„Froh über jeden, dem die Flucht gelingt“

Heinrich Böll als Politiker – und die Verwirrung der Stasi

Von Sven HanuschekRSS-Newsfeed neuer Artikel von Sven Hanuschek

1.

Heinrich Böll war für mich Schullektüre – Kurzgeschichten, die Verlorene Ehre der Katharina Blum, die Anekdote zur Senkung der Arbeitsmoral, die meiner protestantischen Erziehung auch nicht abgeholfen hat, auch als Jugendlicher habe ich dann einige Romane, Essays, das Irische Tagebuch gelesen, dann aber doch mit 17, 18 Jahren etwa zügig das Getränk gewechselt, eher aus ästhetischen denn aus anderen Gründen. In Erinnerung geblieben sind mir, auch von späteren vereinzelten Lektüren her, die Romane als überdeutlich, dick aufgetragene Symbolbildungen (die Büffel und die Lämmer), ein Hang zur Ausführlichkeit, zum Wort-Reichtum. Ausnahmen gab es immer, neben einigen Kurzgeschichten, Doktor Murkes gesammeltes Schweigen, einem sehr gelungenen Epilog zu Stifters Nachsommer, dem einen oder anderen frühen Roman, vor allem das Irische Tagebuch; bei der Wieder-Lektüre kann man einige Überraschungen erleben, ich komme darauf zurück.

Ganz unbezweifelt ist (nicht nur für mich) immer Bölls moralische und politische Statur geblieben; hier hat ein Autor wirklich einen erstaunlichen, ja einen bewundernswerten Weg zurückgelegt, vom katholisch sozialisierten Wehrmachtssoldaten bis zum Unterstützer der frühen Grünen in den letzten Jahren vor seinem Tod. Dabei ist das Sprechen über den politischen Böll auch ein Sprechen über seine Literatur, wenn auch im indirekten Modus; er selbst war der Auffassung, eines der „wichtigsten Prinzipien bei der Beurteilung von Literatur“ sei es, dass man „in die Zeit, in der sie geschrieben [ist], zurückgehen muss, und zwar ganz“.

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Offensichtlich hat schon sein Elternhaus Böll so etwas wie eine gut antipreußische Schutzimpfung mitgegeben, er vermerkte 1933 die „Straßenbrutalität“ und gleich im selben Jahr die Hinrichtung von sechs Kölner KPD-Mitgliedern, über das NS-Regime konnte er sich keine Illusionen mehr machen. Am 5. August 1939 wurde er zu einer mehrwöchigen Übung eingezogen, die sich, wie er später einmal geschrieben hat, „bis zum November 1945 hinzog“, seit 4. September 1939 war er Soldat der deutschen Wehrmacht, in Frankreich, an der Ostfront, mehrfach verwundet. Es war ihm nicht nur wichtig, zu überleben, seine Frau wiederzusehen, seine Familie; es war ihm auch wichtig, Soldat zu bleiben (am Ende war er Obergefreiter), die Offizierslehrgänge hat er zu verweigern gewusst. Seine Briefe aus dem Krieg (2001) und jetzt erschienenen Kriegstagebücher (2017) sind breit durch die Presse gegangen; wie grausam und schrecklich er diese Jahre empfunden hat, lässt sich sehr genau nachlesen. Es gab ja durchaus Kollegen, auch in Bölls Generation, die sich erst nach 1945 ‚bekehrt‘ haben und in der Diktatur erst einmal Anhänger gewesen waren, offen verarbeitet hat das kaum einer. In Sachen Autoritäten, im Umgang mit Hierarchien findet sich bei Böll auch in dieser Zeit kein Missgriff.

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Sie kennen Bölls sporadische Groß-Skandale in der Bundesrepublik, die zeitweise zu einer regelrechten Hetze (nicht nur, aber vor allem) durch die Springerpresse geführt hatten; er hat sich stets als engagierter Zeitgenosse verstanden, unter diesem Aspekt auch nicht zwischen publizistisch-essayistischer und belletristischer Arbeit unterschieden. Die Ansichten eines Clowns (1961) kritisierten die faschistischen Reste der Bundesrepublik und ihren schnöden Materialismus, seine Rezension der Erinnerungen Konrad Adenauers (1965) erregte den Altkanzler so, dass er dem Spiegel ein bereits zugesagtes Interview absagte. Bölls Text ist ein halb scharfer, halb schon fast humoristischer Lektürebericht, der die lausige Sprache des Buchs mit Deutschlehrer-Rotkringeln versieht und mit der Frage endet, wie „irgendeiner irgend etwas an Adenauers Gedanken ‚christlich‘ finden“ konnte, die Rezension ist heute eine eher amüsante Lektüre. Ich kann das ganze Spektrum dieser Jahre hier nicht skizzieren, ich will nur kurz den Spiegel-Artikel in Erinnerung rufen, der wohl am meisten mediale Erregungen hervorgerufen hat, Will Ulrike Gnade oder freies Geleit? – der Titel stammt von der Spiegel-Redaktion, ein Text, mit dem Böll eigentlich die Wogen hatte glätten wollen, in dem er darauf bestand, dass die Verfassung, der Rechtsstaat für alle gleich gelten müsse – ein Legalist geradezu. Zudem habe er die Rote Armee Fraktion – die er natürlich als kriminell ansah, als eine Gruppe, die vor Gericht gehörte – verdeckt zur Aufgabe auffordern wollen. Durch seine scharfe Kritik an der BILD-Zeitung, der er eine wesentliche Mitschuld an der Eskalation der Gewalt in der Bundesrepublik (und damit indirekt auch an der Entstehung der RAF) vorwarf, erzeugte er vor allem eine Kampagne aller einschlägigen Medien, auch einiger Fernsehjournalisten, gegen sich – Böll galt in dieser Zeit als Terroristen-Sympathisant, wenn nicht Anstifter, die Fehde ging über Jahre und wurde auf seiner Seite auch mit dem Roman Die verlorene Ehre der Katharina Blum (1974) und mit dem Band Bild Bonn Boenisch (1984) weitergeführt.

4.

Der Vortrag heißt ja Böll „als Politiker“, damit ist natürlich Max Weber aufgerufen, Politik als Beruf, Menschen, die Macht ausüben und dafür auch legitimiert sind (indem sie z. B. jemand gewählt hat und es Verfassungen und Satzungen gibt, die sie dann zu machtausübenden Politikern machen). Das ist für Böll in einer geradezu emphatischen Weise nicht der Fall, nie der Fall gewesen, nach Webers Kategorien war er nicht einmal Nebenberufs-Politiker, er lebte weder von der Politik noch für sie. Weber verlangt allerdings von Politikern bestimmte Eigenschaften, „Leidenschaft – Verantwortungsgefühl – Augenmaß“, eine „Leidenschaft im Sinn von Sachlichkeit“ und ein „Augenmaß“, das die Fähigkeit sein soll, „die Realitäten mit innerer Sammlung und Ruhe auf sich wirken zu lassen“, aus der „Distanz zu den Dingen und Menschen“, das Ganze für „ein starkes langsames Bohren von harten Brettern“. Ihre größte Schwäche sei die Eitelkeit, „die Todfeindin aller sachlichen Hingabe und aller Distanz, […] der Distanz sich selbst gegenüber“. Ich würde behaupten, Böll hatte alle diese positiven Eigenschaften, und auch die Eitelkeit, an sich eine schriftstellerspezifische, oft geradewegs notwendige Groß-Eigenschaft, nur in bescheidenem Ausmaß (Weber meint übrigens, Eitelkeit sei in Gelehrtenkreisen „eine Art von Berufskrankheit“, aber harmlos, sie störe den Betrieb nicht – da könnte er sich getäuscht haben…).

Politiker war Böll selbst nicht in diesem Berufsstand, sondern sozusagen im Umgang mit Berufspolitikern – und im Umgang mit politischen Themen, in erster Linie in Deutschland; in seiner Auffassung der Rolle eines öffentlichen Intellektuellen, der er nicht sein wollte, die ihm zugeschrieben, angehängt wurde, gegen die er sich gelegentlich gewehrt, sie aber doch im Großen und Ganzen ausgefüllt hat. Und hier können Sie einige Überraschungen erleben, wenn wir nun aus einigen Jahrzehnten Abstand zurückblicken.

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Ein kleineres politisches Amt hatte er doch, wenn auch im Zusammenhang mit dieser Intellektuellen-Rolle. Heinrich Bölls Karriere als ‚Politiker‘ ging Hand in Hand mit Willy Brandts neuer Ostpolitik; von 1969 an war Brandt fünf Jahre lang Bundeskanzler, 1970 wurde Böll Präsident des bundesdeutschen PEN, gewählt, obwohl er in den 15 Jahren seiner Mitgliedschaft keine einzige PEN-Versammlung besucht hatte. Kurz darauf wurde er auch Präsident des Internationalen PEN, 1972 erhielt er bekanntlich den Literatur-Nobelpreis, sein Stand in den politischen Inlandsdebatten wurde dadurch wieder gestärkt, obwohl die Anfeindungen natürlich weitergingen.

Böll war ein freier, ein unabhängiger Geist zwischen Ost und West, er führte die Entspannungsbestrebungen im Sinn der neuen Ostpolitik fort. Welche Schwierigkeiten er im Westen hatte, habe ich angedeutet; eine besondere Freude ist es aber geradezu, Bölls Stasi-Akte zu lesen – auch Westautoren wurden ja bespitzelt, wenn sie Reisen in die DDR, die UdSSR oder sozialistische ‚Bruderländer‘ unternahmen. Heinrich Böll dürfte der am längsten und intensivsten vom DDR-Staatssicherheitsdienst beobachtete westdeutsche Autor überhaupt gewesen sein. Nach einer Behauptung in den Akten des zentralen Archivs des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik (so heißt die Behörde heute) „bestehen lose Verbindungen seit 1955“, das früheste datierte Dokument hier stammt von 1961. Die Figur Bölls, die aus diesen Akten entsteht, rundet sich nie so recht; die Mitarbeiter der Staatssicherheit wussten anscheinend nie, was sie von dieser observierten Person halten sollten, es gelang dem Autor frühzeitig, für dauerhafte Verwirrung zu sorgen.

In der ersten Stasi-Auskunft über Böll wird bemängelt, er habe sich über den Abdruck seiner Satire Hauptstädtisches Journal im Sonntag beschwert, weil er den Abdruck von der Bedingung abhängig gemacht habe, „gleichzeitig eine Satire auf die Volksarmee zu veröffentlichen“. Das hatte die DDR-Wochenzeitung natürlich nicht getan. Nach dem Mauerbau hatte er sich einigermaßen diplomatisch „gegen die aggressive Hetze der Westpresse gegen die Staatsgrenze der DDR geäußert“, ich zitiere aus der Akte, und der DDR „Gründe für diese Maßnahmen“ zugebilligt; gleichzeitig hatte er aber öffentlich in der Welt erklärt, er sei „selbstverständlich gegen die Mauer“ und „froh über jeden, dem die Flucht gelingt“, für die Logik der Staatssicherheit sicherlich eine schwierige Aussage. Aber man wollte sich bei den Versuchen der Kontaktaufnahme nicht beirren lassen: „Wir sollten Böll trotzdem als unseren Verbündeten betrachten und mit ihm das Gespräch fortsetzen.“

So war es dann auch; ‚Kontaktaufnahmen‘, ‚Gespräche‘, Bespitzelung fanden in den folgenden Jahrzehnten statt, aber fast ausnahmslos zu Bölls Bedingungen. Er versetzte einen IM, rief vorher noch an, er könne nicht kommen, weil er wichtige Gespräche mit Stefan Heym habe (14.2.1972) – ausgerechnet Heym, einem der unbequemsten Schriftsteller von denen, die beharrlich in der DDR geblieben waren. Böll verabredet sich mit einem anderen Herrn, besucht den bei sich zuhause, und seltsamerweise zieht gleich danach eine ganze kirchliche Studentengruppe vor dessen Haus auf, will den Schriftsteller sprechen und ruiniert damit das Inkognito des „GI“, des Geheimen Informanten (so hießen die IMs bis 1968). Böll scheint meistens gewusst zu haben, ob er mit einem Angestellten der Stasi zu tun hatte oder nicht, deshalb finden sich immer wieder kuriose und kurios paradoxe Sätze in dieser Akte: Er protestiert gegen die Aufrüstung im Westen und gegen die Notstandsgesetze, und er gibt den SED-Mitgliedern, die er trifft, ungefragt Ratschläge: Die „gesamte Menschenführung in der DDR“ sei „überspitzt und zwar in der Richtung, daß einem alles vorgeschrieben wird […]. Der Mensch muß auch Zeit dazu haben, daß er die Ofentür aufmacht und in die Flammen schauen kann, ohne dabei marxistische Leitsätze deklamieren zu müssen.“ Und er verteidigt die Freiheit der Künste in der DDR: „Nach seiner Meinung schneidet die Zensur zuviel weg, was echtes menschliches Empfinden ist und nicht in jedem Fall mit Marx oder W. Ulbricht begründet werden kann.“

Entsprechend sind die Kommentare, hin- und hergeworfen: „Der B. zeigte sich aufgeschlossen und in seiner politischen Einstellung antiklerikal, seine politische Auffassung über den Sozialismus ist sehr verworren und hat keine konsequente Aussage.“ (14.3.1961) Er stritt sich mit Hermlin, traf sich mit Biermann, als der noch in der DDR war, polemisierte gegen den Sekretär des International PEN David Carver und die antikommunistische German Branch des Exil-PEN, trat „sehr scharf gegen die Maßnahmen der sozialistischen Länder gegenüber der CSSR auf“ und verhinderte wie sein Vorgänger als International PEN-Präsident Arthur Miller eine kollektive Mitgliedschaft des sowjetischen Schriftstellerverbands im PEN. Die Staatssicherheit konnte die heftigen Kampagnen schlechterdings nicht übersehen, denen Böll in der Bundesrepublik ausgesetzt war, verzeichnete aber bis in die achtziger Jahre sorgfältig, wo er ‚operativ‘ mit „antisowjetischen und antisozialistischen Resolutionen, Appellen und anderen Handlungen in Erscheinung“ getreten war. Er verkörpert für die Russen den „sympathischen Antideutschen“ und schmuggelt trotzdem Solschenizyn-Manuskripte aus dem Land, setzt sich für Sinjawski, Peter Huchel, Lew Kopelew und andere Dissidenten ein.

Zusammenfassend hat man immer wieder den Eindruck, dass Bölls mitschreibende Gesprächspartner innerlich (und vielleicht auch äußerlich) die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und nicht wissen, wohin mit diesem doch offensichtlich politischen Kopf, dessen Politik sie aber nicht verstehen, einem „Einzelgänger“, von dem wegen seiner „schwankenden Haltung“ nicht viel zu halten sei.

6.

Diese Quellen sind bisher nicht veröffentlicht, sie sind meines Wissens auch noch nicht systematisch ausgewertet und kommentiert worden; sie zeigen also gewissermaßen den Politiker Böll in actu, seine bewundernswerte Sicherheit, seine klaren Einschätzungen, manchmal seine Chuzpe, jedenfalls sein Stehvermögen in einem Bereich, der nun eben nicht unentwegt von der Tagespresse kommentiert werden konnte. Man lernt ihn schätzen als jemanden, der in der Tat immer auf der Seite der Leidenden, der Opfer historischer und wirtschaftlicher Prozesse war, ohne Respekt vor der wirklichen politischen Macht in West und Ost, die ihm nach seiner Erfahrung der NS-Diktatur und der Kriegsjahre anscheinend auch nicht mehr bedrohlich vorgekommen sein mögen. Vielleicht war Böll also tatsächlich politisch ein Anarchist – eine 3sat-Dokumentation von Norbert Busé zu seinem 100. trägt den Titel Ansichten eines Anarchisten, gemeint ist Anarchismus im Sinne von Bölls eigener Definition: „Anarchisten sind Menschen, die verschiedene Lebensstile und Interessen in einer Gesellschaft denken können.“  

Am Ende vielleicht doch noch einen Satz über den Künstler Böll: Sein überaus kritischer Zeitgenosse und Gruppe 47-Freund, mindestens so einzelgängerisch wie er, Wolfgang Hildesheimer, hat über einen der frühen Romane geschrieben, er finde ihn „rein künstlerisch hervorragend“ (11.4.1953), und er wolle ausführlich über inhaltliche Aspekte mit ihm sprechen, zu viel zum Schreiben. Man könnte auch hier – künstlerisch – einige Überraschungen erleben; ich habe das Irische Tagebuch (1957) wieder einmal gelesen, nicht nur sprachlich ein großes Leseerlebnis, und dabei ist mir aufgefallen, dass ständig von der irischen Literatur, den irischen Autoren die Rede ist, von Swift, O’Casey, Yeats, Joyce, Beckett und wie sie alle heißen, der Erzähler besucht die Gräber von Swift und Yeats, in einem Kapitel fällt ein paarmal der Name „Purpurwolke“, bis einem auffällt, dass das etwas mit Sean O’Caseys Theaterstück Purple Dust (1945) zu tun haben könnte und dem Niedergang des Bürgertums, ein weiteres Großthema Bölls (das fälschlicherweise immer zuerst und allein mit Thomas Mann verbunden wird). Die neue Böll-Biographie von Jochen Schubert bestätigt jeden Verdacht, den man da geschöpft haben kann: Das Irische Tagebuch hat 18 Kapitel, und es soll Böll auch ganz wichtig gewesen sein, dass diese Zahl im Buch eingehalten wird (im ersten Lauf waren das ja Zeitungsartikel, die auch anders hätten gezählt und sortiert werden können). Das erste und das vierte Kapitel erzählen eine Ankunft, einen Tagesanfang; es gibt mehrfach auftauchende Motive, Leitmotive und nebensächliche, eine junge Frau, die einen orangenen Milchtopf aufs Fensterbrett stellt und am Ende wieder hineinnimmt, der unentwegte Tee, der bassinweise getrunken wird und wie ein erlesener Treibstoff im damaligen Armenhaus Europas wirkt, ein Motiv (vielleicht) wie die Zitronenseife im Ulysses; wie eben der Ulysses auch zweimal morgens einsetzt, mit dem 1. und dem 4. Kapitel, Stephen Dedalus und Leopold Bloom, und wie auch der Ulysses 18 Kapitel hat. Die zahlreichen Namen und Anspielungen, die hier gesetzt sind, sollen bei den geschätzten Leserinnen und Lesern Assoziationen freisetzen. Böll ist weiterhin für Überraschungen gut; nicht nur politischer, sondern auch ästhetischer Art ­– ich wünsche Ihnen gute Entdeckungsreisen durch seine Werke.

Anmerkungen des Verfassers: Der Vortrag wurde am 13. Dezember 2017 unter dem Titel „Heinrich Böll als Politiker“ auf einer Veranstaltung der Bayerischen Akademie der Schönen Künste zum Thema „Hundert Jahre Heinrich Böll“ gehalten, an der auch Gert Heidenreich und Volker Schlöndorff beteiligt waren.

Die zitierten Passagen stammen aus:

Heinrich Böll: Irisches Tagebuch. München 1961.

– : Aufsätze – Kritiken – Reden II. München 1969.

– : Eine deutsche Erinnerung. Interview mit René Wintzen. München 1991.

– : Man möchte manchmal wimmern wie ein Kind. Die Kriegstagebücher 1943 bis 1945. Hg. von René Böll. Köln 2017.

– / Heinrich Vormweg: Weil die Stadt so fremd geworden ist… Gespräche. München 1987.  

Sven Hanuschek: Geschichte des bundesdeutschen PEN-Zentrums von 1951 bis 1990. Tübingen 2004.

Wolfgang Hildesheimer: Briefe. Hg. von Silvia Hildesheimer und Dietmar Pleyer. Frankfurt am Main 1999.

Jochen Schubert: Heinrich Böll. Biographie. Darmstadt 2017.

Heinrich Vormweg: Der andere Deutsche. Heinrich Böll. Eine Biographie. Köln 2000.

Max Weber: Politik als Beruf. In: M. W.: Politik und Gesellschaft. Frankfurt am Main 2006, S. 565-610.