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Sartre, Sex und Saxophon
Michel Contats „Paris 1959. Notizen eines Waadtländers“ ist ein kleiner Einblick in eine besondere Generation
Von Veronika Dubowizkaja
Ausgabe 10-2017
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Klappentext des Verlages
Im Jahr 1959 bricht der zwanzigjährige Michel Contat auf nach Paris, in die Stadt der Träume, des Ruhms und der Ernüchterungen. Er schreibt sich an der Sorbonne ein und wohnt Zimmer an Zimmer mit seinem Freund Michel Thévoz, ihre Vermieterin trägt wie zu Kriegszeiten Zeitungen gegen die Kälte unter ihren Kleidern und legt ihnen Bücher von Marx und Engels vor die Tür. Sie arbeiten sich durch «Das Sein und das Nichts», bei Kälte im Café Bonaparte in der vagen Hoffnung, Sartre zu sehen, der im dritten Stockwerk wohnt. Sie gehen ins Kino, ins Theater, verbringen Nächte in Jazzlokalen und gründen selbst ein Bepop-Quintett. Sie verachten de Gaulle und demonstrieren gegen den Algerienkrieg. Als Contats Vater mit ihm nach Berlin reist, um ihn von den linken Ideen abzubringen, fährt er dort mit dem Taxi ins Berliner Ensemble zu den Brecht-Inszenierungen, während der Vater im Hotel fernsieht. Am Ende wird er aus politischen Gründen aus Frankreich ausgewiesen. Contat erzählt persönlich und offen, er verschweigt weder seine Einsamkeit noch seine Nöte, unter denen er in seiner Schüchternheit und Unschuld leidet – auch wenn die Liebe am Ende auch ihm zuteil wird. «Wenn ich mich frage, warum ich glücklich gewesen bin in jenem Pariser Jahr, das doch so karg war, dann weiss ich darauf nur eine Antwort: Ich war zwanzig Jahre alt, und ich hatte einen Freund.» Contats Erzählung ist ein Selbstporträt, das für eine ganze Generation steht.
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