Feministische Demokratiekritik

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Feministische Demokratietheorie habe einen Nachholbedarf, so die Politologinnen Stefanie Sifft und Gabriele Abels. Dem soll ein von ihnen herausgegebener Sammelband "Demokratie als Projekt" Abhilfe verschaffen. Die deutsche feministische Politikwissenschaft, so konkretisieren die Herausgeberinnen, habe die Kategorien Ethnie, Klasse und Nation bislang vernachlässigt. "Hautfarbe", "ethnische Herkunft" und "ökonomische Ressourcen" seien "zwar als abhängige Variablen der Geschlechterdifferenz thematisiert, ihnen jedoch keine eigenständige Erklärungskraft" zugestanden worden.

Fünfzehn Wissenschaftlerinnen sind angetreten, um in dem vorgelegten Band zur Fortentwicklung feministischer Staats- und Demokratietheorie beizutragen. Er enthält sowohl theoretische Erörterungen als auch empirische Untersuchungen, die sich ebenso auf westliche wie nichtwestliche Länder, "Erste" und "Dritte Welt" beziehen. Dabei wird die "theoretische Aneignung des Staates als poststrukturalistischer Staat, als Serie von durch Machtbeziehungen strukturierter Diskursarenen" unternommen. Gefragt wird nicht allein nach der staatlichen Frauenpolitik, sondern auch danach, "wie Frauen und Männer als geschlechtliche Subjekte in den staatlichen Arenen konstruiert" werden.

R. L.


Titelbild

Gabriele Abels: Demokratie als Projekt.
Campus Verlag, Frankfurt 1999.
240 Seiten, 99,99 EUR.
ISBN-10: 3593362120

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