Ein Dichter des geteilten Deutschlands. Wilfried Ihrig veröffentlicht eine Auswahl der Gedichte von Günter Bruno Fuchs als „Poesiealbum“

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Günter Bruno Fuchs (1928– 1977) war einer der wenigen gesamtdeutschen Lyriker: Ein Dichter des geteilten Deutschlands, der den Gedanken an eine Wiedervereinigung bewahrte, sich mit der jüngeren Dichtergeneration verbündete, als 1968 die Kritik an der saturierten westlichen Wohlstandsgesellschaft laut wurde, für Leser in West und Ost schrieb, in der BRD und in der DDR verlegt wurde. Die Werke von Fuchs gelten als skurril, amüsant, sind aber nie elitär oder weltabgewandt. In seinen Gedichten hat er sich mit den Verlierern und Verfolgten solidarisiert, in ihrer Ohnmacht und ihrer Verhöhnung durch die Mächtigen, mit den Arbeitslosen und Armen, den Juden, den Sinti und Roma, den Lumpensammlern, Trinkern, Pennern, Pazifisten und vergessenen Dichtern. Die Auswahl versammelt frühe, metaphorisch verspielte Gedichte, politische Lyrik und kleine Proben seiner lakonischen Gedichte in Berlinerisch. Es ist die erste Auswahl seit der Werkausgabe, die in den 90er Jahren vorgelegt wurde.

 

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Wilfried Ihrig (Hg.): Günter Bruno Fuchs. Poesiealbum 392.
Märkischer Verlag, Wilhelmshorst 2025.
32 Seiten, 5,00 EUR.

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