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Titelbild

Jeffrey B. Berlin / Marlen Eckl (Hg.): Stefan Zweig und Jakob Wassermann. Eine Lebensbekanntschaft im Licht ihrer Korrespondenz (1908–1933).
Königshausen & Neumann, Würzburg 2023.
218 Seiten, 44,00 EUR.
ISBN-13: 9783826078859

Rezensionen von literaturkritik.de

Von Gegensätzen, Unterschieden und Gemeinsamkeiten
Die jüdischen Erfolgsautoren Jakob Wassermann und Stefan Zweig im Austausch über Privates, Berufliches, die üblen Zeitläufte und das Jüdischsein
Von Günter Helmes
Ausgabe 09-2023

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Klappentext des Verlages

„(I)ch habe einen harten Weg zurückgelegt. Sie sind ein Kind des Luxus“, schrieb Jakob Wassermann Stefan Zweig im März 1912. Der 1873 im fränkischen Fürth geborene Wassermann war in einem von Armut und Lieblosigkeit geprägten kleinbürgerlichen Elternhaus aufgewachsen. Erbittert hatte er darum kämpfen müssen, seinen Weg zu finden, um sich eine schriftstellerische Existenz aufzubauen. Der acht Jahre jüngere Wiener Zweig hingegen stammte aus einer wohlhabenden, großbürgerlichen Familie. Mit der nötigen finanziellen Absicherung im Hintergrund wurde es ihm leicht gemacht, in der Literatur Fuß zu fassen. Ungeachtet der biographischen Unterschiede entwickelte sich eine beständige Bekanntschaft mit zeitweisen Unterbrechungen zwischen den beiden, die bis kurz vor Wassermanns Tod dauerte. Sie beruhte auf Wertschätzung und Respekt für den jeweils Anderen und sein literarisches Werk sowie dem Wissen, dass sie als Juden gemeinsame Erfahrungen teilten. Die Lebensbekanntschaft und der unveröffentlichte Briefwechsel zwischen Wassermann und Zweig sind bisher noch weitgehend unbeachtet geblieben. Die nähere Beleuchtung der kollegial-freundschaftlichen Verbindung veranschaulicht jedoch das Schicksal zweier jüdischer Schriftsteller, die zwischen zwei Weltkriegen auf ungleichen Wegen zu den bekanntesten Vertretern der deutschen Literatur ihrer Zeit wurden. Die äußeren Umstände zwangen sie immer wieder dazu, sich über das literarische Schaffen hinaus mit der jüdischen Identität und der Bedrohung der eigenen Existenz auseinanderzusetzen. Indem ihre Leben gegensätzlich waren und sich zugleich einander in manchen Aspekten ergänzten, kann die Betrachtung der Lebensbekanntschaft einen Beitrag dazu leisten, die Geschichte dieser prägenden Generation jüdischer Autoren um einen wenig erforschten Aspekt zu vervollständigen.

Leseprobe vom Verlag

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Informationen über die Autoren

Informationen über Jeffrey B. Berlin in unserem Online-Lexikon

Informationen über Marlen Eckl (Hg.) in unserem Online-Lexikon

Jeffrey B. Berlin, 1946–2021, war Professor of Comparative Literature am Holy Family College in Langhorne, Pa, USA, und ist durch seine Arbeiten und Herausgeberschaften als Kenner des Werkes von Stefan Zweig ausgewiesen.

Marlen Eckl ist promovierte Historikerin und Literaturwissenschaftlerin. Ihre Forschungsgebiete sind unter anderem das deutschsprachige Exil 1933–1945 und die jüdische Geschichte und Literatur des 20. Jahrhunderts.

 

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