Vorbemerkung

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Vor neunzig Jahren begann der Erste Weltkrieg. Am 2. August 1914 notierte Franz Kafka in sein Tagebuch: "Deutschland hat Rußland den Krieg erklärt. - Nachmittag Schwimmschule". Auch die Einträge an den folgenden Tagen erwecken den Anschein, als habe der Beginn dieser weltgeschichtlichen Katastrophe den Schriftsteller nicht sonderlich bewegt. Doch der Schein trügt. Die Wirkung des Krieges auf Kafkas Schreiben war enorm. Für alle Autoren seiner Zeit war der Krieg eine permanente Herausforderung. In der Rückschau ist er zu einer Art Prüfstein geworden, an dem sie sich messen lassen.

Davon handelt der Schwerpunkt der August-Ausgabe von literaturkritik.de, den wir in den kommenden Monaten mit weiteren Beiträgen zum Thema fortsetzen. Einige verdanken sich der Initiative der Literaturwissenschaftler Uwe Schneider und Andreas Schumann, den Herausgebern eines vor vier Jahren im Verlag Königshausen & Neumann erschienenen Buches, das an zahlreichen Fallbeispielen so umfassend wie bislang kein anderes den Reaktionen der literarischen Intelligenz auf den Krieg nachgeht. Ihnen und den Autoren, die Ihre Beiträge zur Veröffentlichung in literaturkritik.de zur Verfügung gestellt oder eigens geschrieben haben, sei herzlich gedankt.

Thomas Anz

Titelbild

Uwe Schneider / Andreas Schumann: Krieg der Geister.
Verlag Königshausen & Neumann, Würzburg 2000.
280 Seiten, 34,80 EUR.
ISBN-10: 3826017625

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