Jason erschleicht das Hohepriesteramt und führt griechische Sitten ein

Jason erschleicht das Hohepriesteramt und führt griechische Sitten ein

(1. Makkabäer IV 7) Als Antiochos Epifanes die Regierung angetreten hatte, erschlich Jason, der Bruder des Hohenpriesters Onias, das Hohepriesteramt,[1] (8) indem er dem Könige dreihundertsechzig und aus anderen Einkünften achtzig Talente Silber versprach. (9) Weitere hundertfünfzig erklärte er sich bereit zu zahlen, wenn er die Vollmacht erhielte, eine Sportschule zu errichten und den Jerusalemern das Bürgerrecht von Antiochia[2] zu verleihen. (10) Der König stimmte zu; und nachdem Jason sein neues Amt angetreten hatten, führte er bei seinen Volksgenossen sogleich griechische Sitten ein. (12) Dicht unter der Burg errichtete er eine Sportschule und verleitete die vornehmsten Jünglinge zum Tragen des griechischen Hutes. (13) So sehr steigerte sich die Vorliege für das Griechentum und für ausländisches Wesen durch die maßlose Verruchtheit des gottlosen und unpriesterlichen Jason, (14) daß die Priester, statt sich um den Altardienst zu kümmern, auf den Sportplatz liefen, um dem Diskuswerfen und anderen gesetzwidrigen Kampfspielen beizuwohnen.

Erklärungen

[1] Onias III., der damalige Hohepriester, war der Führer der Altgläubigen. Sein Bruder Jesus hatte, seiner Vorliebe für griechisches Wesen entsprechend, seinen Namen mit dem griechischen Jason vertauscht.

[2] Der Hauptstadt des Seleukidenreiches.