Verkündung der Rechte des Königs. Saul durchs Los zum König bestimmt

Verkündung der Rechte des Königs. Saul durchs Los zum König bestimmt

(1. Samuel X 17) Da berief Samuel das Volk zu Jahwe nach Mizpa (18) und sprach: „So spricht Jahwe der Gott Israels: Ich habe Israel aus Ägypten heraufgeführt und euch errettet aus der Gewalt der Ägypter und aller Königreiche die euch bedrängten; (19) ihr aber habt heute euern Gott verworfen. (VIII 11) Folgende Rechte wird euer künftiger König fordern: Eure Söhne wird er nehmen für seinen Wagen, für seine Rosse und als Vorläufer vor seinem Wagen, (12) als Führer von Tausendschaften und Fünferschaften, zum Pflügen seiner Äcker und zum Mähen seines Kornes, als Waffenschmiede und als Stellmacher. (13) Eure Töchter wird er nehmen zum Salbenbereiten Kochen und Backen. (14) Eure besten Felder Weinberge und Ölbäume wird er seinen Dienern geben. (15) Von euren Saatfeldern und Weinbergen wird er den Zehnten erheben zur Besoldung seiner Kämmrer und Diener. (16) Eure Knechte und Mägde und eure besten Rinder und Esel wird er für sich fronen lassen. (17) Von euren Schafen und Ziegen wird er den Zehnten erheben, und ihr selbst werdet seine Knechte sein. (18) Wenn ihr dann schreit über euren König, den ihr begehrt habt, so wird Jahwe euch nicht antworten.“[1] (19) Aber das Volk wollte nicht auf Samuel hören, sondern rief: „Nein, ein König soll über uns herrschen! (20) Wir wollen es ebenso haben wie alle andern Völker. Unser König soll uns Recht sprechen, vor uns herziehn und unsre Kriege führen!“

(X 19) Da befahl Samuel: „So tretet denn vor Jahwe nach Stämmen und Tausendschaften!“ (20) Als Samuel alle Stämme Israels hatte antreten lassen, wurde der Stamm Benjamin getroffen; (21) und als er alle Geschlechter des Stammes Benjamin hatte antreten lassen, das Geschlecht Matri; und als er alle Männer des Geschlechtes Matri hatte antreten lassen, Saul Kissohn. Als man ihn aber suchte, war er nicht zu finden. (22) Da fragte man noch einmal Jahwe: „Ist der Mann überhaupt hier?“ Jahwe antwortete: „Ja, er hält sich beim Gepäck verborgen.“ (23) Da liefen sie hin und holten ihn. Als er unter das Volk trat, überragte er alle um Haupteslänge. (24) Nun sprach Samuel zum Volke: „Seht ihr, wen Jahwe erwählt hat? Keiner im ganzen Volke kommt ihm gleich!“ Da jauchzten sie alle und riefen: „Es lebe der König!“ (25) Samuel aber schrieb die Rechte des Königs in ein Buch und legte dieses vor Jahwe nieder.

Erklärungen

[1] Eine klassische Schilderung des zum Despotismus entarteten Königtums, beruhend auf Erinnerungen an die Herrschaft Salomos (1. Könige IV 7 V 27-30 X 26) oder späterer Könige.