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Rezensionen von literaturkritik.de
Das Adressbuch als Lebenscollage
Harald Neckelmann öffnet Hannah Höchs Adressbuch und gibt Einblicke in eine collagenartige Papierwelt
Von Stefanie Roenneke
Ausgabe 04-2019
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Klappentext des Verlages
Hannah Höchs Adressbuch ist ein Kuriosum. Angelegt schon 1917, weitergeführt und immer wieder durch zusätzliche Seiten ergänzt bis zu ihrem Tod 1978, enthält es weit über tausend Namen. Es entpuppt sich als wahre Fundgrube: künstlerische Freundschaften, riskante Biographien und verrückte Verbindungen werden sichtbar.
Hannah Höch wurde 1889 in Gotha geboren. Gegen den Willen ihrer Eltern begann sie 1912 ein Studium an der Kunstgewerbeschule in Berlin.
Seit 1915 enge Verbindung zu Künstlern aus dem Umkreis von Herwarth Waldens Galerie »Der Sturm«, besonders zu Raoul Hausmann. 1916 beginnt sie als eine der ersten mit Fotocollagen und -montagen. Seit 1917 Teil der Berliner Dada-Bewegung und Mitglied der »Novembergruppe«, die Kunst als Motor der gesellschaftlichen Aufbruchstimmung nach dem Ersten Weltkrieg begriff. 1926-1929 lebte sie mit der Schriftstellerin Til Brugman in Holland, seit 1929 wieder in Berlin. Ihre erste große Ausstellung im Bauhaus, wird 1932, kurz vor der Eröffnung, von der nationalsozialistischen Regierung Thüringens verhindert.
Nach der Trennung von Brugman zieht sie mit Kurt Matthies, den sie beim Bergsteigen kennengelernt und inzwischen geheiratet hatte, 1939 in ein ehemaliges Flugwärterhäuschen in Berlin-Heiligensee. Die Ehe wurde 1944 wieder geschieden.
Während ihrer inneren Emigration (die Nazis hatten sie zur »Kulturbolschewistin« geadelt) lebte und arbeitete sie nach 1933 in völliger Isolation. Nach 1945 wieder Ausstellungen in Berliner Galerien, Neu- und Wiederentdeckung als Malerin durch internationale Ausstellungen. Sie stirbt im Mai 1978 in Berlin.
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