Meike Uhrig, Vera Cuntz-Leng und Luzie Kollinger legen eine Anthologie zu „Wissen in der Fantastik“ vor

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Obgleich der deutschen Gesellschaft für Fantastikforschung, gegründet nach dem Vorbild der ‚International Association for the Fantastic in the Arts’, als Fachgesellschaft durchaus noch ein Orchideenstatus zufällt, zeigen sich Relevanz und Interesse an der Thematik durch die regen Aktivitäten der Mitglieder, regelmäßige Konferenzen und Publikationen. Der jüngste Band Wissen in der Fantastik: Vom Suchen, Verstehen und Teilen dokumentiert die Ergebnisse der Jahrestagung in Tübingen 2015 und verdeutlicht dabei insbesondere die radikale Interdisziplinarität des Forschungsgebiets. So steht die Bedeutung von Wissen für fantastische Narrative und ihre Rezeption im Vordergrund und verbindet die einzelnen Aufsätze konsistent.

Die AutorInnen aus unter anderem der Medien- und Literaturwissenschaft, Pädagogik, Philosophie, Politologie und den Game Studies zeigen dieses Zusammenspiel aber an ganz unterschiedlichen Gegenständen: Es finden sich Überlegungen zu Wissen von Käpt’n Blaubär bis hin zu Pen & Paper-Rollenspielen, von Bibliotheken bis zum deutschen Stummfilm, von Edgar Allan Poe bis Percy Jackson. Wissen wird als zentraler Bestandteil der Fantastik hervorgehoben, wichtiger noch als Schätze, zu tötende Drachen oder Prinzessinnen in Not – denn nur über das erforderliche Wissen lassen sich Zugänge zu den komplexen Welten erschließen, die das Genre bereithält.

Anmerkung der Redaktion: literaturkritik.de rezensiert nicht die Bücher von Mitarbeitern der Zeitschrift. Diese Bücher können hier jedoch gesondert vorgestellt werden.

Titelbild

Vera Cuntz-Leng / Luzie Kollinger / Meike Uhrig (Hg.): Wissen in der Fantastik. Vom Suchen, Verstehen und Teilen.
Springer Fachmedien, Wiesbaden 2017.
213 Seiten, 29,99 EUR.
ISBN-13: 9783658177898

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