Jahwes Gericht über das Nordreich
(Jesaja IX)
Ein Wort sendet der Herr an Jakob, ein schlägt es in Israel;
erfahren soll es das ganze Volk, Efraim und die Bewohner Samarias,
Sie prahlen in ihrem Hochmut:
Lehmsteine stürzten ein, mit Quadern bauen wir neu;
Maulbeerfeigen hieben sie um, Zedern pflanzen wir nach.
Jahwe erhob gegen sie ihre Dränger, stachelte an ihre Feinde:
Aram von Osten, Filister von Westen fraßen Israel mit breitem Rachen.
Bei alledem wandte sich nicht sein Zorn,
Sondern blieb seine Hand drohend erhoben.
Das Volk aber kehrte nicht um zu dem der es schlug
und nach Jahwe Zebaot fragten sie nicht.
Drum schnitt er ab Kopf und Schwanz, Palmzweig und Binse[1] an einem Tage.
Bei alledem wandte sich nicht sein Zorn,
sondern blieb seine Hand drohend erhoben.
V Jetzt winkt mit der Flagge[2] er dem Volk in der Ferne[3]
Und pfeift es herbei vom Ende der Welt.
Und sieh! eilig und flink kommt heran:
kein Müder, kein Strauchelnder drunter;
nicht geht auf der Gurt ihrer Hüften,
nicht reißt ein Riemen ihrer Schuh;
ihre Pfeile sind scharf, ihre Bogen gespannt,
die Hufe ihrer Rosse wie Kiesel, ihre Räder wie Sturmwind,
ihr Gebrüll wie das der Löwin; sie brülln wie der junge Leu,
der knurrt, seine Beute packt, sie fortträgt,
und niemand jagt sie ihm ab.
Erklärungen
[1] Vornehme und Geringe. Auf was für ein Geschehnis hier angespielt wird, lässt sich nicht sagen.
[2] Durch Hissen einer Flagge auf weiterhin sichtbarer Höhe wurden die Wehrpflichtigen aufgeboten.
[3] Assur.