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S. Corinna Bille wurde 1912 in Lausanne geboren und starb 1979 in Sierre, ebenfalls in der französischsprachigen Schweiz. Ihren eigentlichen Namen, Stéphanie Bille, änderte die Tochter des Glasmalers und exzentrischen Bohemiens Edmond Bille, indem sie sich nach Corin, dem Geburtsort ihrer aus einer Walliser Bergbauernfamilie stammenden Mutter, Corinna nannte. Ihre Kindheit verbrachte Bille auf dem barocken Kastelle Le Paradou in Sierre, wo sie in den Künstlerkreisen ihres Vaters aufwuchs und schon früh zu schreiben begann. Mit 15 stand ihr Entschluss, Schriftstellerin zu werden. In erster Ehe heiratete sie 1937 den Schauspieler Vital Geymond, mit dem sie in Paris lebte. Die Ehe scheiterte bald; Bille kehrte in das Schloss Le Paradou nach Sierre zurück, lebte seit 1939 mit dem Schriftsteller Georges Bourgeaud im Schloss von Glerolles und lernte 1942 den Autor und späteren Umweltaktivisten Maurice Chappaz kennen, mit dem sie von 1947 bis zu ihrem Lebensende verheiratet war. Das Paar hatte drei Kinder und lebte ab 1957 in Veyras. Bille unternahm zahlreiche Reisen, so nach Afrika und wiederholt Russland, nach Nepal, England, Irland, Deutschland, Italien und in den Libanon. Ihre Erzählungen spielen gleichwohl zumeist in der Dorfwelt ihrer alpinen Heimat. Doch überschreiten sie mit ihrem psychologischen Gespür für Außenseiter und abseitige Entwicklungen sowie mit ihrer recht freizügigen Einstellung zu tradierten Moralvorstellungen und Sexualität die Vorstellungen von enger Heimatliteratur, mit der sie eine gewisse mystische Naturverbundenheit und ein gelegentlich artikulierter Schicksalsglaube doch auch verbindet. Seit 1937 publizierte Bille Gedichte und Erzählungen in Zeitschriften. Ihr erster Gedichtband, Printemps wurde 1939 veröffentlicht. Ihr erster Roman, Théoda, erschien 1944. Weniger bekannt sind ihre Dramen und dialogischen Texte. Bille verfasst auch Texte für den Rundfunk und hinterließ umfangreiche Tagebuchskizzen zu einer geplanten Autobiografie. Einen gewissen Ruhm erreichte die Autorin erst in den letzten Lebensjahren, nachdem ihr Erzählband La fraise Noir 1968 einiges Aufsehen erregte. So wurde sie 1974 für ihr Gesamtwerk mit dem Preis der Schweizerischen Schillerstiftung ausgezeichnet; für die Erzählung La Demoiselle sauvage wurde ihr 1975 in Paris der Prix Goncourt de la Nouvelle zugesprochen. In der Schweiz wurde der französischsprachigen Autorin 1996 mit einer Briefmarke gedacht. In den 1990er Jahre wurde das publizierte Werk Corinna Billes größer und bekannter, da ihr Mann, der französischsprachige Schweizer Autor Maurice Chappaz, sich um die posthume Publikation ihrer zahlreichen hinterlassenen Werke kümmerte. Chappaz überlebte Bille um drei Jahrzehnte, gab posthum ihre Gedichte heraus und widmete ihr 1986 Le livre de C. Pour Corinna Bille, das 1994 auch in deutscher Übersetzung erschien. Im 21. Jahrhundert erscheinen deutsche Übersetzungen ihrer Werke im Zürcher Rotpunktverlag. Angaben nach Viceversa Literatur.ch, FemBio und wikipedia.de, August 2017 B.B. Artikel über S. Corinna Bille in literaturkritik.de: Die Ungleichheit der Gleichheit. Spielarten ernster Liebe meisterhaft erzählt. | ||||||||
Aktualisiert am 2017-08-29 12:53:01 | ||||||||
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