Werke der Antike

Nickels Lexikon der antiken Literatur

Von Thomas AnzRSS-Newsfeed neuer Artikel von Thomas Anz

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Kindlers Literaturlexikon hat zweifellos Schule gemacht. Mittlerweile gibt es nach seinem Muster für spezialisiertere Bedürfnisse etliche andere Nachschlagewerke. Zu ihnen gehört Rainer Nickels "Lexikon der antiken Literatur". Über mehr als 2300 antike und spätantike Schriften wird hier informiert, und zwar ungefähr in dem Umfang, wie wir es aus dem "Kindler" gewöhnt sind, nur in der Konzeption systematischer. Einer relativ ausführlichen Inhaltsangabe folgen in eigens gekennzeichneten Abschnitten Hinweise auf die Quellen, Beschreibungen der historischen Situation, in der das Werk entstand, eine Darstellung der Wirkungsabsicht und Hnweise auf die Rezeptionsgeschichte. Das Lexikon versucht fachwissenschaftlichen Ansprüchen zu genügen, ist jedoch auch für "Laien" gut lesbar.

Von der Ordung der Werke nach Titeln ist die Neuauflage des "Kindler" zugunsten der Anordnung nach Verfassernamen abgerückt - und damit deutlich leichter zu handhaben als früher. Das "Lexikon der antiken Literatur" macht es einem in dieser Hinsicht schwerer als nötig. Die Benutzer werden wohl vielfach erst über das Autorenregister am Ende des Nachschlagewerkes fündig werden. Hilfreich ist jedoch für jene Interessenten, die nicht zu den Altphilologen gehören, dass nicht nur die lateinischen und griechischen, sondern auch die deutschen Titel, mit entsprechenden Verweisen, verzeichnet sind. Wer die "Vögel" des Aristophanes sucht, muss also nicht unbedingt wissen, dass er unter "Órnithes" nachzuschlagen hat, sondern findet den gesuchten Artikel über "Aristophanes" im Register oder eben durch den Querverweis unter "Vögel".

Titelbild

Rainer Nickel: Lexikon der antiken Literatur.
Artemis & Winkler Verlag, Düsseldorf 1999.
800 Seiten, 50,10 EUR.
ISBN-10: 353807089X

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