Aufklärung durch Selbstbeobachtung - Markus Steinmayrs Studie "Menschenwissen" untersucht die "Poetik des religiösen Menschen im 17. und 18. Jahrhundert"

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Das Spannungsfeld literarischen und religiösen Wissens über den Menschen und dessen Entwicklung im 17. und 18. Jahrhundert steht im Zentrum von Markus Steinmayrs Studie. Der Autor verfolgt das Aufkommen einer literarischen Anthropologie als Ersetzung der "interaktiven Muster der Beobachtung durch schriftbasierte" im Zuge der Säkularisierung.

Die im Diskurs pietistischer Selbstbeobachtung entstehenden Texte - von Herders "Journal meiner Reise" über Karl Philipp Moritz' "Anton Reiser" bis hin zu Goethes "Wilhelm Meister"-Romanen konstituieren eine neue Poetologie des "Menschenwissens". Autobiografie und Bildungsroman treten an die Stelle des Religiösen.

U.H.

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Titelbild

Markus Steinmayr: Menschenwissen. Zur Poetik des religiösen Menschen im 17. und 18. Jahrhundert.
Max Niemeyer Verlag, Tübingen 2006.
323 Seiten, 58,00 EUR.
ISBN-10: 3484630353

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