Zeugentod des greisen Eleasar

Zeugentod des greisen Eleasar

(2. Makkabäer VI 18) Eleasar, einem der größten Schriftgelehrten, einem hochbejahrten und schönen Manne, öffnete man gewaltsam den Mund und zwang ihn, Schweinefleisch zu essen. (19) Weil er aber einen rühmlichen Tod einem Leben in Schande vorzog, spie er das Fleisch wieder aus und schritt freiwillig zur Marterbank. (21) Da nahmen die mit der Durchführung der gottlosen Opfermahlzeit Beauftragten den Mann, den sie seit langer Zeit kannten, beiseite und redeten ihm zu, sich erlaubtes und von ihm selbst zubereitetes Fleisch bringen zu lassen und so zu tun, als äße er das vom König befohlene Opferfleisch, (22) um auf diese Weise dem Tode zu entgehn.

(23) Er aber faßte einen edlen und seines Alters würdigen Entschluß und erklärte sofort, man möge ihn zum Tode führen. (24) „Denn“, sagte er, „es wäre meines Alters unwürdig zu heucheln, weil dadurch viele von den Jüngeren, in der Meinung, der neunzigjährige Eleasar sei zum Heidentum übergetreten, (25) verführt werden könnten, meinem Beispiel zu folgen, um ihr kurzes vergängliches Leben zu fristen. Ich würde nur Schimpf und Schande über mein Alter bringen. (26) Denn wenn ich mich auch für den Augenblick der Bestrafung durch Menschen entzöge, so könnte ich doch den Händen des Allmächtigen weder lebend noch tot entrinnen. (27) Ich will daher lieber mutig sterben (28) und den Jüngeren ein Vorbild hinterlassen, wie man für die heiligen Gesetze freudig in den Tod gehen soll.“ Mit diesen Worten trat er sofort an das Martergerät heran (29-31) und gab unter den Schlägen der Henkersknechte seinen Geist auf.