck