Für Christa Wolf

Ein Brief an die ‚Zeit‘, die ‚FAZ‘ und die ‚Welt‘

Von Lew KopelewRSS-Newsfeed neuer Artikel von Lew Kopelew

Während der vergangenen Wochen sind in Ihren Zeitungen mehrere Artikel von verschiedenen Autoren erschienen, die aber ein und dasselbe Ziel verfolgen: Christa Wolf als „privilegierte Dichterin der DDR und SED“ herabzuwürdigen.

Ihre Veröffentlichung Was bleibt brachte es mit sich, daß in einem so kurzen Zeitabschnitt in drei so verschiedenen Zeitungen ein konzentriertes Trommelfeuer von ideologischen Denunziationen losbrach. Die einzelnen Beiträge unterscheiden sich im Stil und im Vokabular – der eine argumentiert mit frisierten Zitaten, der andere beruft sich auf Gerüchte, um eine längst widerlegte Unwahrheit zu wiederholen: Christa Wolf habe ihre Unterschrift von einem Protestbrief gegen Wolf Biermanns Ausbürgerung zurückgenommen. Diese gezielte Verleumdung setzte im Herbst 1987 ein ihr übel gesonnener Kritiker in Umlauf, als Christa Wolf den „Geschwister-Scholl-­Preis“ erhielt. Sie dementierte es öffentlich.

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