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Rezensionen von literaturkritik.de
Streitbare Theorie
Angelika Corbineau-Hoffmann versucht Kontextualität als „neues“ Leitkonzept der Literaturwissenschaft zu entwerfen
Von Tobias Schmidt
Ausgabe 09-2017
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Klappentext des Verlages
‚Kontext‘ als Name für Verbindungen spielt in unserer zunehmend vernetzten Welt eine entscheidende und im öffentlichen Bewusstsein entsprechend präsente Rolle. Dass auch literarische Texte in Kontexten stehen – bedeutungsbildenden Zusammenhängen – ist die Grundthese des Buches. Es unternimmt eine systematische, möglichst alle Aspekte literarischer Kontextualität einbeziehende Darstellung. Der Begriff ‚Kontext‘, dessen Inhalte zu Anfang bestimmt werden, bildet die Grundlage für ein neues Verständnis der Lektüre literarischer Texte und die Basis für eine Methodologie der Kontextualisierung, die im Weiteren an zahlreichen Beispielen entwickelt wird. Dabei zeigt sich, wie komplex Kontexte beschaffen sein können: Sie reichen von Beziehungen innerhalb des Textes selbst über die Interart-Relationen bis hin zum Verhältnis zwischen der Literatur und den konkreten historischen Bedingungen ihrer jeweiligen Zeit.
Auf diese methodisch orientierte Darstellung des Verhältnisses von Text und Kontext folgt eine Betrachtung grundlegender Konzepte der Literaturwissenschaft in kontextualisierender Perspektive unter folgenden Fragestellungen: Kann die Kontextualität zum Verständnis der Leistungen des Lesers bei der Entschlüsselung literarischer Texte beitragen? Was heißt unter diesem Aspekt ‚Text‘? Wie lassen sich zentrale Begriffe wie ‚Fiktion‘ oder ‚literarische Wertung‘ aus kontextualisierender Sicht bestimmen? Den Ausklang bildet ein Blick auf die Beziehung von Literatur- und Kulturwissenschaft.
Das Buch richtet sich an Studierende der Literaturwissenschaft in höheren Semestern, möchte aber auch interessierten Laien einen Einblick in die Komplexität literarischer Texte vermitteln. (2016-06-06)
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