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Ein Dichter, der heute durch seinen gewaltsamen Tod bekannter ist als für sein Leben und Werk
Zum 200. Todestag von August von Kotzebue
Von Manfred Orlick
Ausgabe 04-2019
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Klappentext des Verlages
Der große Erfolg von Lessings Minna von Barnhelm (1767) begründete ein im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert populäres Genre, das heute längst ausgestorben ist: Das »Soldatenstück«. Zwar gab es schon kurz nach der Veröffentlichung der Minna von Barnhelm Versuche, Lessings Verknüpfung der Themen des Soldaten und des Militärs vom Genre der Komödie zu lösen. Diese Versuche blieben aber beim Publikum erfolglos und die überwältigende Mehrzahl der 260 zwischen 1768 und 1823 geschriebenen »Soldatenstücke« waren Komödien. Der Krieg und seine Auswirkung auf die Gesellschaft, die Spannungen und Risse, die er provozierte, waren eines der großen Themen August von Kotzebues (1761–1819), und so verwundert es nicht, dass das Genre des »Soldatenstücks« ihn seine gesamte Karriere hindurch anzog. Kotzebue ging es weniger um die Darstellung des Militärischen und Soldatischen selbst – was ihn vielmehr bewegte, war die Frage, wie sich der Moral- und Verhaltenskodex der zivilen bürgerlichen Gesellschaft mit dem des Militärs vertrug, wo sie sich aneinander rieben und wie sie zu einem Ausgleich zu bringen wären: Ein Großteil seiner Soldatenstücke sind Kriegsheimkehrerstücke, in denen Eltern und Söhne oder Ehepartner wieder zu einander finden müssen. Kotzebue war der Meister dieses Genres, in dem sich die Unruhe und Angst einer Zeit in Krieg und Befreiungskämpfen mit einer Komik verbindet, bei der uns das Lachen heute manchmal im Halse stecken bleibt.
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