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Rezensionen von literaturkritik.de
Im Irrenhaus zur Feuerwehrfrau geworden
In Markáta Pilátovás sprühendem Roman „Tsunami Blues“ bewegt sich die junge Karla Klimentová auf den Spuren einer geheimnisvollen Vermengung von karibischer Exotik und mitteleuropäischer Dramatik
Von Volker Strebel
Ausgabe 03-2017
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Klappentext des Verlages
Ein Buch über das Ende der Jugend und den Verlust von Illusionen, über tschechische Spuren auf Kuba, aber auch über eine Reise, die zu einem neuen Leben führt. Die junge Trompeterin Karla Klimentová aus der südmährischen Barockstadt Krom..í wird vom verheerenden Tsunami zu Weihnachten 2004 nicht nur ihrer Eltern beraubt, sondern auch ihrer Fähigkeit zu musizieren und zu komponieren.
Doch etwas ist ihr erhalten geblieben: Der kubanische Jazzmusiker Lázaro Milo, der auf verschlungenen Pfaden 1968 in die mährische Provinz geraten war und seitdem hier mit seiner Frau Jitka lebt, hat ihr neben dem Blues auch seine Muttersprache beigebracht. Dank ihres kubanischen Akzents gerät die verstörte Karla, als sie ihr Spanisch-Studium an der Universität in Olmütz aufnimmt, in die Obhut der charismatischen Professorin Jen.fa Topinková. Diese Grande Dame der Hispanistik trägt ihr eigenes kubanisches Geheimnis mit sich herum.
Sie nimmt Karla unerwartet mit auf eine Expedition zu kubanischen Oppositionellen in Havanna und in die Provinz der Karibikinsel. Dort ist Karla allerdings bald auf sich allein gestellt und muss sich erneut selbst zu helfen wissen. Der Autorin gelingt es, mit ihrer präzisen lyrischen Sprache einen Roman wie eine große Welle zu schaffen, die sich über alles ergießt und einiges unwiderruflich verändert. Die abenteuerliche Handlung verweist indirekt auf Graham Greene – der ganze Roman ist als eine Verbeugung vor dem literarischen Giganten zu verstehen, der den moralischen Dilemmas und politischen Dramen seiner Zeit ebenfalls nicht aus dem Weg gegangen ist.
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