Rita Unfer Lukoschik über Stefan Zweigs Novelle „Brief einer Unbekannten“ und ihre mediale Rezeption

Besprochene Bücher / Literaturhinweise

Das umfangreiche Buch mit über 900 Seiten hat Stefan Zweigs Novelle Brief einer Unbekannten aus dem Jahr 1922 und die hierauf basierenden internationalen Verfilmungen der Jahre 1929 bis 2017 zum Gegenstand. Es sind Adaptionen u. a. aus China, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Mexiko, Österreich, Südkorea und den USA. Der literarische Text und die medialen Artefakte werden unter intra-, inter- und transkulturellen Gesichtspunkten erst jedes für sich kontextualisiert, dann miteinander korreliert und interdisziplinär, intermedial und transmedial ausgeleuchtet. In den Fokus rücken dabei Aspekte jener tertiären Dunkelheit, die sich durch das Stülpen von Mustern aus der Zielkultur über Bilder, Symbole, Motive und Themen des Ausgangstextes auf diesen verzerrend, ummodelnd und verdunkelnd auswirkt. Aus dieser interkulturellen Dynamik entspringen dann Missverständnisse und Unverständnisse, sinnverzerrende Umdeutungen und äquivalente Wiedergaben des Ausgangstextes, die es zu reflektieren gilt.

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Titelbild

Rita Unfer Lukoschik: Stefan Zweigs Novelle "Brief einer Unbekannten" (1922) und ihre mediale Rezeption (1929-2017). Begegnungen.
Peter Lang Verlag, Berlin 2024.
922 Seiten, 114,95 EUR.
ISBN-13: 9783631895955

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