Einmal nach Hollywood, bitte!
Christopher Keanes Anleitung zum Drehbuchschreiben
Von Monika von Aufschnaiter
Anders als in Deutschland ist es in den USA schon lange üblich, die Kunst des kreativen Schreibens systematisch zu unterrichten - das erklärt auch, warum die Standardwerke zum Drehbuchschreiben samt und sonders aus den USA kommen. Nach Field, McKee und Howard / Marbley hat es nun ein weiteres Werk über den Ozean geschafft: Christopher Keane hat unter anderem das Drehbuch zu "Jeder Kopf hat seinen Preis" geschrieben. Seine praktische und motivierende Anleitung zum Drehbuchschreiben ist den ,Klassikern' durchaus gewachsen und, was das ,Handwerken' angeht, sogar überlegen: Bei der Entwicklung von Plot, Logline, Charakteren, Treatment und Dialogen hakt Keane mit konkreten Beispielen genau dort nach, wo bei anderen Lehrwerken die Allgemeinanalyse endet. Schritt für Schritt zeigt er, wie man sich von der Idee bis zum fertigen Drehbuch vorarbeitet. Die zahlreichen Checklisten und Übungsaufgaben illustriert der Autor, der auch als Gutachter tätig ist, mit Beispielen und Anekdoten aus seiner Berufspraxis. Ein kommentiertes Drehbuch im Anhang und die herrlich absurde Geschichte seiner Odyssee durch Hollywood bieten zusätzlich unterhaltsamen Lernstoff.
"Schritt für Schritt zum erfolgreichen Drehbuch" ist ein durch und durch amerikanisches Lehrbuch, was man an den Beispielfilmen und der plakativen, manchmal zu stark vereinfachenden Darstellungsweise merkt. Dennoch - oder gerade deshalb - ist Keanes solider Hollywood-Werkzeugkasten eine Bereicherung auch für deutsche Filmautoren.
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