Ursula Bessen publiziert die filmanalytische Studie „Medeia, sanfte Mutter des Todes“

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Ursula Bessens 2022 im Wehrhahn Verlag erschienene Monographie Medeia, sanfte Mutter des Todes untersucht Pier Paolo Pasolinis Interpretation des Medea-Mythos aus dem Jahre 1969 mittels einer detaillierten Analyse von Bildern, Kameraeinstellungen und Filmsequenzen. Bessen zeigt auf diese Weise den Einfluss, den einerseits die bildende Kunst und dabei insbesondere die Malerei sowie andererseits die Psychologie C. G. Jungs auf Pasolinis Film hatten. Schließlich legt sie mit ihrer Filmanalyse die vielfältigen Ebenen und Schichten von Pasolinis Kunstwerk frei.

Die Studie beginnt mit einem Kapitel, welches sich zum einen mit dem langen Prolog und der Figur des Cheiron beschäftigt und darüber hinaus einen schematischen Abriss über die topographische Einteilung des Films bereitstellt. Es folgen drei Teilabschnitte: Teil I befasst sich mit Medeias Ort, Teil II mit dem Unterwegssein, Teil III mit Jasons Ort beziehungsweise Medeias Bleibe.

Dabei widmet sich der erste Teil Medeias Existenz als Hoher Priesterin und Enkelin des Helios. Der zweite Abschnitt beschreibt die Ablösung Medeias von ihrer Welt und damit ihre Individuation. Teil III zeigt die entwurzelte Medeia an Jasons Ort und analysiert das Bild des Kreises als Bild des Todes.

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Ein Beitrag aus der Redaktion Gegenwartskulturen der Universität Duisburg-Essen

Titelbild

Ursula Bessen: Medeia, sanfte Mutter des Todes. Eine filmanalytische Studie zu Pier Paolo Pasolinis „Medea“.
Wehrhahn Verlag, Hannover 2022.
336 Seiten, 38 EUR.
ISBN-13: 9783865259202

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