Jakob dient Laban vierzehn Jahre um Rahel und Lea

Jakob dient Laban vierzehn Jahre um Rahel und Lea (E)

(1. Mose XXIX 14) Als Jakob schon einen Monat bei ihm war, (15) sagte Laban: „Solltest du mir umsonst dienen, weil du mein Verwandter bist? Sag an: was soll dein Lohn sein?“ (16) Nun hatte Laban zwei Töchter; die ältere hieß Lea, die jüngere Rahel. (17) Lea hatte matte Augen, Rahel aber war schön von Gestalt und Angesicht. (18) Jakob hatte Rahel lieb; so sprach er: „Ich will dir sieben Jahre um Rahel, deine jüngere Tochter, dienen.“ (19) Laban antwortete: „Es ist besser, ich gebe sie dir als einem anderen; bleib bei mir!“ (20) So diente Jakob um Rahel sieben Jahre; und sie deuchten ihm, als wärens nur Tage, so lieb hatte er sie.

(21) Danach sagte Jakob zu Laban: „Gib mir nun deine Tochter zur Frau! denn meine Zeit ist um.“ (22) Da lud Laban alle Leute des Ortes zum Hochzeitsmahl (23) und brachte am Abend seine Tochter Lea zu ihm. (25) Erst am Morgen sah Jakob, daß es Lea war.[1] Da schalt er Laban: „Was hast du mir angetan! Hab ich dir nicht um Rahel gedient? Warum hast du mich betrogen?“ (26) Laban erwiderte: „Es ist hierzulande nicht Sitte, die Jüngere vor der Älteren wegzugeben. (27) Halt mit dieser die Festwoche aus! dann wollen wir dir auch die andere geben für den Dienst, den du mir weitere sieben Jahre leisten sollst.“[2] (28) Jakob tat so und hielt die Woche mit ihr aus. (30) Dann ging er auch zu Rahel und hatte Rahel lieber als Lea. So diente er Laban weitere sieben Jahre.

Erklärungen

[1] Vgl. Fußnote 8 in: Wie Rebekka Isaaks Frau wurde.

[2] Die Ehe mit zwei Schwestern war später verboten.