Übersichtliche und fundierte Grundlagen
Wolfgang Steinigs und Hans-Werner Hunekes „Sprachdidaktik Deutsch“
Von Monika Grosche
Besprochene Bücher / LiteraturhinweiseFundiertes Basiswissen in übersichtlicher Form zu vermitteln, das ist der Ansatz der Autoren Wolfgang Steinig und Hans-Werner Huneke ihrer „Sprachdidaktik Deutsch“. Der Titel liegt seit Ende 2007 in einer überarbeiteten und ergänzten dritten Auflage vor, in der die beiden Professoren den aktuellen Diskussions- und Bildungsstand ihrer noch jungen wissenschaftlichen Disziplin wiedergeben.
im Mittelpunkt des wissenschaftlichen Interesses der Sprachdidaktik stehen die Lehr- und Lernprozesse im deutschsprachigen Raum. Gleichwohl befasst sie sich jedoch neben dem muttersprachlichen Erwerb von Sprache auch mit dem Erlernen von Deutsch als Fremdsprache. Dabei werden die unterschiedlichen Gegenstände des Lernens, ihre Auswahl, ihre Strukturierung und ihre Notwendigkeit ebenso untersucht wie Fragen nach eigenständigen Lernwegen beim Spracherwerb von Kindern und Jugendlichen.
„Sprachdidaktik Deutsch“ richtet sich als einführendes Grundlagenwerk zwar in erster Linie an (Lehramts-)Studierende der Fächer Deutsch und Deutsch als Fremdsprache, die sich mit Sprachdidaktik auseinandersetzen möchten. Aber auch Lehrer können damit ihren Wissensstand erweitern und die von ihnen angewandten didaktischen und methodischen Konzepte einer kritischen Überprüfung unterziehen.
Neben einer Übersicht über die wissenschaftlichen Grundlagen der Sprachdidaktik liefert das Buch einen allgemeinen Überblick über die Geschichte der Sprachdidaktik vom Mittelalter bis zum Sprachunterricht im 21. Jahrhundert. Dabei gehen die Autoren auch auf unterschiedliche Konzepte der Sprachvermittlung, sowohl in Bezug auf den Erst- wie auch auf den Zweitsprachenerwerb ein. Ins Zentrum ihres Werkes stellen sie die Kernbereiche mündlicher und schriftlicher Kommunikation sowie die Reflexion über Sprache.
Dabei widmen sie sich grundlegenden Fragestellungen, so etwa wie der Stil von Schriftsprache verbessert werden könne, welche unterschiedlichen Konzeptionen von Rechtschreibunterricht existierten oder wie ein regulärer Deutschunterricht in mehrsprachigen Klassen aussehen könne.
Die präzisen, gut strukturierten theoretischen Grundlagenkenntnisse werden dabei auf anschauliche Weise mit zahlreichen Beispielen sowohl aus der Unterrichtspraxis wie auch aus der Sprachentwicklung von Kindern und Jugendlichen „unterfüttert“ und nachvollziehbar gemacht. Dies allein würde das Buch schon zu einer nutzbringenden Lektüre machen. Zusätzlich bieten jedoch Vorschläge der Autoren zur Unterrichtsplanung sowie Empfehlungen für weitergehende Literatur und Auskünfte über nützliche Arbeitsmaterialien praktischen Nutzen sowohl für diejenigen, die das erworbene Wissen im Unterricht praktisch anwenden möchten wie auch für alle, die theoretisch weiter in die Tiefe gehen möchten.
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