24.2.-4.3.2017 – Yalla!

24.2.2017

Keiner schlafe. (geklaut)
Heute Nacht hatte ich wirklich Angst. Der Sturm bog die Bäume, riss an den Ästen, bis sie herunter krachten, schüttelte so laut alle Planen durch, dass ich immer wieder erschrocken hochfuhr, und rüttelte wütend an den Fenstern und am ganzen Haus. Äste krachten aus dem großen Rauschen, das sich immer noch steigern konnte. Ich hätte flüchten wollen und musste liegen bleiben. Hörte die trockenen Blätter über die Holzdielen hüpfen, als wären es Mäusefüße. Flüchten mit dem Kopf und Thomas Cook, mit dem ich gerade eine Welt entdecke, die ich nicht gesehen haben werde in meinem Leben.
Wenn ich mit Cook in der Zeit zurückgehe, staune ich und wundere mich. Wer zuerst da war, sagte: Das ist meins! Also: gehört dem Land, dem ich gehöre. Es war ganz selbstverständlich, dass Europäer ausgezogen sind, um sich die Welt zu nehmen. Wie sind sie nur darauf gekommen?
Wissen wollen – gut, aber haben wollen? Gab es eine Zeit davor? Die Antwort darauf habe ich vergessen, fange wieder von vorne an.

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Aus Heide Tarnowski: überallundnirgends. 2017 mit 74 – Ein Tagebuchroman. Sonderausgabe von literaturkritik.de im Verlag LiteraturWissenschaft.de