Zum Tod des japanischen Literaturnobelpreisträgers Ōe Kenzaburō: aus dem Archiv von literaturkritkik.de

1994 erhielt der 1935 geborene japanische Schriftsteller Ōe Kenzaburō den Nobelpreis für Literatur. Wie erst jetzt bekannt wurde, starb er am 3. März 2023 in Tokio. Ein Nachruf von Gustav Seibt in der Süddeutschen Zeitung vergleicht ihn mit Günter Grass, Sartre und Dostojewski und hebt am Ende seinen leidenschaftlichen Kampf für das Ende der Atomkraft hervor – „in seinem von den Kriegsbomben und dem Reaktorunfall von Fukushima versehrten Land.“ Der Nachruf von Hubert Spiegel in der F.A.Z. erinnert daran: „Als die deutsche Linke sich Anfang der achtziger Jahre gegen die Nachrüstungsbeschlüsse der Nato stemmte, engagierte er sich in der japanischen Friedensbewegung. Als deutsche Schriftsteller sich für Dissidenten in Osteuropa einsetzten, unterstützte er koreanische Oppositionelle, und als in Deutschland die Kritik an der Wegwerfgesellschaft wuchs, gehörte er zu den Vorkämpfern des Umweltschutzes.“

In literaturtkritik.de sind vor dem Nachruf von Peter Mohr folgende Beiträge über Ōe Kenzaburō erschienen:

Schweigen im interkulturellen Vergleich.
Reika Hanes Studie „Gewalt des Schweigens. Verletzendes Nichtsprechen bei Thomas Bernhard, Kôbô Abe, Ingeborg Bachmann und Kenzaburô Ôe“
Von Lisette Gebhardt
Ausgabe 02-2020

Traumatisierung und Tennô-Psychose.
Kenzaburô Ôes frühes Psychogramm des Künstlers im Kontext seiner Prägungen
Von Lisette Gebhardt
Ausgabe 06-2019

Familienaufstellung.
Kenzaburô Ôe gestaltet mit „Der nasse Tod“ eine literarische Konstellationsanalyse
Von Lisette Gebhardt
Ausgabe 03-2019

Meine Nachbarn, die Oes.
Kenzaburo Oes persönliche Familiengeschichte „Licht scheint auf mein Dach“
Von Stefan Tuczek
Ausgabe 02-2015

„You can be me when I`m gone.“.
Kenzaburo Oe literarisiert in „Tagame Berlin – Tokyo“ den Selbstmord seines Schwagers
Von Stefan Mesch
Ausgabe 01-2006

T.A.