Jakobs Begegnung mit Esau

Jakobs Begegnung mit Esau (J)

(1. Mose XXXIII 1) Als Jakob nun ausschaute, sah er Esau kommen mit seinen vierhundert Mann. Da verteilte er seine Kinder auf Lea Rahel und die beiden Mägde (2) und stellte die Mägde mit ihren Kindern voran, Lea mit ihren Kindern dahinter und Rahel mit Josef zuletzt. (3) Er selbst aber ging ihnen voran und verneigte sich siebenmal bis zur Erde, bevor er zu seinem Bruder kam. (4) Doch Esau lief ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und weinte. (6) Da traten die Mägde herzu mit ihren Kindern und verneigten sich. (7) Dann trat auch Lea herzu mit ihren Kindern, und sie verneigten sich. Zuletzt traten Josef und Rahel herzu und verneigten sich.

(8) Nun fragte Esau: „Was bedeutet denn das große Heer, dem ich begegnet bin?“ Jakob antwortete: „Ich wollte Gnade finden vor meinem Herrn!“ (9) Doch Esau erwiderte: „Ich habe genug, Bruder, behalt, was du hast!“ (11) Jakob aber ??? ihn, bis er es nahm.[1] (12) Dann sagte Esau: „Laß uns aufbrechen! Ich will neben dir her ziehen.“ (13) Jakob aber wandte ein: „Mein Herr sieht selber, daß die Kinder noch zart sind. Auch habe ich für säugende Schafe Ziegen und Kühe zu sorgen; übertriebe man sie auch nur einen Tag, so würden sie sterben. (14) Mein Herr ziehe deshalb vor seinen Knechten her; ich aber will gemächlich hintennach treiben, bis ich zu meinem Herrn nach Seîr komme.“[2] (15) Esau schlug vor: „So will ich wenigstens einige von meinen Leuten bei dir lassen.“ Doch Jakob erwiderte: „Warum denn? Genug, daß ich Gnade vor meinem Herrn gefunden habe!“ (16) So kehrte Esau noch am gleichen Tage nach Seîr zurück. (17) Jakob aber kam wohlbehalten nach Sichem und lagerte östlich der Stadt.

Erklärungen

[1] Durch die Annahme des Geschenks ist Esau gebunden.

[2] Jakob denkt nicht daran, Esau nach Seîr zu folgen; er will nur auf gute Weise aus seiner ihm immer noch gefährlich erscheinenden Nähe fortkommen.