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Vor allem über den Mechanismus, Gewinne zu privatisieren und Verluste zu sozialisieren, empört sich Jürgen Habermas in einem der wohl lesenswertesten Beiträge zur Finanzkrise, erschienen in "Die Zeit" vom 6.11.2008. Der Zusammenbruch der Sowjetunion habe "im Westen einen
fatalen Triumphalismus ausgelöst. Das Gefühl, weltgeschichtlich recht
bekommen zu haben, übt eine verführerische Wirkung aus. In diesem Fall
hat es eine wirtschaftspolitische Lehre zu einer Weltanschauung
aufgebläht, die alle Lebensbereiche penetriert." Der wirtschaftlichen Globalisierung, so sein Postulat, hätte schon längst "eine
weltweite politische Koordination und die weitere Verrechtlichung der
internationalen Beziehungen folgen sollen" - im Sinn eines "dezentrierten Universalismus der gleichen Achtung für jeden".
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