Friedenspreis des Deutschen Buchhandels für den ukrainischen Schriftsteller und Musiker Serhij Zhadan: Hinweise auch aus dem Archiv von literaturkritik.de

Der ukrainische Schriftsteller und Musiker Serhij Zhadan erhält zum Abschluss der Frankfurter Buchmesse am 23. Oktober 2022 in der Frankfurter Paulskirche den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels „für sein herausragendes künstlerisches Werk sowie für seine humanitäre Haltung, mit der er sich den  Menschen im Krieg zuwendet und ihnen unter Einsatz seines Lebens hilft.“ So begründete der Stiftungsrat des Preises im Börsenverein des Deutschen Buchhandels am 27. Juni öffentlich die Wahl und fügte hinzu: „In seinen Romanen, Essays, Gedichten und Songtexten führt uns Serhij Zhadan in eine Welt, die große Umbrüche erfahren hat und zugleich von der Tradition lebt. Seine Texte erzählen, wie Krieg und Zerstörung in diese Welt einziehen und die Menschen erschüttern. Dabei findet der Schriftsteller eine eigene Sprache, die uns eindringlich und differenziert vor Augen führt, was viele lange nicht sehen wollten. Nachdenklich und zuhörend, in poetischem und radikalem Ton erkundet Serhij Zhadan, wie die Menschen in der Ukraine trotz aller Gewalt versuchen, ein unabhängiges, von Frieden und Freiheit bestimmtes Leben zu führen.“

Zhadan wurde 1974 in der Ostukraine geboren, studierte in Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine, in der er noch heute lebt, Literaturwissenschaft, Ukrainistik, Germanistik und promovierte über den ukrainischen Futurismus. In literaturkritik.de sind bisher folgende Beiträge über ihn erschienen:

Lyrische Nachrichten aus einem Grenzland.
In seinem Gedichtband „Antenne“ erweist sich Serhij Zhadan als aufmerksamer Seismograph
Von Daniel Henseler
Ausgabe 02-2021

Nur das Motel heißt noch „Paradise“.
Serhij Zhadans Roman Internat über den Krieg im Donbass
Von Daniel Henseler
Ausgabe 06-2018

Leben und Sterben in Charkiw.
Serhij Zhadan porträtiert in seinem Buch „Mesopotamien“ eine Stadt und ihre Menschen
Von Daniel Henseler
Ausgabe 10-2015

Vorausschauender Rückblick.
„Totalniy Futbol“ – ein Sammelband zur Fußball-EM 2012
Von Yvonne Pörzgen
Ausgabe 08-2012

Leben in Absurdistan.
Über Serhij Zhadans „Hymne der demokratischen Jugend“
Von Monika Grosche
Ausgabe 01-2010

T.A.