Ein interessanter deutscher Roman. Zur polnischen Ausgabe von „Tod in Rom“ (1957)

Auf dem Klappentext der polnischen Ausgabe von Tod in Rom lesen wir: „Der west-deutsche Autor Wolfgang Koeppen debütierte vor einigen Jahren sensationell mit seinem unter dem Titel das Treibhaus erschienenen Schlüsselroman. Im Jahre 1954 erschien, mit nicht minderem Interesse und Erfolg seitens der Kritik, Tod in Rom. Der dritte Roman Koeppens Tauben im Gras festigte nochmals seine Position als dezidiert zeitgenössischem Autor.“

Ich denke, dass man Koeppen, einen der interessantesten deutschen Autoren unserer Zeit, der bis jetzt in Polen vollkommen unbekannt war, vorstellen sollte, auch wenn nur mit einer derart einseitigen Notiz „aus der Redaktion“. Zur Not könnte man sich mit diesen spärlichen Informationen zufriedengeben, wenn sie denn halbwegs der Realität entsprächen. So ist es jedoch nicht.

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Aus Marcel Reich-Ranicki: Wolfgang Koeppen. Verlag LiteraturWissenschaft.de, Marburg 2016 (Sonderausgabe von literaturkritik.de)