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Verunsichernde Reisen in fiktionale Wirklichkeiten?
Christina Henss wandelt in „Fremde Räume, Religionen und Rituale in Mandevilles ‚Reisen‘“ auf den Spuren eines spätmittelalterlichen ‚Karl May‘
Von Jörg Füllgrabe
Ausgabe 06-2019
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Klappentext des Verlages
Mandevilles Reisen (um 1370) stehen für eine Vielzahl handschriftlicher und gedruckter Überlieferungen in nahezu allen europäischen Volkssprachen und sind ein für die europäische Wahrnehmung des Fremden grundlegendes Narrativ. Aus dezidiert christlicher Perspektive beschreiben sie die Welt des späten Mittelalters und bedienen sich dabei in einer raffinierten Zusammenlesung anderer Texte des tradierten Wissens über fremde Länder, Völker, Sitten und Religionen. Die Untersuchung widmet sich der Darstellung des fremden Religiösen und analysiert, unter Berücksichtigung der Relationen zwischen der Topographie und der in ihr situierten Religionen und Rituale, die Semantisierungs-, Wertungs- und Reflexionsprozesse, über die in Handschriften und Frühdrucken das Verhältnis zwischen Fremdem und Eigenem unterschiedliche Akzente erfährt. Dabei zeigt sich erstens, dass je nach Entstehungskontext und Überlieferungsform die Textlogiken der einzelnen Versionen stark variieren, und zweitens, dass die Reisen bei weitem nicht so tolerant dem fremden Religiösen gegenüber sind, wie bisher von der Forschung angenommen wurde. Vielmehr setzen sie sich kritisch mit dem Glauben der Fremden und den Praktiken und Institutionen der eigenen Kirche auseinander.
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