Taboo or not taboo

Was, wenn Binjamin Wilkomirski einen erstrangigen Text geschrieben hätte?

Von Mario WiesmannRSS-Newsfeed neuer Artikel von Mario Wiesmann

24 Jahre ist es inzwischen her, dass der Fall Wilkomirski durch die Medien ging. 1995 erschienen Binjamin Wilkomirskis Bruchstücke. Aus einer Kindheit 1939–1948 im Jüdischen Verlag. Die Erinnerungen an den Holocaust, an Auschwitz und Majdanek, die Bruno Doesseker alias Wilkomirski darin schildert, entlarvte Daniel Ganzfried drei Jahre später in einem Beitrag für Die Weltwoche als Fiktion. Seitdem herrscht Uneinigkeit darüber, ob Doesseker, der nicht von seiner Darstellung abgerückt ist, seine Leser*innen täuschen wollte oder tatsächlich von der Wahrheit seiner fabulierten Erinnerungen überzeugt ist.

Nach den Enthüllungen durch Ganzfried wurde eine Tagung zur Aufarbeitung des Falls organisiert, erschienen Artikel und Bücher über Wilkomirski und sogar die Psychologie interessierte sich für Doessekers Geschichte als möglichen Fall von Konfabulation, von eingebildeter Erinnerung. Mindestens genauso spannend ist aber eine andere Frage, die jüdische Institutionen, Literaturkritik und -wissenschaft gleichermaßen umtrieb: Wie konnte es passieren, dass das Buch so unkritisch rezipiert wurde? Hat es nicht eindeutige Schwächen, die unabhängig von der Authentizität der Autobiografie hätten auffallen und adressiert werden müssen? 

Verblüffend erschien die positive Aufnahme des Buchs vielen im Nachhinein vor allem deshalb, weil es inhaltlich eine Art Holocaustbiografie nach Rezeptbuch darstellt – was nicht überrascht, wenn man bedenkt, dass die Geschichte ihre Plausibilität wohl der Anlehnung an bekannte Werke der Holocaust-Literatur verdankt. Sabine Kyora nennt das Buch deshalb (anknüpfend an den Titel eines Buchs, das Ganzfried über den Fall Wilkomirski geschrieben hat) eine Travestie. Der Text sei „nicht nur in hohem Maße intertextuell, sondern auch von den Elementen, die in einem Zeugenbericht über den Holocaust zu erwarten sind, abhängig.“1 In anderen Worten: „Die Bruchstücke […] funktionierten als fingierte Authentizität, weil sie lieferten, was erinnert werden will.“2

Die Schablonenhaftigkeit des Textes ist aber nicht sein einziges Manko. Hinzu kommen historische Ungereimtheiten. So ist beispielsweise auf eine gleich zu Beginn geschilderte Szene hingewiesen worden, in der der Ich-Erzähler als Kind miterleben muss, wie sein vermutlicher Vater von Mitgliedern der lettischen Miliz an eine Wand gestellt und von einem Fahrzeug zerquetscht wird. Martin A. Hainz sieht bereits hier ein klares Indiz für die Fiktionalität der Geschichte: Die beschriebene Hinrichtungsmethode sei nicht nur zu ineffizient, sondern berge noch dazu eine Verletzungsgefahr für die Insassen des Fahrzeugs. Dass sich eine solche Szene wirklich zugetragen hat, sei sehr unwahrscheinlich. Die kreativen Freiheiten, die Doesseker sich hier herausnimmt, ermöglichen es, seine ‚Erinnerungen‘ als Fälschung zu entlarven. Vor allem aber beeinträchtigen sie die Qualität des Textes. 

Eine Erzählung über den Holocaust muss nicht historisch verbürgt sein, um uns berühren zu können. Solange sie sich als Darstellung historischer Ereignisse präsentiert, werden wir unser Mitgefühl und Entsetzen wie auch unser Interesse an der Geschichte aber von der Plausibilität des Erzählten abhängig machen. Ungereimtheiten wie in der erwähnten Hinrichtungsszene können deshalb schon bei einer ganz unreflektierten ersten Lektüre stören. Vor allem da die Verfälschung der historischen Wirklichkeit offensichtlich kalkuliert ist. Wie andere Szenen im Buch dient sie einer besonders ausgeschmückten, möglichst schockierenden Gewaltdarstellung – eine Effekthascherei, die man auch in einer anspruchslosen Gruselgeschichte nicht gut finden muss. In einem Buch über den Holocaust (egal ob fiktional oder faktual) hinterlässt sie einen besonders unangenehmen Nachgeschmack.

Die wohl grundlegendste Kritik am Buch lautete, dass es in seiner Konzeption dem Sujet nicht gerecht werde. Hainz wirft Doesseker vor, in den Bruchstücken als erzählbar zu behandeln, was nicht erzählbar ist; in einer Weise mit dem Holocaust umzugehen, die „schließlich das Verstörende ausmerzt – eine narrative ‚Endlösung‘.“3 Dieser Vorwurf geht weiter als der des Schematischen. Hainz geht es darum, dass Doesseker sich mit herkömmlichen literarischen Mitteln einer Materie angenommen hat, die auf diese Weise unumgänglich bagatellisiert wird – anders als etwa Celan. 

Celan sah die einzig denkbare literarische Antwort auf die Gräueltaten der Nazis in einer lyrischen Sprache, die zum Schweigen tendiert. Doesseker hielt es offenbar nicht für nötig, sich derart zurückzunehmen. Vor dem Hintergrund der Celan’schen Poetik erscheinen die detailreichen Gewaltdarstellungen in den Bruchstücken nicht nur geschmacklos, sondern auch ästhetisch unvertretbar. Auch an Celans Polemik gegen das glatte, über die Dinge verfügende und Autorität beanspruchende Dichten, das die Nazis schätzten, wird man beim Lesen der Bruchstücke erinnert, die die Lagererfahrungen eines Kindes in ein klassisches Erzählschema zwängen und zu einer Erzählung über Hoffnung trivialisieren.

Die Frage, wie man sich zu einem preisgekrönten Zeitzeugenbericht verhält, nachdem er als Fälschung entlarvt oder als Konfabulation identifiziert wurde, stellt sich aufgrund der genannten Kritikpunkte gar nicht mehr. Nachdem der Schwindel aufgeflogen war, hielt man auch die Kritik am Text nicht länger zurück. Als literarisches Kunstwerk wurde er danach nicht mehr beachtet. Was aber wäre, wenn Doesseker einen erstrangigen literarischen Text geschrieben hätte? Würden die Bruchstücke immer noch einen indiskutablen Tabubruch darstellen oder könnte man sie dann guten Gewissens lesen?

Klar ist, dass sich die Kritik am Buch nicht einfach mit dem Hinweis abschmettern lässt, der Vorwurf der Lüge betreffe nur den Autor. Die Lüge ist im Gegenteil fester Bestandteil des Buchs. Im Nachwort, unter dem die Initialen des Autors stehen, heißt es: „Ich schrieb diese Bruchstücke des Erinnerns, um mich selbst und meine früheste Vergangenheit zu erforschen, wahrscheinlich war es auch eine Suche nach Befreiung.“4 Der Makel haftet also am Buch, wenn auch genau genommen am Paratext und nicht am Text selbst. 

Darin ähneln die Bruchstücke allerdings anderen literarischen Texten, die von ihren Autor*innen gezielt wie faktuale Autobiografien verfasst und auch so vermarktet wurden. Daniel Defoes Robinson Crusoe etwa, dessen voller Titel mit dem Hinweis „Written by Himself“ endet, war in keiner Form als fiktionaler Text gekennzeichnet. Im Gegensatz zu Doessekers Buch, das seit Ganzfrieds Enthüllungen selbst für die Literaturwissenschaft nur noch als literarischer Grenzfall von Interesse ist, gehört Robinson Crusoe aber heute zum Kanon der westlichen Literatur und ist immer wieder Gegenstand literaturwissenschaftlicher Untersuchungen. Ist seit der Veröffentlichung von Robinson Crusoe einfach genug Zeit ins Land gegangen, um aus einer Fälschung ein Kavaliersdelikt zu machen?

Die Literaturgeschichte ist reich an Tabubrüchen, die mit der Zeit nicht nur verjährt, sondern sogar zu Qualitätssigeln künstlerischer Originalität umgedeutet worden sind. Flauberts Madame Bovary etwa galt als skandalös, weil der Autor darauf verzichtet hatte, Emmas Ehebruch im Text zu bewerten. Diese Entscheidung brachte ihm viel Kritik und einen Prozess ein. Heute sieht die Literaturwissenschaft gerade in seinem analytischen Stil eine für den Roman bahnbrechende Innovation. Originalität ist einer der wichtigsten Faktoren für die Kanonisierung klassischer literarischer Texte.6 Nicht selten stoßen dabei wie bei Madame Bovary literarische Neuerungen auf gesellschaftliche Widerstände, erscheinen Texte also zunächst als unästhetisch, amoralisch, umstürzlerisch – kurz: skandalös.

Was nun Doessekers Normenbruch angeht, könnte man einwenden, dass es hier nicht um Geschmacksfragen geht, sondern um die Vermischung von Wahrheit und Lüge – um das Überschreiten einer im Gegensatz zu gesellschaftlichen Tabus unverrückbaren Grenze. Fingierte Autobiografien, Herausgeber- und Autofiktionen haben diese Grenze in der Vergangenheit aber immer wieder verschoben. Sie sind der Beweis dafür, dass auch unsere heutige Grenzziehung zwischen fiktionalem und faktualem Schreiben nur eine Konvention darstellt. Mit einer veränderten kulturellen Praxis oder einem Paradigmenwechsel in der Fiktionstheorie kann sie hinfällig werden. Könnte sich die Provokation der Bruchstücke da nicht eines Tages auch als fruchtbar erweisen?

Indem Doesseker eine fiktionale Geschichte als Tatsachenschilderung ausgibt, eröffnet er der Literatur Spielraum für neuartige Formen der Auseinandersetzung mit historischen Ereignissen. Sicherlich ließe sich nachweisen, dass seine fiktionalen Lebenserinnerungen mit dem Anspruch auf Authentizität beim Lesen eine besondere Dringlichkeit entwickeln. Indem er Fakt und Fiktion vermischt, widersetzt sich Doesseker außerdem eingefleischten Denkgewohnheiten, stellt den Glauben an einen unumstößlichen, klar umrissenen Wissensbegriff in Frage.

Harmlos ist der Fall Wilkomirski nämlich nur dann, wenn man verlässliche Kriterien anführen kann, anhand derer er sich von authentischen historiografischen Texten unterscheiden lässt. Hier meldet der Poststrukturalismus jedoch einen grundlegenden Zweifel an: Ist Geschichtsschreibung nicht auch narrativ, subjektiv und zu einem gewissen Grad fiktional oder jedenfalls stellenweise nicht von fiktionalem Schreiben zu unterscheiden? Indem das Buch die Grenze der beiden Bereiche überschreitet, konfrontiert es seine Leser*innen einmal mehr mit diesen Fragen. 

Wer davon überzeugt ist, dass es einen unverfälschten, direkten und zuverlässigen Zugang zur Geschichte ohnehin nicht gibt, wird auch nicht davor scheuen, fiktionale und dokumentarische Quellen als austauschbar zu betrachten. Daniela Janser und Esther Kilchmann kritisieren diesen Standpunkt scharf. Wer es „nicht so wichtig“ findet, „ob Wilkomirski ‚da war‘“, trage zum „Verschwimmen der Bedeutung von Begriffen wie Authentizität, historischer Wirklichkeit, Zeugnis und Fiktion“7 bei. Dass es in der Debatte um Doessekers Buch so weit kommen konnte, führen die Autorinnen auf eine verselbstständigte poststrukturalistische Geschichtskritik zurück.

Hält man deshalb an der Dichotomie von Wahrheit und Lüge fest, lässt sich ein starkes Argument gegen die Bruchstücke formulieren: Doessekers Buch ist nicht lediglich eine fingierte Autobiografie wie Robinson Crusoe, sondern ein fingierter Zeugenbericht. Und „anders als bei Autobiografien, denen man gewiss literarische ‚Unwahrheiten‘ entweder ankreiden oder verzeihen mag, sind Zeugenberichte über geschichtliche Ereignisse ausschließlich den Tatsachen verpflichtet.“8 Eine Autobiografie über den Holocaust schreibt sich automatisch auch in den geschichtlichen Diskurs ein und wird an den dort geltenden Normen gemessen. 

Weil die Geschichte, die Doesseker erzählt, keine rein private ist, sondern historische Ereignisse von größter gesellschaftlicher Bedeutung berührt, greifen auch für den Text – ob faktual oder fiktional – nicht nur Regeln der Literatur, sondern auch das Wahrheitsgebot der Historiografie (wie auch immer man dieses formuliert). So lautet zumindest das Argument Heftis, wenn er auf dem Unterschied zwischen Zeugenbericht und Autobiografie beharrt. Die Frage bleibt allerdings, ob der Text damit auch als literarischer erledigt ist. Nimmt man seine Doppelnatur als literarisches Kunstwerk (von zweifelhafter Qualität) und scheinbar historisches Dokument ernst, eröffnet sich die Möglichkeit, ihn auch doppelt zu lesen.

Für eine historische Lektüre disqualifiziert sich das Buch schon, bevor man es aufschlägt, durch die Tatsache, dass Doesseker kein Zeitzeuge ist. Liest man den Text aber, die historiografischen Erfordernisse ausblendend, als literarischen, wird man seinen Umgang mit dem Holocaust nur noch danach beurteilen, wie plausibel, angemessen und luzid er ist.9 Dann muss die vorgetäuschte Authentizität der Geschichte als literarischer Effekt in Betracht gezogen werden; dann kann man so weit gehen, in der Inszenierung des Autors eine Performance zu sehen – keinen moralischen Fehltritt mehr, sondern einen paratextuellen Rahmen, der die Rezeption des Textes beeinflusst.

Auch diese Lesart offenbart Schwächen an Doessekers Buch. Es ist aber wichtig, sich bewusst zu machen, dass es dabei die literarische Qualität des Textes ist, die den Eindruck der Bruchstücke trübt. Die historischen Unstimmigkeiten im Text und Doessekers oberflächlicher Umgang mit dem Sujet geben der Literaturkritik allen Grund, ihn zu verreißen. Dass Doesseker den autobiografischen Pakt mit seinem Publikum bricht, macht ihn hingegen nur für eine historische Lektüre ungeeignet. 

Die Literaturkritik und die Literaturwissenschaft müssen es aushalten, Texten ihre literarischen Qualitäten unabhängig davon zuzusprechen, was von ihrer Entstehung, den Ansichten und der Biografie ihrer Autor*innen oder Ähnlichem zu halten ist. Es wäre abwegig, in den Bruchstücken keine „fascinating psychological study of identity“10 mehr zu sehen, nur weil sie sich als Studie einer fiktiven Identität herausgestellt haben. Die Faszination, die der Text auf Julie Salamon ausgeübt hat, bleibt davon unbeeinträchtigt. Sie kann nur durch literarische Mängel am Text geschmälert werden. 

Man muss sich nicht auf den poststrukturalistischen Skeptizismus einlassen, um zu erkennen, dass auch fiktionale Texte unser Bewusstsein und Verständnis historischer Ereignisse schärfen können. Hier enttäuschen die Bruchstücke aber durch historische Ungereimtheiten. Berechtigt bleibt das Desinteresse des Literaturbetriebs an Doessekers Buch außerdem, weil der Holocaust darin auf effekthascherische und kitschige Weise behandelt wird. 

Über Literaturskandale sofort in kollektive Schnappatmung zu verfallen, heißt oft, Unterschiede wie den zwischen literarischer Qualität und historischer Authentizität zu unterschlagen. Dieses undifferenzierte Denken führt letztlich wie Doessekers Betrug dazu, dass Fakten verdreht und verfälscht werden. Es wäre gewissenlos, es mit den Tatsachen in diesem Fall nicht so genau zu nehmen, nur weil die differenzierte Betrachtung der Bruchstücke nichts am Urteil über das Buch ändert. Eine unbequeme Wahrheit, die der Poststrukturalismus zu Bewusstsein gebracht hat, lautet, dass sich jeder Text für sich betrachten lässt, unabhängig von der Person, die ihn verfasst hat, und ihren Absichten. Wenn der totgesagte Autor wie im Fall Wilkomirski ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit rückt, gerät diese Möglichkeit schnell in Vergessenheit. Gerade dann sollte man sie sich jedoch in Erinnerung rufen, um angemessen über literarische Texte urteilen zu können, die oft zweierlei sind: autonome, selbstreferentielle Kunstwerke und Darstellungen historischer Ereignisse, Kommentare gesellschaftlicher Missstände oder Auseinandersetzungen mit philosophischen Fragen.

 

Anmerkungen

Kyora, Sabine: Der Skandal um die richtige Identität. Binjamin Wilkomirski und das Authentizitätsgebot in der Holocaust-Literatur. In: Neuhaus, Stefan/Holzner, Johann (Hgg.): Literatur als Skandal. Fälle – Funktionen – Folgen. 2. Aufl. Göttingen 2009. S. 624-631, hier S. 629.

Preussner, Heinz-Peter: Erinnerung, Fiktion und Geschichte. Über die Transformation des Erlebten ins kulturelle Gedächtnis: Walser – Wilkomirski – Grass. In: German Life and Letters 57.4 (2004). S. 488-503, hier S. 496.

Hainz, Martin A.: „Kein Schrei kommt aus seiner Kehle, aber ein mächtiger, schwarzer Strahl schießt aus seinem Hals“. Zu Binjamin Wilkomirski. In: Neuhaus, Stefan/Holzner, Johann (Hgg.): Literatur als Skandal. Fälle – Funktionen – Folgen. 2. Aufl. Göttingen 2009. S. 613-623, hier S. 620.

Wilkomirski, Binjamin: Bruchstücke. Aus einer Kindheit 1939–1948. Frankfurt a. M. 1995. S. 143.

Es ließe sich einwenden, dass es sich bei einer fingierten Autobiografie über einen gestrandeten Seemann per se um ein Kavaliersdelikt handelt, während die Konfabulation einer Holocaust-Biografie einen kaum zu überbietenden Tabubruch darstellt. Allerdings zeigt die Geschichte, dass auch unsere kollektive Pietät vor historischen Tragödien (Kriegen, Katastrophen etc.) mit steigender zeitlicher, räumlicher und kultureller Distanz abnimmt.

Diesem Zusammenhang gelten auch Theorien zur literarischen Evolution, wie sie erstmals in den 1920er Jahren von Jurij N. Tynjanov und Viktor B. Šklovskij mit Blick auf formale Neuerungen im Bereich der Literatur entwickelt wurden.

Janser, Daniela/Kilchmann, Esther: Der Fall Wilkomirski und die „condition postmoderne“. In: traverse 7.3 (2000). S. 108-121, hier S. 109.

Hefti, Sebastian: Hat der Mensch, was er zum Gutsein braucht? In: Daniel Ganzfried: … alias Wilkomirski. Die Holocaust-Travestie. Berlin 2002. S. 7-15, hier S. 9.

Es ließe sich natürlich argumentieren, dass sich eine literarische Lesart, wie sie hier vorgeschlagen wird, bei einem Buch über den Holocaust verbietet, weil die Gräueltaten der Nazis als singuläres historisches Ereignis eine besondere Betrachtungsweise erfordern.

10 Salamon, Julie: Childhood’s End. In: New York Times 146 (12.01.1997). S. 9.