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Rezensionen von literaturkritik.de
Persischer Stolz, Kränkung und Hochmut
Charlotte Wiedemanns Gesellschaftsporträt „Der neue Iran – Eine Gesellschaft tritt aus dem Schatten“ zeigt ein heterogenes Land
Von Thorsten Schulte
Ausgabe 06-2017
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Klappentext des Verlages
Eine Gesellschaft tritt aus dem Schatten
Die politische Isolation ist beendet und damit tritt uns der Iran als wichtigste Macht im Nahen und Mittleren Osten entgegen. Die Islamische Republik steht heute für eine autoritäre, auf Technologie und Militär fixierte Moderne, in der sich gleichwohl eine genuin iranische Kultur behaupten konnte. Die Kluft zwischen Arm und Reich ist tief und birgt sozialen Sprengstoff. Zugleich ist das Land weitaus offener als andere autoritäre Mächte Asiens. Frauen haben ein hohes Bildungsniveau und sind damit eine treibende Kraft der gesellschaftlichen Veränderung. Innerhalb der Gesellschaft herrscht Uneinigkeit: Welche Rolle sollen Tradition und Religion im Iran der Zukunft spielen? Wie viel Verwestlichung ist erwünscht? Leben im Iran, diesem Vielvölkerstaat von bald 80 Millionen Menschen, ist ein permanenter Prozess des Aushandelns und Regelbruch ist eine Lebenskunst.
Im Mittelpunkt des Buchs steht iranisches Leben jenseits von Staat und staatsnahem Klerus. Wiedemann führt durch ganz unterschiedliche Milieus der Gesellschaft: von der Theaterszene zum schiitischen Volksislam, vom kurdischen Sufi-Kloster zum Shabbat in einer jüdischen Familie. Kenntnisreich und fesselnd analysiert sie das Weltbild der Iraner, ihre in Jahrhunderten kolonialer Bevormundung entstandenen Ängste und ihren manchmal obsessiven Nationalstolz.
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